Wenn ich mir heutzutage das Fernsehprogramm ansehe, so fällt es mir schwer die Informations- und Unterhaltungsfunktion der Medien noch ernst zu nehmen. Nachmittags werden Banalitäten ausgetauscht und abends wird das Showprogramm immer spektakulärer und aufwendiger. Doch spannender und attraktiver wird es für die meisten Menschen nur selten. Auf Sat.1 wird zum Beispiel in der Talkshow „Britt“ über so geistreiche Themen wie „Abartig! Deine Freundin könnte deine Mutter sein“ oder „Britt deckt auf: Hochbrisante Sexabenteuer“ (Themen der Woche vom 06.12.2010 zum 10.12.2010) geplaudert. Im Gegenprogramm bei RTL laufen wiederum die zur Zeit sehr erfolgreichen Doku-Soaps, ob sie nun auf echte Tatsachen beruhen oder nicht, mag dahin gestellt sein. Dort ging es diese Woche unter anderem darum, wie eine Frührentnerin versucht von ihrer Männersucht loszukommen oder wie eine überforderte Mutter mit ihrer Angst vor der Obdachlosigkeit umgeht. So banal diese Geschichten doch sind, so liegt es nahe, dass sie zu den alltäglichen Geschehnissen in Deutschland gehören und uns somit soziale und gesellschaftliche Entwicklungen zeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Definition Sozialisation
- 2. Individualisierung durch Medien
- 3. Das Fernsehverhalten und die Mediennutzung verschiedener sozialer Schichten
- 4. Medien und dessen Wirkungen als Sozialisationsfaktor
- 4.1 Medienwirkungen
- 4.2 Medien als Sozialisationsagenturen
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss von Talkshows auf die Individualisierung und Sozialisation in der heutigen Gesellschaft. Sie analysiert, wie Medien, insbesondere Talkshows und Doku-Soaps, den Prozess der Persönlichkeitsbildung beeinflussen und welche Rolle sie im Hinblick auf die Entwicklung von sozialen Normen und Werten spielen.
- Die Rolle der Medien bei der Individualisierung und Standardisierung von Verhaltensmustern
- Die Sozialisationsfunktion von Medien im Vergleich zu traditionellen Sozialisationsagenturen
- Die Analyse der Mediennutzung verschiedener sozialer Schichten und deren Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung
- Die Bedeutung von Talkshows als Spiegelbild gesellschaftlicher Entwicklungen
- Der Einfluss von Medien auf die Rezeption und Aneignung sozialer Kompetenzen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung definiert den Begriff der Sozialisation und stellt die These auf, dass Talkshows ein Spiegelbild gesellschaftlicher Entwicklungen sind und somit eine sozialisierende Funktion übernehmen. Kapitel 2 beleuchtet die Individualisierung durch Medien und argumentiert, dass Medien zwar Individualisierung ermöglichen, gleichzeitig aber auch zu einer Standardisierung von Verhaltensmustern führen. Kapitel 3 untersucht das Fernsehverhalten verschiedener sozialer Schichten und zeigt, wie die Mediennutzung mit der Zugehörigkeit zu bestimmten Milieus korreliert. Dieses Kapitel analysiert, wie die Nutzung bestimmter Medien mit bestimmten Lebensstilen und Werten verbunden ist.
Schlüsselwörter
Sozialisation, Individualisierung, Medien, Talkshows, Doku-Soaps, Mediennutzung, soziale Schichten, Milieus, Sozialisationsagenturen, Medienwirkungen.
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- Andy Kujath (Autor), 2011, Individualisierung und Sozialisation durch die Medien - Talkshows als Richtlinie für die gesellschaftliche Entwicklung?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174771