Der Libanon spielt eine wichtige Rolle im Nahostkonflikt, denn er wurde durch diesen in einen Bürgerkrieg getrieben, an dessen Ende einerseits der Zusammenbruch des Staates stand und andererseits die Regierung ihre Kontrolle über den Südlibanon an die schiitische Hisbollah-Miliz verlor. Seitdem versucht die Regierung, ihre Kontrolle auch über die anderen Territorien auszuweiten. Währenddessen agierten Staat und Hisbollah lange Zeit nebeneinander und nicht miteinander. Die Hisbollah ist eine sehr eigenständige Organisation, die ihre eigenen Absichten verfolgt. Sie hat 2006 einen Krieg gegen Israel geführt, an dem die libanesische Regierung nicht beteiligt war. Seit Ende des Krieges steht sie allerdings in einer Art Konkurrenz zur Hisbollah. Vor diesem Hintergrund lautet die These dieser Arbeit wie folgt: Der Zweite Libanonkrieg 2006 hat die Beziehungen zwischen Staat und Hisbollah verschlechtert, da der Staat versucht sich nun gegen die Hisbollah zu behaupten, um die UN Resolution 1701 zu erfüllen und sein Gewaltmonopol zurück zu gewinnen. Das Hauptargument dieser Analyse lautet, dass die Regierung laut internationalem Recht für den Krieg 2006 verantwortlich ist und deshalb unter enormen Druck steht. Sie weiß, dass die Hisbollah eine Bedrohung für den externen aber auch den internen Frieden darstellt. Daher versucht sie, unter Druck aber auch mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft, die UN Resolutionen zu erfüllen. Die Hisbollah, die gestärkt aus dem Krieg heraus gekommen ist, weiß das und versucht mit allen Mitteln, das zu verhindern und selbst die Macht im Staat zu übernehmen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Der Libanon nach 1990
- II.1. Herstellung staatlicher Souveränität
- II.2. Die Rolle der Hisbollah
- III. Der 2006er Krieg und seine Folgen
- III.1. Der Zweite Libanonkrieg 2006
- III.2. Die UN Resolution 1701
- III.3. Staats- und Regierungskrise seit 2006
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Beziehungen zwischen dem libanesischen Staat und der Hisbollah im Wandel des Zweiten Libanonkrieges 2006. Sie untersucht, wie der Krieg die Beziehung der beiden Akteure beeinflusst hat und welche Herausforderungen sich daraus ergeben haben.
- Herstellung staatlicher Souveränität im Libanon nach dem Bürgerkrieg
- Die Rolle der Hisbollah als politische und militärische Kraft im Libanon
- Der Zweite Libanonkrieg 2006 und seine Folgen für Staat und Hisbollah
- Die UN Resolution 1701 und ihre Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Staat und Hisbollah
- Die Staats- und Regierungskrise im Libanon seit 2006
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale These der Arbeit vor, die besagt, dass der Zweite Libanonkrieg 2006 die Beziehungen zwischen Staat und Hisbollah verschlechtert hat, da der Staat versucht, seine Kontrolle zu stärken und die UN Resolution 1701 zu erfüllen. Die Arbeit untersucht die Situation im Libanon vor dem Krieg, die Rolle von Staat und Hisbollah sowie die Herausforderungen, die sich aus dem Krieg ergeben haben.
II. Der Libanon nach 1990: Dieses Kapitel beschreibt die schwierige Situation im Libanon nach dem Bürgerkrieg, die durch den Zusammenbruch des Staates und die Macht der Milizen geprägt war. Es beleuchtet die Bemühungen um die Wiederherstellung staatlicher Souveränität, die Rolle des Ta'if-Abkommens und die Schwierigkeiten bei der Entwaffnung der Milizen. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle der Hisbollah, die als Widerstandsgruppe gegen Israel betrachtet wurde und nicht entwaffnet wurde.
II.1. Herstellung staatlicher Souveränität: Dieses Unterkapitel fokussiert sich auf die Maßnahmen zur Wiederherstellung der staatlichen Souveränität im Libanon nach dem Bürgerkrieg, wie die Entwaffnung der Milizen und die Stationierung der libanesischen Armee. Es analysiert die Herausforderungen, die sich aus der Rolle der Hisbollah ergaben, die aufgrund ihrer Guerillaaktivitäten im Süden nicht entwaffnet wurde. Außerdem wird der Einfluss Syriens auf den Libanon diskutiert.
II.2. Die Rolle der Hisbollah: Dieses Unterkapitel beleuchtet die Rolle der Hisbollah im Libanon nach dem Bürgerkrieg. Es analysiert die Ziele der Hisbollah, die Aktivitäten der Organisation und ihre Integration in das politische System. Es wird auch auf die Diskussion über die Entwaffnung der Hisbollah eingegangen.
III. Der 2006er Krieg und seine Folgen: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über den Zweiten Libanonkrieg 2006 und seine Folgen für die Beziehungen zwischen Staat und Hisbollah. Es analysiert die UN Resolution 1701 und deren Auswirkungen auf die beiden Akteure. Außerdem wird die Staats- und Regierungskrise im Libanon seit 2006 beleuchtet.
Schlüsselwörter
Der Libanon, Hisbollah, Staat, Krieg, UN Resolution 1701, Gewaltmonopol, Ta'if-Abkommen, Bürgerkrieg, Syrien, Israel, Widerstandsgruppe, Guerilla, politische Integration, Macht, Konflikt, Beziehungen, Folgen.
- Arbeit zitieren
- Jennifer Brandscheidt (Autor:in), 2011, Der libanesische Staat und die Hisbollah - Beziehung im Wandel des Zweiten Libanonkrieges 2006, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174524