Schlussfolgerungen
Von Neumann und Morgenstern (1944) legten viele wichtige Grundsteine für die moderne Spieltheorie. Sie formulierten erste Ansätze für eine Gleichgewichtsselektion und diskutierten die grenzen rationalen Verhaltens. Die Spieltheorie erhielt in der Folge durch die Beiträge der drei Nobelpreisträger Reinhard Selten, John C. Harsanyi und John F. Nash einen enormen Erkenntnisschub welcher die heutige ökomische Theorie stark prägte.
John F. Nash generalisierte die Theorie der Zwei-Personen-Nullsummenspiele für eine endliche Anzahl Spieler und zeigte auf, dass sowie in kooperativen als auch in nicht-kooperativen Spielen mindestens ein Gleichgewicht existiert. Mit der Problematik der inkompletten Information stiess Nash vor Probleme, welche er mit seinen Ansätzen nicht lösen konnte. Auch bestand das Problem, dass nur ein kleiner Fehler im Verhalten der Akteure der Annahme der Rationalität wiederspricht und somit die Gleichgewichtslösung nicht mehr zwingend gestützt werden kann. John C. Harsanyi vermochte das erste Problem von Nash zu lösen indem er Spiele mit inkompletter Information in Spiele mit kompletter, aber imperfekter Information transformierte und teilweise zusammen mit Reinhard Selten ein Lösungskonzept für solche Spiele ausarbeitete.
Reinhard Selten löste das zweite grosse Problem, jenes der möglichen Irrationalität durch die Spieler. Er verfeinert die Gleichgewichte insofern, dass sie auch im Falle von teilweise irrationalem Verhalten gestützt werden können. Weiter führte Selten das Konzept der Teilspielperfektheit ein, welche auch die Gleichgewichte aus leeren Drohungen eliminiert.
Die Fragestellungen, welche von Neumann und Morgenstern in ihrem Buch formulierten, wurden durch die drei Nobelpreisträger weitgehend beantwortet. Die Spieltheorie hat dank Nash, Harsanyi und Selten ein funktionierendes Instrumentarium erhalten, mit dem viele theoretische Hintergründe besser erforscht werden können. Damit wurden die Erkenntnisse der Spieltheorie für zahlreiche Gebiete der Ökonomie zugänglich und sind heute in der ökonomischen Forschung nicht mehr wegzudenken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Von Neumann und Morgenstern
- John F. Nash
- Biographie
- Nashs Beiträge zum Gleichgewicht von nicht-kooperativen Spielen
- Equilibrium Points in n-Person Games (Nash, 1950b)
- Auswirkungen des Nash-Gleichgewichts auf die ökonomische Forschung
- Nashs Arbeiten zu kooperativen Spielen
- Das Nash-program
- John Charles Harsanyi
- Biographie
- Harsanyis wichtigste Publikationen im Bereich der Spieltheorie
- Die Problematik von inkompletter Information
- Das Bilden von expectations
- Der alternative Ansatz von Harsanyi
- Die Harsanyi-Doctrine
- Weitere Arbeiten von Harsanyi in der Spieltheorie
- Reinhard Selten
- Biographie
- Wissenschaftliche Beiträge
- Spieltheoretische Behandlung eines Oligopolmodells mit Nachfrageträgheit (1965)
- Reexamination of iho Perfectness Concept for Equilibrium Points in Extensive Games (Selten, 1975)
- The chain-store paradox
- Gleichgewichts-Selekektion von Selten und Harsanyi
- Auswirkungen der Beiträge von Reinhard Selten und John Harsanyi
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Seminar befasst sich mit den wissenschaftlichen Beiträgen der Nobelpreisträger John F. Nash, John C. Harsanyi und Reinhard Selten im Bereich der Spieltheorie. Das Ziel ist es, die wichtigsten Erkenntnisse und Entwicklungen der Spieltheorie, die von diesen Wissenschaftlern maßgeblich geprägt wurden, zu präsentieren und deren Auswirkungen auf die ökonomische Forschung zu beleuchten.
- Das Konzept des Nash-Gleichgewichts und seine Anwendung auf nicht-kooperative Spiele
- Die Berücksichtigung von unvollständiger Information in spieltheoretischen Modellen
- Die Entwicklung von Konzepten zur Gleichgewichtsselektion in dynamischen Spielen
- Die Anwendung der Spieltheorie in verschiedenen Bereichen der Ökonomie, wie z.B. Oligopolmodellen
- Die Bedeutung der Spieltheorie für das Verständnis von strategischem Verhalten in Wirtschaft und Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Von Neumann und Morgenstern
Dieses Kapitel stellt die Grundlagen der Spieltheorie vor, die von John von Neumann und Oskar Morgenstern in ihrer Publikation "Game Theory and Economic Behavior" (1947) gelegt wurden. Es wird das Konzept von individuell-rationalen Spielern, die ihren Nutzen maximieren, definiert und das Minimax-Theorem für Zwei-Personen-Nullsummenspiele erläutert.
- John F. Nash
- Biographie
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über das Leben und Werk von John F. Nash. Es werden seine Leistungen in der Mathematik und seine Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen beleuchtet.
- Nashs Beiträge zum Gleichgewicht von nicht-kooperativen Spielen
- Equilibrium Points in n-Person Games (Nash, 1950b)
Dieses Kapitel behandelt Nashs bahnbrechende Arbeit, in der er das Konzept des Nash-Gleichgewichts einführt, das für alle endlichen n-Personen Spiele die Existenz eines Gleichgewichtspunkts beweist.
