Finanzkrise, Klimakrise, soziale Krise - sie stellen Politik, Firmen und Konsumenten vor neue Herausforderungen. Durch diese neuen Herausforderungen entstehen neue Produkte, Märkte und Konsumententypen. Mit Hilfe einer nachhaltigen Entwicklung sollen Lösungen für diese Krisen und für die Zukunft der Menschen gefunden werden. Lösungen, die gleichzeitig die Anforderungen an soziale Gerechtigkeit, ökonomische Sicherheit und an ein ökologisches Gleichgewicht erfüllen und somit auch die Lebensqualität zukünftiger Generationen sichern. Nachhaltiger Konsum ist ein Teil dieser Entwicklung. Der Trend Neo-Ökologie umfasst aber nicht mehr nur die klassischen Themen einer nachhaltigen Entwicklung, sondern zudem alle „sozial ökologischen“ Folgen unseres Handelns. Er ist über alle Branchen hinweg zu finden. Die Notwendigkeit einer näheren Betrachtung des Lebensmittelmarkts ergibt sich aus dessen Bedeutung. Eine Konsumentenbefragung zum Thema Nachhaltigkeit im Lebensmittelhandel belegt, dass die Verbraucher nur ein geringes Vertrauen in den verantwortungsvollen Umgang mit Mitarbeitern, Umwelt und Sortimentspolitik haben. Zudem wird die Branche regelmäßig durch Berichte über Gammelfleisch oder Pestizidbelastungen aufgerüttelt. Weiterhin wird das Thema Gentechnik von vielen Verbrauchern kritisch betrachtet.
Durch diese Entwicklung verändert sich der Lebensmittelmarkt nachhaltig und wächst beständig. Neue Wege werden erschlossen und es entstehen neue Geschäfts- und Kooperationsmodelle.
Die folgende Arbeit knüpft hier an, indem sie die Erfolgsfaktoren kooperativer Modelle an sich und im Bezug auf die Distribution der Produkte aufzeigt. Die Diplomarbeit soll den Forschungsbedarf mittels folgender Leitfragen adressieren:
Welche Chancen und Risiken weisen kooperative Modelle bei der Distribution nachhaltigorientierter Lebensmittel auf?
• Welche gemeinsamen bzw. welche unterschiedlichen Charakteristika weisen kooperative Modelle im Bereich nachhaltiger Lebensmittel auf und welche Chancen und Risiken entstehen dadurch?
• Welche Anforderungen an erfolgreiche Kooperationen existieren in der Theorie und Praxis?
• Welche Distributionskanäle werden im Bereich nachhaltigorientierter Lebensmittel hauptsächlich genutzt und welche Rolle spielen Netzwerke und Kooperationen dabei?
• Welche Zielgruppe wird mit nachhaltigkeitsorientierten Lebensmitteln angesprochen und wie wirken sich kooperative, nachhaltige Konzepte auf die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit aus?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung
- Durchführung und Aufbau der Arbeit
- Der Markt für nachhaltigkeitsorientierte Lebensmittel
- Nachhaltigkeit und ihre Bedeutung für Lebensmittel
- Das Nachhaltigkeitsdreieck
- Nachhaltigkeit bei Lebensmitteln
- Bedeutung und Entwicklung des Markts für nachhaltige Lebensmittel
- Zum Begriff der Regionalität
- Entwicklungen des Bio-Markts
- Kennzeichnung biologischer Lebensmittel
- Das Bio-Siegel und das EU-Bio-Logo
- Anbauverbände des ökologischen Landbaus in Deutschland
- Lifestyle of Health and Sustainability - Die Konsumenten
- Kooperationen und Netzwerke
- Grundlagen von Kooperationen, Allianzen und Netzwerken
- Merkmale von Kooperationen
- Erscheinungsformen der Produktionsnetze
- Strategisches Netzwerk
- Operatives Netzwerk
- Virtuelle Unternehmung
- Regionales Netzwerk
- Besonderheiten nachhaltigkeitsorientierter Netzwerke
- Distributionspolitische Entscheidungen bei nachhaltigen Lebensmitteln
- Grundlagen der Distributionspolitik als Bestandteil des Marketingmix
- Einordnung der Distributionspolitik in den Marketingmix
- Entscheidungen innerhalb der Distributionspolitik
- Distributionswege bei nachhaltigkeitsorientierten Lebensmitteln
- Strukturen und Entwicklung der Absatzwege
- Formen der Direktvermarktung
- Der Naturkostfachhandel
- Der Lebensmitteleinzelhandel
- Weitere Wege und Exkurs Slow Food
- Fallstudien bezüglich nachhaltiger Konzepte
- Methodik und Vorgehensweise der Untersuchung
- Die Forschungsmethodik
- Der Interviewprozess
- Das Käslädle
- Vorstellung des Drei-Wasen-Hofes und des „Käslädles“
- Die Kooperationen
- Wege des Vertriebs
- Region und Konsumenten
- Die Tübinger Bio-Bauernmilch
