Die Bedeutung der Informations- und Kommunikationstechnologie für Wirtschaft und Gesellschaft nimmt unaufhaltsam zu. Während in privatwirtschaftlichen Unternehmen Schlagwörter wie E-Business und E-Commerce Einzug halten, spielt für den öffentlichen Sektor das Gebiet des E-Governments eine zunehmend wichtige Rolle. E-government (abgeleitet vom englischen electronic government) umfasst alle Prozesse der öffentlichen Willensbildung, der Entscheidungsfindung und Leistungserstellung in Politik, Staat und Verwaltung, soweit diese unter weitestgehender Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien stattfinden. Eine wichtige Entwicklung im Rahmen des E-Governments ist E-Procurement, die elektronische Beschaffung, welche in öffentliche Institutionen aufgrund des hohen Beschaffungsvolumen und der hohen Optimierungspotenziale zukünftig eine zentrale Rolle spielen könnte. Die Vorreiter in der Privatwirtschaft haben die Potenziale zur Steigerung der Effizienz durch Internettechnologien unlängst erkannt und setzen seit einiger Zeit vermehrt internetbasierte Lösungen zur Beschaffung ein, durch die in der Regel deutliche Prozesskosten- sowie Preisersparnisse erreicht werden. Fraglich ist, inwiefern E-Procurement Anwendungen auch im öffentlichen Beschaffungswesen angewendet werden können und welche Nutzenpotentiale sich aus der elektronischen Bestellabwicklung v.a. für öffentliche Verwaltungen ergeben.
Die vorliegende Arbeit soll sich dieser Fragestellung widmen und aufzeigen, inwiefern E-Procurement neue Optionen für das öffentliche Beschaffungswesen bieten kann. Hierzu werden mögliche Einsatzfelder des E-Procurements im öffentlichen Beschaffungsablauf vorgestellt und erklärt, welche Chancen, aber auch Risiken sich aus internetbasierten Beschaffungsverfahren ergeben. Anhand der inversen Auktion, die eine Möglichkeit der netzbasierten Auftragsvergabe für die öffentliche Hand darstellt, wird anschließend ein Beispiel für eine E-Procurement Anwendung näher diskutiert. Schließlich gilt es am Ende der Arbeit zu klären, welche Ziele und Nutzenpotentiale dank E-Procurement erreicht werden können und welche Rahmenbedingungen notwendig sind, damit E-Procurement sinnvoll und effizient in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen des E-Procurements
- 2.1. Begriffsbestimmung
- 2.2. Besonderheiten der öffentlichen Beschaffung
- 2.2.1. rechtlicher Rahmen
- 2.2.2 politische Aufsicht und Steuerung
- 3. Einsatzmöglichkeiten des E-Procurements im öffentlichen Beschaffungsprozess
- 3.1 elektronische Informationsbeschaffung
- 3.2. elektronische Vergabe
- 3.3. elektronische Transaktion
- 3.4. elektronische Bestellabwicklung
- 4. Die Inverse Auktion als Möglichkeit der Auftragsvergabe für die öffentliche Hand
- 4.1. Definition
- 4.2. Abgrenzung zu traditionellen Auktionen
- 4.3. Verfahren
- 4.4. Vorteile/Nachteile
- 5. Chancen und Rahmenbedingungen für E-Procurement in der öffentlichen Beschaffung
- 5.1. Ziele und Nutzenpotentiale
- 5.2. Erfolgskriterien für die Implementierung
- 6. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Einsatzmöglichkeiten von E-Procurement im öffentlichen Beschaffungswesen. Sie analysiert, wie E-Procurement neue Optionen für die öffentliche Hand bieten kann und welche Chancen und Risiken sich aus internetbasierten Beschaffungsverfahren ergeben.
- Definition und Begriffsbestimmung von E-Procurement
- Besonderheiten der öffentlichen Beschaffung im Vergleich zur privaten Wirtschaft
- Einsatzmöglichkeiten von E-Procurement im Beschaffungsprozess
- Die Inverse Auktion als Beispiel für E-Procurement Anwendungen
- Chancen und Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Implementierung von E-Procurement in der öffentlichen Verwaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik von E-Procurement im öffentlichen Sektor ein und beschreibt die steigende Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnologie in Wirtschaft und Gesellschaft. Im zweiten Kapitel werden die Grundlagen von E-Procurement und die Besonderheiten der öffentlichen Beschaffung im Vergleich zur privaten Wirtschaft dargestellt. Kapitel drei beleuchtet verschiedene Einsatzmöglichkeiten von E-Procurement im Beschaffungsprozess, wie beispielsweise die elektronische Informationsbeschaffung, Vergabe, Transaktion und Bestellabwicklung. Im vierten Kapitel wird die Inverse Auktion als ein Beispiel für eine netzbasierte Auftragsvergabemethode für die öffentliche Hand näher analysiert. Das fünfte Kapitel widmet sich den Chancen und Rahmenbedingungen für E-Procurement in der öffentlichen Beschaffung, einschließlich der Ziele und Nutzenpotentiale sowie der Erfolgskriterien für die Implementierung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen E-Procurement, Public E-Procurement, öffentliche Beschaffung, Informations- und Kommunikationstechnologie, Beschaffungsprozess, Inverse Auktion, Chancen und Risiken, Nutzenpotentiale und Rahmenbedingungen.
- Arbeit zitieren
- Katharina Möbius (Autor:in), 2003, E-Procurement - Neue Optionen für das öffentliche Beschaffungswesen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17466