Bei Betrachtung der lateinamerikanischen Geschichte stößt man unweigerlich auf den regen Sklavenhandel, der zwischen dem 16. und 19.Jahrhundert zwischen den Kontinenten betrieben wurde. Hispanisten stellen sich seit einigen Jahren die Frage, ob es im amerikanischen Spanisch durch die große Zahl an Schwarzafrikanern eine sprachliche Interferenz gegeben hat, aber sie gehört heute immer noch zu einer der strittigsten Fragen in der Hispanistik. Das Thema der afrikanischen Beeinflussung hat nur sehr wenig Aufmerksamkeit in Lateinamerika und so gut wie keine in Spanien erregt. Ein wesentliches Problem für eine genaue sprachgeschichtliche Untersuchung stellt der geringe Bestand an entsprechend geeigneten Quellen für die gesprochene Sprache dar. Für konkretere Beurteilungen müssen zudem in den folgenden Jahren noch genauere Studien in den entsprechenden Gebieten durchgeführt werden. Diese Arbeit untersucht nun, mit den derzeitig vorhandenen Quellen, ob das lateinamerikanische Spanisch, mit besonderem Blick auf die karibischen Inseln, eine nachhaltige Beeinflussung durch afrikanische Sprachen erfahren hat.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Hintergründe zur Situation in Lateinamerika
- 1. Grundlegendes zum Sklavenhandel
- 2. Entwicklung des Spanischen in Amerika
- 2.1 Situation in Lateinamerika
- 2.2 Situation in Kuba
- 2.3 Situation in Puerto Rico
- 3. Pidginisierung des karibischen bozal-Spanisch
- 4. 'Afrikanisierte' Texte in Lateinamerika und Spanien
- III. Vermutete afrikanische Einflüsse
- 1. Einflüsse auf den Wortschatz des karibischen Spanisch
- 2. Mögliche Einflüsse im Bereich der Phonetik/Phonologie
- IV. Epilog
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob das amerikanische Spanisch durch den Sklavenhandel im 16. bis 19. Jahrhundert durch afrikanische Sprachen beeinflusst wurde. Sie analysiert die historische Situation in Lateinamerika, insbesondere auf den karibischen Inseln, und untersucht, ob es Spuren afrikanischer Einflüsse im Wortschatz und in der Phonetik/Phonologie des karibischen Spanisch gibt.
- Der Sklavenhandel und seine Auswirkungen auf die Sprachentwicklung in Lateinamerika
- Die Entstehung des karibischen Spanisch und seine spezifischen Merkmale
- Mögliche afrikanische Einflüsse auf den Wortschatz des karibischen Spanisch
- Der Einfluss afrikanischer Sprachen auf die Phonetik/Phonologie des karibischen Spanisch
- Die Relevanz der Untersuchung für die Hispanistik und das Verständnis der Sprachgeschichte in Lateinamerika
Zusammenfassung der Kapitel
- I. Einleitung: Diese Einleitung stellt die Forschungsfrage nach afrikanischen Einflüssen im amerikanischen Spanisch vor und erläutert die Relevanz des Themas. Sie erwähnt auch die Schwierigkeiten, die eine genaue sprachgeschichtliche Untersuchung durch den Mangel an Quellen erschweren.
- II. Hintergründe zur Situation in Lateinamerika: Dieses Kapitel behandelt die Geschichte des Sklavenhandels in der Karibik und beschreibt die sprachliche Situation der Sklaven. Es beleuchtet die Entwicklung des Spanischen in Amerika und die Entstehung des karibischen Spanisch.
- III. Vermutete afrikanische Einflüsse: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Analyse von möglichen afrikanischen Einflüssen auf den Wortschatz und die Phonetik/Phonologie des karibischen Spanisch.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Einfluss des Sklavenhandels auf die Sprachentwicklung in Lateinamerika. Die zentralen Themen sind das karibische Spanisch, afrikanische Sprachen, Lexik, Phonetik/Phonologie, historische Linguistik und die sprachliche Interferenz.
- Arbeit zitieren
- Anna-Lena Storch (Autor:in), 2005, Afrikanische Einflüsse im amerikanischen Spanisch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175181