Im Zuge der Finanzkrise und aufgrund der Milliardenschweren Rettungspakete für Banken und Staaten wird die Thematik der Staatsverschuldung wieder aktuell. Der Nobelpreisträgers für Wirtschaftswissenschaften, James Tobin, war unlängst, zwar nicht aufgrund seines Grundlagenwerkes zur Staatsverschuldung, aber in Bezug auf seine sog. Tobin-Steuer, wieder in den Medien präsent. In seinem Werk „Grundsätze der Geld- und Staatsschuldenpolitik“ von 1963 geht Tobin zwar auf Steuern nur beiläufig - die Tobin-Steuer sollte von ihm erst später entwickelt werden – ein, dennoch liefert auch dieses Werk grundlegende Überlegungen und Ansätze für die Reduktion der Staatsschulden bzw. für die Reduktion der Staatsverschuldungskosten. Zu Beginn wird auf die Person Tobin und seinen Lebenslauf eingegangen. Im Anschluss folgt ein kurzer Überblick auf die damalige Wirtschafssituation. Schließlich wird im Hauptteil das Werk „die Grundsätze der Geld- und Staatsschuldenpolitik behandelt. Dieser Unterabschnitt der Arbeit gliedert sich in vier Unterkapitel. Im ersten dieser Unterkapitel wird auf den Großteil der Definitionen einzelner Begriffe in Tobins Theorie, auf die Veränderbarkeit der Staatsverschuldung und auf die Definition bzw. die Rolle des Staates eingegangen. Im zweiten Unterkapitel wird Tobins makroökonomische Portfoliotheorie behandelt. Dabei werden auch das sog. Tobin q, eine wichtige ökonomische Kennzahl, und die Unterschiede von Keynes und Tobins Ansatz präsentiert. Diesem Unterkapitel folgt das Unterkapitel über den Einfluss und die Wirkung der Staatsschuldenpolitik in Tobins Theorie. Es wird dabei die Erhöhung der Staatsschuld durch Verbindlichkeiten auf Sicht, durch kurzfristige Staatsschuldtitel und durch langfristige Staatsschuldtitel behandelt. Schließlich wird in diesem Unterkapitel noch auf die Veränderung der Verschuldung, auf die langfristige Staatsverschuldung im Zusammenhang mit der makroökonomischen Portfoliotheorie und auf die Diskontsatz-, die Mindestreserven- und die Offenmarktpolitik kurz eingegangen. Im dritten Unterkapitel wird die Effizienzsteigerung der Staatsschuldenpolitik und dabei auch das Management der Fristigkeitenstruktur und die optimale Zusammensetzung der Staatsverschuldung abgehandelt. Im vierten und letzten Unterkapitel des Hauptabschnittes wird auf inflationsgeschützte Anleihen eingegangen. Als vierter Hauptpunkt folgt ein kurzer Exkurs zur Tobin-Tax. Das Schlusswort fasst die wichtigsten Ansätze von Tobin noch einmal zusammen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Person James Tobin
- Historischer Hintergrund
- Die Grundsätze der Geld- und Staatsschuldenpolitik
- Begriffsbestimmungen
- Veränderungsmöglichkeiten der Verschuldungszusammensetzung
- Die Definition und Rolle des Staates - Notenbank und Finanzamt
- Die Grundzüge der makroökonomischen Portfoliotheorie von Tobin
- Tobins q
- Tobins makroökonomische Portfoliotheorie und ihre Unterschiede zur Theorie von Keynes
- Einfluss und Wirkungen der Staatsschuldenpolitik in Tobins Theorie
- Die Erhöhung der Staatsschuld durch Verbindlichkeiten auf Sicht
- Die Erhöhung der Staatsschuld durch kurzfristige Staatsschuldtitel
- Die Erhöhung der Staatsschuld durch langfristige Staatsschuldtitel
- Veränderungen in der Verschuldungszusammensetzung
- Die langfristige Staatsverschuldung im Bezug zur makroökonomischen Portfoliotheorie
- Die Diskontsatz-, die Mindestreserven- und die Offenmarktpolitik
- Effizienzsteigerung der Staatsschuldenpolitik
- Das Management der Fristigkeitenstruktur
- Die optimale Zusammensetzung der Staatsverschuldung
- Inflationsgeschützte Anleihen
- Exkurs: Die Tobin-Steuer
- Begriffsbestimmungen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Werk „Grundsätze der Geld- und Staatsschuldenpolitik" von James Tobin aus dem Jahr 1963. Im Zentrum stehen Tobins Thesen zur Zusammensetzung und den Auswirkungen der Staatsverschuldung, insbesondere in Bezug auf die makroökonomische Portfoliotheorie. Die Arbeit beleuchtet auch die Rolle des Staates, die Bedeutung der Notenbank und des Finanzamts sowie die Relevanz der Geld- und Staatsschuldenpolitik in Tobins Modell.
- Die Rolle der Staatsverschuldung und ihre Zusammensetzung
- Die makroökonomische Portfoliotheorie von Tobin
- Der Einfluss der Geld- und Staatsschuldenpolitik auf die Wirtschaft
- Die Bedeutung des Staates, der Notenbank und des Finanzamts
- Die Effizienzsteigerung der Staatsschuldenpolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Tobins Werk „Grundsätze der Geld- und Staatsschuldenpolitik" in den Kontext der Finanzkrise und der Debatte um Staatsverschuldung. Sie skizziert auch die Hauptthemen des Buches und die Gliederung der vorliegenden Arbeit.
Das zweite Kapitel widmet sich der Biografie von James Tobin, beleuchtet seine akademische Karriere und die prägenden Einflüsse auf sein Denken. Insbesondere wird auf seine Rolle als Postkeynesianer und seine Beiträge zur makroökonomischen Theorie eingegangen.
Das dritte Kapitel liefert einen kurzen Überblick über den historischen Hintergrund des Buches, beleuchtet die damalige Wirtschaftslage und den Kontext, in dem Tobins Thesen entstanden sind.
Das vierte Kapitel bildet den Kern der Arbeit und behandelt die Grundsätze der Geld- und Staatsschuldenpolitik nach Tobin. Es werden zentrale Begriffe wie Staatsverschuldung, Staatsanleihen, die Rolle des Staates und die makroökonomische Portfoliotheorie definiert und erläutert.
Das fünfte Kapitel beleuchtet die verschiedenen Formen der Staatsverschuldung, die Auswirkungen von Veränderungen in der Verschuldungszusammensetzung und die Beziehung zwischen langfristiger Staatsverschuldung und der makroökonomischen Portfoliotheorie.
Das sechste Kapitel behandelt die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung der Staatsschuldenpolitik, insbesondere das Management der Fristigkeitenstruktur und die optimale Zusammensetzung der Staatsverschuldung.
Das siebte Kapitel beschäftigt sich mit inflationsgeschützten Anleihen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Staatsverschuldung, Geldpolitik, Staatsschuldenpolitik, makroökonomische Portfoliotheorie, Tobin's q, Notenbank, Finanzamt, Staatsanleihen, Fristigkeitenstruktur, Inflationsgeschützte Anleihen, Postkeynesianismus, James Tobin, Finanzkrise.
- Quote paper
- Emanuel Beiser (Author), 2011, James Tobin - Grundsätze der Geld- und Staatsschuldenpolitik , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174714