Der iranische Staat war bis zur islamischen Revolution Ende der siebziger Jahre eine
Monarchie, geführt von Schah Mohammad Reza Pahlavi. Zahlreiche
Reformprogramme, wirtschaftliche Probleme, Fehler der Regierung und eine
unzufriedene Bevölkerung führten letztendlich zur Revolution und im Jahre 1979 zur
Gründung der Islamischen Republik Iran unter Ayatollah Ruhollah Musavi Khomeini.
Hier fand also ein politischer Transformationsprozess des Regierungssystems statt:
Von einer Monarchie zur Republik.
Auf Grund der Errichtung einer islamischen Republik in dem schiitischen Land, welche
den Islam als Grundlage jeder verfassungsmäßigen und politischen Aktivität ansieht,
ergibt sich die Frage, ob bereits bei der Ursache der Transformation - also der
Revolution - Geistliche Einfluss auf den Lauf der Geschichte hatten.
Zunächst erfolgt ein Rückblick auf die Revolution. Die Wege dorthin und der Verlauf
sind für die Beantwortung der Frage elementar. Da nicht jeder Geistliche der
damaligen Zeit im Iran in dieser Ausarbeitung Beachtung finden kann, liegt ein
besonderer Schwerpunkt hier bei der Betrachtung der Figur Khomeini, der bis zu
seinem Tode im Jahre 1989 als oberster Rechtsgelehrter im Iran fungierte und eine
zentrale Position während der Revolution inne hatte. Auch der Großayatollah Husain
Ali Borudscherdi scheint eine wichtige Rolle im Bezug auf die Revolution gehabt zu
haben, da er im Jahre 1960 als erster Geistlicher öffentlich das Wort gegen den Schah
Pahlavi erhob und die geplanten Reformen bis zu seinem eigenem Tode im Jahre
1961 blockierte. Anschließend soll die Tragweite des Handelns Borudscherdis,
Khomeinis und weiterer Geistlicher herausgearbeitet werden. Denn wenn das Handeln
direkte politische Folgen hervorgerufen hat, ist auch von Einfluss zu sprechen. Um
festzustellen, ob die Geistlichen Einfluss auf die islamische Revolution ausübten und
welche politische Macht ein einzelner Ayatollah ausüben kann wird im letzten Kapitel –
dem Fazit – hergeleitet.
Inhaltsverzeichnis
- Fremdwörtererklärung
- Einleitung
- Exkurs: Die Islamische Revolution
- Funktion, Rolle und Handeln der Geistlichen
- Marja-e taqlid Großayatollah Husain Ali Borudscherdi
- Ayatollah Ruhollah Musavi Khomeini
- Die Ergebnisse der geistlichen Intervention
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Transformation des iranischen Regierungssystems von einer Monarchie zur Islamischen Republik im Jahre 1979. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob schiitische Geistliche einen Einfluss auf den Verlauf der Islamischen Revolution hatten.
- Die Islamische Revolution im Iran
- Die Rolle der Geistlichen während der Revolution
- Die Bedeutung von Ayatollah Ruhollah Musavi Khomeini und Großayatollah Husain Ali Borudscherdi
- Der Einfluss der Geistlichen auf den Transformationsprozess
- Die politische Macht einzelner Ayatollahs
Zusammenfassung der Kapitel
- Fremdwörtererklärung: Dieses Kapitel definiert wichtige Schlüsselbegriffe, die im Kontext der Arbeit relevant sind, wie zum Beispiel "Schah", "Ayatollah", "Großayatollah" und "Marja-e taqlid".
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und skizziert den politischen Transformationsprozess im Iran von der Monarchie zur Islamischen Republik. Es wird die zentrale Forschungsfrage formuliert, ob Geistliche einen Einfluss auf die Revolution hatten.
- Exkurs: Die Islamische Revolution: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die Islamische Revolution im Iran. Es werden wichtige historische Ereignisse, die zur Revolution führten, beleuchtet, wie zum Beispiel die "Weiße Revolution" und die Verwestlichung des Landes unter dem Schah Mohammad Reza Pahlavi.
- Funktion, Rolle und Handeln der Geistlichen: Dieser Abschnitt widmet sich der Rolle der Geistlichen im Iran. Es werden insbesondere die Figuren Khomeini und Borudscherdi näher beleuchtet. Ihre Handlungen und der Einfluss auf die Revolution werden analysiert.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Islamischen Revolution im Iran und den politischen Transformationsprozessen, die mit ihr verbunden sind. Zentrale Themen sind schiitische Geistliche, Ayatollahs, der Einfluss religiöser Autoritäten auf Politik, die Rolle von Khomeini und Borudscherdi sowie die Folgen der Revolution für das iranische Regierungssystem.
- Citar trabajo
- Hendrik Jaeschke (Autor), 2009, Haben schiitische Geistliche Einfluss auf die Islamische Revolution 1979 im Iran gehabt?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174817