Das Essay überprüft die Erklärungskraft dreier Theorien der internationalen Beziehungen anhand des Internationalen Strafgerichtshof, bzw. des Statuts von Rom.
Inhaltsverzeichnis
- Der (Neo)Realistische Erklärungsansatz:
- Die Entstehung des internationalen Strafrechts bis 1990: Hegemoniale Instrumentalisierung
- Die Erklärung der amerikanischen \"Abwehr\" des IStGH aus (neo)realistischer Sichtweise:
- Zusammenfassung:
- Die (sozial)konstruktivistische Perspektive:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert die Entstehung und Entwicklung des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) aus der Perspektive verschiedener Theorien der internationalen Beziehungen: dem (Neo)Realismus, dem Sozialkonstruktivismus und dem Liberalismus.
- Die Rolle der Hegemonialmächte, insbesondere der USA, bei der Gestaltung des internationalen Strafrechts
- Der Konflikt zwischen nationaler Souveränität und internationalen Normen
- Die Bedeutung des Sozialkonstruktivismus für die Entstehung und Entwicklung des IStGH
- Die Herausforderungen, denen der IStGH in der Praxis gegenübersteht
Zusammenfassung der Kapitel
Der (Neo)Realistische Erklärungsansatz:
Dieser Abschnitt beleuchtet die Entstehung des internationalen Strafrechts im Kontext des Kalten Krieges und der hegemonialen Interessen der USA. Die USA nutzten die internationale Strafgerichtsbarkeit als Instrument der Machtpolitik und setzten sich für die Einrichtung von Ad-Hoc Tribunalen ein, die ihrer Kontrolle unterstanden. Der Essay untersucht auch die Gründe für die Ablehnung des IStGH durch die USA aus (neo)realistischer Sicht, die sich auf die Befürchtung einer Einschränkung der nationalen Souveränität und die potenzielle Missbrauchsmöglichkeit durch undemokratische Staaten bezieht.
Die (sozial)konstruktivistische Perspektive:
Dieser Abschnitt analysiert die Entstehung des IStGH als Ausdruck eines normativen Wandels in der internationalen Gesellschaft. Die Gründung des Gerichtshofs wird als eine Reaktion auf die verbreiteten Verbrechen gegen die Menschlichkeit im 20. Jahrhundert interpretiert, die den Frieden und die Sicherheit der Weltgemeinschaft bedrohten. Der Essay beleuchtet auch die Spannungen zwischen den nationalen Interessen einzelner Staaten und den moralischen Anliegen der internationalen Gemeinschaft. Die USA werden als Gegenbeispiel betrachtet, die die Souveränität als ein zentrales Sicherheitsinteresse verteidigen und den IStGH als eine Bedrohung für ihre nationale Sicherheit betrachten.
Schlüsselwörter
Internationales Strafrecht, Internationaler Strafgerichtshof (IStGH), (Neo)Realismus, Sozialkonstruktivismus, Hegemonialmacht, nationale Souveränität, Völkerrecht, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, internationale Norm, Friedensförderung, US-amerikanische Außenpolitik.
- Arbeit zitieren
- Julian Ostendorf (Autor:in), 2009, Der IStGH aus der Perspektive des Neorealismus, Sozialkonstruktivismus und des Liberalismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174803