- Auswirkungen des Nash-Gleichgewichts auf die ökonomische Forschung
Dieses Kapitel beleuchtet die Relevanz des Nash-Gleichgewichts für die ökonomische Forschung und zeigt, wie dieses Konzept das Verständnis von strategischem Verhalten in verschiedenen Wirtschaftsbereichen erweitert hat.
- Equilibrium Points in n-Person Games (Nash, 1950b)
- Nashs Arbeiten zu kooperativen Spielen
Dieses Kapitel befasst sich mit Nashs Beiträgen zur Theorie kooperativer Spiele. Es werden die Konzepte von Verhandlungslösungen und Koalitionsbildung erläutert.
- Das Nash-program
Dieses Kapitel beschreibt das "Nash-program", das darauf abzielt, die Theorie nicht-kooperativer Spiele zu erweitern und neue Konzepte zur Analyse von komplexen Spielen zu entwickeln.
- Biographie
- John Charles Harsanyi
- Biographie
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über das Leben und Werk von John C. Harsanyi. Es werden seine Leistungen in der Spieltheorie und seine Beiträge zum Verständnis von unvollständiger Information hervorgehoben.
- Harsanyis wichtigste Publikationen im Bereich der Spieltheorie
- Die Problematik von inkompletter Information
Dieses Kapitel behandelt die Herausforderungen, die sich bei der Modellierung von Spielen mit unvollständiger Information ergeben. Es wird gezeigt, wie Harsanyi den Ansatz von von Neumann und Morgenstern, bei dem alle Spieler über die gleichen Informationen verfügen, erweitert.
- Das Bilden von expectations
Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Erwartungen in Spielen mit unvollständiger Information. Es wird erläutert, wie Spieler ihre Strategien anhand ihrer Erwartungen über die Informationen der anderen Spieler wählen.
- Der alternative Ansatz von Harsanyi
Dieses Kapitel stellt Harsanyis alternativen Ansatz zur Modellierung von Spielen mit unvollständiger Information vor. Es wird gezeigt, wie Harsanyi Spielertypen definiert und die Bedeutung von Beliefs für die strategische Entscheidungsfindung hervorhebt.
- Die Harsanyi-Doctrine
Dieses Kapitel beschreibt die "Harsanyi-Doctrine", die besagt, dass die Spieler in Spielen mit unvollständiger Information ihre eigenen Beliefs über die Informationen der anderen Spieler berücksichtigen müssen.
- Weitere Arbeiten von Harsanyi in der Spieltheorie
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über weitere wichtige Beiträge von Harsanyi zur Spieltheorie, wie z.B. die Entwicklung von Konzepten zur Gleichgewichtsselektion in dynamischen Spielen.
- Die Problematik von inkompletter Information
- Biographie
- Reinhard Selten
- Biographie
Dieses Kapitel gibt einen Überblick über das Leben und Werk von Reinhard Selten. Es werden seine Leistungen in der Spieltheorie und seine Beiträge zur Entwicklung von Konzepten zur Gleichgewichtsselektion hervorgehoben.
- Wissenschaftliche Beiträge
- Spieltheoretische Behandlung eines Oligopolmodells mit Nachfrageträgheit (1965)
Dieses Kapitel behandelt Selten's Arbeit zur spieltheoretischen Analyse von Oligopolmodellen mit Nachfrageträgheit. Es wird gezeigt, wie Selten's Beiträge das Verständnis von strategischem Verhalten in Oligopolen erweitern.
- Reexamination of iho Perfectness Concept for Equilibrium Points in Extensive Games (Selten, 1975)
Dieses Kapitel beleuchtet Selten's Arbeit zur Erweiterung des Konzepts der perfekten Gleichgewichte in dynamischen Spielen. Es werden die Konzepte der Rückwärtsinduktion und der Subspielperfektheit erläutert.
- The chain-store paradox
Dieses Kapitel befasst sich mit dem "chain-store paradox", das die Schwierigkeit zeigt, in dynamischen Spielen mit unvollständiger Information ein perfektes Gleichgewicht zu finden. Es werden verschiedene Theorien zur Erklärung des Paradoxons vorgestellt.
- Gleichgewichts-Selekektion von Selten und Harsanyi
Dieses Kapitel beschreibt die gemeinsamen Arbeiten von Selten und Harsanyi zur Gleichgewichtsselektion in dynamischen Spielen. Es werden die Konzepte der perfekten Gleichgewichte und der Rückwärtsinduktion erläutert.
- Spieltheoretische Behandlung eines Oligopolmodells mit Nachfrageträgheit (1965)
- Auswirkungen der Beiträge von Reinhard Selten und John Harsanyi
Dieses Kapitel beleuchtet die Relevanz der Beiträge von Selten und Harsanyi für die ökonomische Forschung und zeigt, wie ihre Arbeiten das Verständnis von strategischem Verhalten in verschiedenen Wirtschaftsbereichen erweitert haben.
- Biographie
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themen der Arbeit sind: Spieltheorie, Nash-Gleichgewicht, nicht-kooperative Spiele, unvollständige Information, Gleichgewichtsselektion, dynamische Spiele, Oligopolmodelle, strategisches Verhalten, Nutzenmaximierung, Erwartungen, Beliefs, Rückwärtsinduktion, Subspielperfektheit.
- Citar trabajo
- Michael Obrist (Autor), Dominic Schorneck (Autor), 2010, Die Beiträge von Nash, Harsanyi und Selten in der Spieltheorie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175415