Der Regisseur René Vidal plant eine moderne Neuverfilmung des Stummfilmklassikers Les Vampires, engagiert für die weibliche Hauptrolle die ihn faszinierende chinesische Schauspielerin Maggie Cheung, doch dann droht er an seinen Ansprüchen und Leidenschaften zu scheitern – mit Irma Vep (1996 erschienen) möchte sich die vorliegende Arbeit mit einem Film beschäftigen, in welchem sich dessen Schöpfer Olivier Assayas mit seinem eigenen Metier auseinandersetzt und die zum Teil schwierigen Bedingungen, aber auch die Möglichkeiten des französischen Autorenkinos am Endes des 20. Jahrhunderts auslotet. Dabei soll hier der Fragestellung nachgegangen werden, mit welchen bisweilen außergewöhnlichen Mitteln Assayas seine „Analyse“ vornimmt und filmisch umsetzt, ist er selbst doch Betrachter und Betrachteter, und das Kino zugleich Methode als auch Gegenstand. Das insbesondere in der Schlussszene des Films zusammengefasste Potential an Möglichkeiten eines modernen cinéma d’auteur soll schließlich als ein zentrales, in die Zukunft weisendes Ergebnis der Selbstreflexionen Assayas’ herausgestellt werden.
Als dafür notwendigen Verstehenshintergrund werden in einem ersten Kapitel die Entwicklungen des französischen Kinos in den 90er-Jahren beleuchtet und mit dem sogenannten jeune cinéma français das Auftauchen einer den nationalen Film erneuernden jungen Filmemacher-Generation beschrieben. Im darauffolgenden Teil der Arbeit soll schließlich gezeigt werden, inwiefern Irma Vep als ein Werk dieser Strömung gelten kann, vor allem aber wie Assayas hiermit eine Bestandsaufnahme des modernen französischen Kinos einschließlich Perspektiven für dessen Erneuerung und Weiterentwicklung filmisch umsetzt.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- EINLEITUNG
- LE JEUNE CINÉMA FRANÇAIS – DAS FRANZÖSISCHE KINO DER 90ER-JAHRE
- Das Ende einer Krise
- Versuch einer Charakteristik
- Eine neue Generation ?
- Vertreter und deren Filme
- IRMA VEP-SELBSTKRITISCHES AUTORENKINO AUF NEUEN WEGEN
- Ein Film voller Selbstreflexivität
- Ein Film über das Filmemachen
- Filme im Film
- Kino im Gespräch
- Die Wahl der Darsteller
- Fragmenthaft und orientierungslos - ein Film der 90er-Jahre
- Eine filmische Zukunftsvision
- ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Diese Arbeit untersucht Olivier Assayas' Film „Irma Vep“ (1996) im Kontext des französischen Kinos der 1990er-Jahre. Sie analysiert die Selbstreflexionen des Films und die Herausforderungen des Autorenkinos am Ende des 20. Jahrhunderts. Die Arbeit beleuchtet die außergewöhnlichen Mittel, die Assayas verwendet, um seine „Analyse“ umzusetzen, und das Potential des modernen französischen Kinos als zentrales Ergebnis dieser Selbstreflexionen.
- Das Auftauchen einer neuen Generation von Filmemachern, die das französische Kino der 1990er Jahre prägen.
- Die Selbstreflexionen und die Herausforderungen des modernen Autorenkinos im Kontext des französischen Films.
- Die besonderen Mittel, die Olivier Assayas in „Irma Vep“ verwendet, um seine „Analyse“ umzusetzen.
- Die filmische Zukunftsvision, die Assayas in „Irma Vep“ präsentiert.
- Die Rolle des jeune cinéma français als Erneuerer des französischen Kinos und die Relevanz der neuen Generation für die Zukunft des modernen Kinos.
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den Kontext des Films „Irma Vep“ innerhalb des französischen Kinos. Sie beschreibt den Fokus der Arbeit auf die Selbstreflexionen des Films und die Herausforderungen des Autorenkinos am Ende des 20. Jahrhunderts.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem "jeune cinéma français" - der jungen Generation von Filmemachern, die das französische Kino in den 1990er Jahren prägen. Es beschreibt die Entwicklung des französischen Kinos im Laufe der 1980er Jahre, die durch eine Krise und den zunehmenden Einfluss des amerikanischen Kinos geprägt war. Im Anschluss wird das Auftauchen des "jeune cinéma français" als Erneuerung des französischen Kinos beschrieben und einige gemeinsame Merkmale der Filme dieser Generation beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse von „Irma Vep“. Es untersucht den Film als ein Werk der Selbstreflexivität und zeigt, wie Assayas sich mit seinem eigenen Metier auseinandersetzt und die Bedingungen des modernen französischen Kinos reflektiert. Die Analyse beleuchtet die filmischen Mittel, die Assayas in „Irma Vep“ einsetzt, und die zukunftsweisenden Aspekte des Films.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit behandelt die Themen des französischen Kinos, des "jeune cinéma français", des Autorenkinos, der Selbstreflexivität, des Films „Irma Vep“, Olivier Assayas, Maggie Cheung, der 1990er Jahre, der filmischen Zukunftsvision und den Erneuerungen des modernen Kinos.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2011, Olivier Assayas' Irma Vep (1996): Französisches Kino zwischen Selbstanalyse und Zukunftsvision, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175247