Was ist Fortschritt? Diese Frage sollte man als erstes zu klären wissen, wenn man Brahms als einen fortschrittlichen Komponisten bezeichnen mag oder nicht, da es dringend notwendig ist den Begrifft des Fortschrittes der Zeit Brahms angemessen zu betrachten. Ich für meinen Teil werde mich dabei stark auf den überarbeiteten Aufsatz Arnold Schönbergs „Brahms, der Fortschrittliche“ beziehen. Ursprünglich stellte der Aufsatz einen Vortrag anlässlich des 100. Geburtstages im Februar 1933
von Brahms dar, welcher aber 1947 aufgrund einiger Änderungen Schönbergs Ansichten und Dinge, so sagt er, völlig überarbeitet wurde. Mag es Zufall sein oder nicht, ist auch 1947 wieder ein Brahms-Jubiläum gewesen, nämlich sein 50. Todestag.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- ,,Brahms der Fortschrittliche!?\"
- Der Begrifft des Fortschrittes
- Fortschritt und die Definition Schönbergs
- „Zukunftsmusik“ und die Neudeutsche Schule
- Musik und Form - Die Genialität der Musik
- Der harmonische Vergleich: Brahms und Wagner
- Das Leitmotiv bei Brahms und Wagner
- Die entwickelnde Variation
- Die formalistische Organisation und die 4. Symphonie
- Voraussicht und die Leitmotiv-Technik
- Die organisierte formalistische Seite
- Der musikalische Fortschritt um 1860
- Der Übergang zur Atonalität
- Brahms' Fortschrittlichkeit im Verborgenen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Der Essay befasst sich mit der Frage, ob Johannes Brahms als ein fortschrittlicher Komponist betrachtet werden kann. Der Autor analysiert den Begriff des Fortschritts in der Musik des 19. Jahrhunderts und setzt Brahms' Werke im Kontext der Neudeutschen Schule und der „Zukunftsmusik“ in Beziehung. Dabei wird die Frage untersucht, ob Brahms' Musik tatsächlich fortschrittlich war und wie seine Werke im Vergleich zu den Werken Richard Wagners einzuschätzen sind.
- Die Definition des Fortschritts in der Musik
- Der Einfluss von Brahms' und Wagners Werken auf die Musikgeschichte
- Die Rolle der Neudeutschen Schule im 19. Jahrhundert
- Der Vergleich der Musiksprachen von Brahms und Wagner
- Die Bedeutung von Form und Organisation in der Musik
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Der Essay beginnt mit der Frage, ob Brahms als ein fortschrittlicher Komponist betrachtet werden kann und stellt die Notwendigkeit fest, den Begriff des Fortschritts in der Zeit Brahms angemessen zu betrachten.
- Im zweiten Kapitel wird die Definition des Fortschritts nach Arnold Schönberg erläutert, der Fortschritt als „die Entwicklung von Darstellungsmethoden“ definiert.
- Im dritten Kapitel wird die Neudeutsche Schule und die „Zukunftsmusik“ vorgestellt, die sich im Gegensatz zu Brahms' Musik als „Fortschrittsmusiker“ bezeichneten.
- Das vierte Kapitel behandelt die Genialität der Musik, die durch das Spielen mit der Form entsteht, und wie diese Form durch verschiedene Elemente wie Einheit, Regelmäßigkeit, rhythmische und harmonische Beziehungen usw. zu einer besseren Darstellung des musikalischen Gedankens gelangt.
- Im fünften Kapitel wird ein harmonischer Vergleich zwischen Brahms und Wagner gezogen und die Schlussfolgerung gezogen, dass die Harmonik von Brahms mindestens gleichwertig und gleich fortschrittlich ist wie die Wagners, nur ein wenig anders.
- Das sechste Kapitel befasst sich mit dem Leitmotiv bei Brahms und Wagner und zeigt auf, dass beide zwar das gleiche Ziel verfolgten, indem sie die Leitmotive verbinden oder vereinheitlichen wollten, es aber unterschiedlich umsetzten.
- Das siebte Kapitel behandelt die „entwickelnde Variation“ und erklärt, wie diese Variante der motivisch-thematischen Arbeit eine Weiterentwicklung darstellt, bei der die Schritte der motivischen Arbeit oft zusammengefügt werden, so dass teilweise nur ein Endergebnis aufgezeigt wird, anhand dessen es schwer wird, ein gewisses Motiv zurückzuverfolgen.
- Im achten Kapitel wird die formalistische Organisation und die 4. Symphonie von Brahms analysiert und herausgestellt, dass das Thema nach der Vorstellung nie in identischer Gestalt wiedererscheint.
- Das neunte Kapitel beleuchtet die Voraussicht in der Leitmotiv-Technik und stellt den Unterschied zwischen Brahms und Wagner dar.
- Das zehnte Kapitel behandelt die organisierte formalistische Seite der Musik und erläutert, dass bei Brahms diese Seite eine größere Gewichtung einnimmt als bei Wagner.
- Das elfte Kapitel beschreibt die Entwicklung des musikalischen Fortschritts um 1860, die hauptsächlich vom Musikdrama und der Symphonischen Dichtung getragen wurde.
- Im zwölften Kapitel wird der Übergang zur Atonalität um 1910 erläutert und gezeigt, dass sich etwas anderes als wahrer Fortschritt abzeichnete, als bisher angenommen.
- Das dreizehnte Kapitel stellt abschließend fest, dass Brahms' Fortschrittlichkeit im Verborgenen abzeichnete und er erkannte, dass „blinde Fortschrittsgläubigkeit“ die Musik schlussendlich in ein Chaos stürzen würde.
Schlüsselwörter (Keywords)
Der Essay beschäftigt sich mit zentralen Themen der Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, wie z. B. der Definition von Fortschritt, der Neudeutschen Schule, der „Zukunftsmusik“, dem Vergleich der Musiksprachen von Brahms und Wagner, der Bedeutung von Form und Organisation in der Musik, der entwickelnden Variation und der Leitmotiv-Technik.
- Quote paper
- Mareen Friedrich (Author), 2009, Der fortschrittliche Brahms?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175406