- Vorstellung der Tübinger Bio-Bauernmilch GmbH und der Tübinger Bio-Bauernmilch
- Die Kooperationen
- Wege des Vertriebs
- Region und Konsumenten
- Die Eselsmühle
- Vorstellung der Eselsmühle
- Die Kooperationen
- Wege des Vertriebs
- Region und Konsumenten
- Das Regionalportal HOFfrisch und der Betrieb „Bauer Falk"
- Vorstellung des Regionalportals HOFfrisch und des Betriebs „Bauer Falk" als Beispiel für einen Mitgliedsbetrieb
- Die Kooperationen des Betriebs Bauer Falk
- Struktur und Potentiale des Regionalportals
- Wege des Vertriebs
- Region und Konsumenten
- Die Bedeutung von Nachhaltigkeit für Lebensmittel und den Markt für nachhaltige Lebensmittel
- Die Rolle von Kooperationen und Netzwerken bei der Distribution von nachhaltigen Lebensmitteln
- Die Analyse verschiedener Fallstudien von Unternehmen, die nachhaltigkeitsorientierte Lebensmittel vertreiben
- Die Herausforderungen und Chancen der Distribution von nachhaltigen Lebensmitteln
- Die Bedeutung von Regionalität und Direktvermarktung für nachhaltige Lebensmittel
- Einleitung: Diese Einleitung erläutert die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung und die Bedeutung von nachhaltigen Lebensmitteln. Sie stellt die Forschungsfrage der Arbeit und den Aufbau der Arbeit dar.
- Der Markt für nachhaltigkeitsorientierte Lebensmittel: Dieses Kapitel beleuchtet das Konzept der Nachhaltigkeit im Kontext von Lebensmitteln, insbesondere das Nachhaltigkeitsdreieck. Es analysiert die Bedeutung und Entwicklung des Markts für nachhaltige Lebensmittel, mit Fokus auf Regionalität und dem Bio-Markt. Außerdem werden die Kennzeichnung von Bio-Lebensmitteln und die Bedeutung des Lebensstils "Lifestyle of Health and Sustainability" für Konsumenten untersucht.
- Kooperationen und Netzwerke: Dieses Kapitel befasst sich mit den Grundlagen von Kooperationen, Allianzen und Netzwerken. Es untersucht die Merkmale von Kooperationen und verschiedene Erscheinungsformen von Produktionsnetzen, wie strategische, operative, virtuelle und regionale Netzwerke. Zudem werden die Besonderheiten von nachhaltigkeitsorientierten Netzwerken beleuchtet.
- Distributionspolitische Entscheidungen bei nachhaltigen Lebensmitteln: Dieses Kapitel behandelt die Grundlagen der Distributionspolitik als Bestandteil des Marketing-Mix und die Entscheidungen innerhalb der Distributionspolitik. Es analysiert die verschiedenen Distributionswege bei nachhaltigkeitsorientierten Lebensmitteln, wie Direktvermarktung, Naturkostfachhandel und Lebensmitteleinzelhandel. Auch die Bedeutung von Slow Food und alternative Distributionswege werden diskutiert.
- Fallstudien bezüglich nachhaltiger Konzepte: Dieses Kapitel stellt die Methodik und Vorgehensweise der Fallstudien dar, mit Fokus auf Forschungsmethodik und Interviewprozess. Es präsentiert Fallstudien von Unternehmen, die nachhaltigkeitsorientierte Lebensmittel vertreiben, wie das Käslädle, die Tübinger Bio-Bauernmilch, die Eselsmühle und das Regionalportal HOFfrisch. Die Fallstudien beleuchten jeweils die Kooperationen, Distributionswege, Region und Konsumenten der jeweiligen Unternehmen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Chancen und Risiken kooperativer Modelle bei der Distribution von nachhaltigkeitsorientierten Lebensmitteln. Sie analysiert die Bedeutung von Nachhaltigkeit für Lebensmittel und den Markt für nachhaltige Lebensmittel, wobei der Fokus auf dem Bio-Markt und der Regionalität liegt. Des Weiteren werden verschiedene Kooperationsformen und ihre Bedeutung für die Distribution von nachhaltigen Lebensmitteln beleuchtet. Die Arbeit untersucht verschiedene Fallstudien von Unternehmen, die nachhaltigkeitsorientierte Lebensmittel vertreiben, und analysiert die jeweiligen Distributionswege und Kooperationen.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Nachhaltigkeit, Lebensmittel, Bio-Lebensmittel, Regionalität, Direktvermarktung, Kooperationen, Netzwerke, Distribution, Marketing-Mix, Fallstudien.
- Arbeit zitieren
- Melanie Hafner (Autor:in), 2010, Chancen und Risiken kooperativer Modelle bei der Distribution von nachhaltigkeitsorientierten Lebensmitteln, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174517
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