In einer Nacht, im November 1931, kam Federico García Lorca in die Wohnung von Carlos
Morla Lynch und erzählte ihm und seinen anderen Freunden aufgeregt von einem großen
Projekt, einer universitären Wanderbühne namens La Barraca. Es sollte ein Studententheater
geschaffen werden, das durch ganz Spanien fahren sollte, um in den kleinen Dörfern
spanische Theaterklassiker aufzuführen (vgl. Gelich 1998: 15). Mit dem Wechsel von
der Monarchie zur Demokratie, hat zur Zeit der Zweiten Republik (1931-1936) ein einschneidender
politischer Umbruch in Spanien stattgefunden. Unter Berücksichtigung der
politischen Ereignisse, stellt sich nun die Frage, welche Rolle dieses besagte Studententheater
in der Zeit der Zweiten Republik gespielt hat? Ging es lediglich darum, eine kulturelle
Institution aufzubauen, die dazu dienen sollte den Menschen auf dem Land die spanische
Kultur näher zu bringen? Oder kann man so weit gehen und behaupten, dass das universitäre
Studententheater, dessen Regisseur Federico García Lorca, einer der bedeutsamsten
Lyriker der spanischen Literatur war, von der liberalen Regierung als politisches Mittel
genutzt wurde, um ihre politischen Ziele zu untermauern? Auf diese Fragen soll in den
folgenden Ausführungen näher eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- La Barraca als kulturelle Institution
- Begriffliche Eingrenzung
- Die innovative Theaterkultur der La Barraca
- La Barraca als politisches Mittel
- Geschichtlicher Hintergrund
- La Barraca in der Zweiten Republik
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des Studententheaters La Barraca in der Zeit der Zweiten Republik (1931-1936) in Spanien. Sie fragt, ob La Barraca primär eine kulturelle Institution war, die die spanische Kultur an die Landbevölkerung bringen sollte, oder ob es von der Regierung als politisches Mittel eingesetzt wurde, um ihre Ziele zu unterstützen.
- Die Bedeutung von La Barraca als kulturelle Institution
- Die innovative Theaterkultur der La Barraca im Vergleich zum kommerziellen Theater
- Die politische Dimension von La Barraca in der Zeit der Zweiten Republik
- Der Einfluss Federico García Lorcas auf La Barraca
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt das Projekt La Barraca vor und skizziert die Fragestellung der Arbeit: War La Barraca eine rein kulturelle Institution oder wurde sie politisch genutzt?
La Barraca als kulturelle Institution: Dieses Kapitel definiert den Begriff der kulturellen Institution und betrachtet verschiedene Facetten des Kulturbegriffs. Es zeigt, dass La Barraca eine besondere kulturelle Institution war, die die spanische Theaterkultur in der Zeit der Zweiten Republik entscheidend beeinflusste.
La Barraca als politisches Mittel: Dieses Kapitel analysiert den historischen Hintergrund und untersucht die Rolle von La Barraca in der Zweiten Republik. Es beleuchtet den politischen Kontext und die möglichen Auswirkungen von La Barraca auf die politische Landschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet die Themenbereiche kulturelle Institution, Theaterkultur, Politisierung, spanisches Theater der Zweiten Republik, Federico García Lorca und La Barraca. Die Analyse konzentriert sich auf die innovative Theaterkultur der La Barraca und ihre mögliche politische Funktion im Kontext der politischen Umwälzungen in Spanien.
- Citation du texte
- Janka Gosmann (Auteur), 2009, Das Studententheater "La Barraca", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175409