Einleitung (Auszug)
Im Durchschnitt befindet sich ein erwachsener Stadtbewohner 80 % des Tages in geschlossenen Räumen (WIJCHMAN 2003: 74). Zudem steigt die Anzahl an versiegelten Außenflächen in Städten immer mehr an, was den Mensch und sein ursprüngliches Bedürfnis nach Natur weiter einschränkt und ihn immer mehr von seiner natürlichen Umwelt entfernt. Aus diesem Grund scheint es notwendig, ein Stück Natur zurück in die Räume zu holen, in denen wir uns tagtäglich aufhalten oder arbeiten. (VOLM 2002: 28). Um in Räumen für mehr Grün zu sorgen, reicht aus platztechnischen Gründen der horizontale Bereich nicht mehr aus, denn um ein gesundes Raumklima mit 40 % bis 50 % relativer Luftfeuchte (FLURBACH 2003: 77) zu erreichen, müsste circa ein Drittel des Raumes begrünt werden. Daher geht die Nutzung aktuell immer mehr in Richtung vertikale Wandbegrünung. Dabei werden nicht nur Länge und Breite eines Raumes genutzt, sondern auch dessen Höhe. Demnach werden auf diese Weise die Potentiale aller drei Dimensionen eines Raumes ausgeschöpft.
Vor allem die vielen positiven psychologischen Eigenschaften,die Pflanzen auf uns ausüben, sprechen für eine intensive Begrünung von Innenräumen. So wirkt frisches Grün belebend, dunkles Grün wirkt dagegen beruhigend auf uns. Viele Untersuchungen diesbezüglich zeigen, dass ein begrünter Raum anziehender, stresslindernder und konzentrationsfördernder ist als ein Raum ohne jegliche Begrünung (KÖTTER 2001: 23). Durch die flächige Nutzung von Wänden wird eine große Pflanzoberfläche geschaffen, deren hohe Verdunstungskapazität für die nötige Luftfeuchte sorgen kann und da Pflanzen fast 98 % des aufgenommenen Wassers (FLURBACH 2003: 78) verdunsten, wird die relative Luftfeuchte der oft zu trockenen klimatisierten Räumen erhöht. Dies führt wiederum zu einem besseren Raumklima und Symptome oder Krankheiten wie Augenreizungen, Kopfschmerzen oder Erkältungen treten weniger häufig auf (KÖTTER 2001: 24). Darüber hinaus werden mit der Erhöhung der Luftfeuchte und durch die Blattoberfläche der Pflanzen Staubpartikel besser gebunden und schlechte Gerüche in der Raumluft neutralisiert. Neuste Forschungen beständigen zudem, dass Schadstoffe aus der Luft gefiltert werden. Denn in jedem Innenraum, ob Büro, Privatwohnung oder Geschäftsraum, gibt es Möbel, Farben oder elektrische Geräte, aus denen gesundheitsschädigende Schadstoffe (z. B. Formaldehyd, Benzol oder Xylol) entweichen....
(gekürzter Auszug aus der Einleitung)
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zielstellung
- 3. Kenntnisstandanalyse
- 3.1 Definition Innenraumbegrünung
- 3.2 Formen und Systeme der Innenraumbegrünung
- 3.2.1 Kulturformen: Erdkultur und Hydrokultur
- 3.2.2 Begrünungssysteme: offene und geschlossene System
- 3.2.3 Pflanzstandorte: mobile und ortsfeste Standorte
- 3.3 Vertikale Innenraumbegrünung
- 3.3.1 Grüne WandⓇ
- 3.3.2 Verticals®
- 3.3.3 Weitere Systeme
- 3.4 Neuer Ansatz
- 4. Materialien und Methoden
- 4.1 Versuchsaufbau und Versuchsablauf
- 4.2 Materialien
- 4.2.1 Versuchspflanzen
- 4.2.2 Vegetationsmatten
- 4.3 Methoden
- 4.3.1 Bepflanzung
- 4.3.2 Bewässerung
- 4.3.3 Düngung
- 4.3.4 Klimadaten
- 4.3.5 Frisch- und Trockenmasse
- 4.3.6 Bedeckungsgrad
- 5. Ergebnisse
- 5.1 Pflanzen
- 5.2 Versuchsmatten
- 5.3 Klimadaten
- 5.4 Frisch- und Trockenmasse
- 6. Diskussion
- 6.1 Weitere Verwendung der Versuchsmattem im Bereich vertikale Innenraumbegrünung
- 6.2 Empfehlungen für Folgeversuche
- 7. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Untersuchung zur erdlosen vertikalen Innenraumbegrünung. Ziel der Arbeit ist es, die Eignung verschiedener Vegetationsmatten für das vertikale Wachstum von Pflanzen in Innenräumen zu evaluieren. Dabei soll ein besonderes Augenmerk auf die Parameter Bedeckungsgrad, Frisch- und Trockenmasse gelegt werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung können wichtige Erkenntnisse für die Entwicklung und Optimierung von vertikalen Begrünungssystemen in Innenräumen liefern.
- Vertikale Innenraumbegrünung
- Vegetationsmatten
- Wachstum von Pflanzen
- Bedeckungsgrad
- Frisch- und Trockenmasse
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt das Thema der Arbeit vor und erläutert die Relevanz der vertikalen Innenraumbegrünung. Kapitel 2 beschreibt die Zielsetzung und die Fragestellungen der Untersuchung. Kapitel 3 liefert einen umfassenden Überblick über den aktuellen Kenntnisstand zur Innenraumbegrünung, einschließlich der verschiedenen Kulturformen, Begrünungssysteme und vertikalen Begrünungskonzepte. In Kapitel 4 werden die Materialien und Methoden der Untersuchung detailliert beschrieben, einschließlich des Versuchsaufbaus, der Versuchspflanzen und der Vegetationsmatten. Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse der Untersuchung, die auf Grundlage der ermittelten Parameter wie Bedeckungsgrad, Frisch- und Trockenmasse sowie Klimadaten analysiert werden. In Kapitel 6 werden die Ergebnisse der Untersuchung diskutiert und Schlussfolgerungen gezogen. Abschließend fasst das siebte Kapitel die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zusammen und gibt Empfehlungen für zukünftige Forschungsarbeiten.
Schlüsselwörter
Vertikale Innenraumbegrünung, Vegetationsmatten, Erdlose Kultur, Bedeckungsgrad, Frischmasse, Trockenmasse, Klimadaten, Versuchspflanzen.
- Quote paper
- Stefan Foerster (Author), 2011, Untersuchung zur erdlosen vertikalen Innenraumbegrünung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/174882