Jürgen Theobaldy trifft mit seinem Text "Bilder aus Amerika" den Kern der Sache. Der Ich-Erzähler erinnert sich der Zeit seiner Jugend, in der es sich von den Verheißungen des fernen Amerika angezogen fühlte. Es berichtet von seinem Traum
„in Amerika aufzuwachen mit Jeans und Tennisschuhen, den
Baseballschläger unter dem Arm.“ Es schwärmt „vom frischen Rasen vor der High School, von rosa Zahnpasta und Ananas aus der Dose.“ Doch mit den Jahren kam die Ernüchterung.
„Und noch später sah ich junge Amerikaner […] abgeführt werden, weil sie ihre Einberufungsbefehle verbrannt hatten. Ich sah die qualmenden Häuser in den Gettos der Schwarzen, und ich sah die Nationalgarde im Kampfanzug gegen barfüßige Studenten, sah die Schlagstöcke der Polizisten, die lang wie Baseballschläger waren.“
Theobaldy war in der privilegierten Lage, sich sein Urteil aus der Ferne bilden zu können. Dieser Sicherheitsabstand blieb einer ganzen Generation vergönnt. Hunter Stockton Thompson war Teil dieser Generation. Glücklicherweise möchte man meinen. Ohne ihn hätte die Ära der Hippies auf einen ihrer wichtigsten Chronisten
verzichten müssen. Fear and Loathing in Las Vegas – A savage journey to the heart oft he American Dream erschien 1971 in den USA. 1977 wurde die deutsche Übersetzung von Teja Schwaner mit dem Titel Angst und Schrecken in Las Vegas – Eine wilde Reise in das Herz des amerikanischen Traums veröffentlicht. Mit der vorliegenden Arbeit möchte ich zeigen, dass Thompsons Buch in europäischen Buchhandlungen zu Recht einen Platz neben Büchern wie High Fidelity oder Trainspotting beanspruchen kann. Meine Intention ist keine
Gleichmacherei. Vielmehr geht es mir um den Beleg popliterarischer Eigenarten im Roman Fear and Loathing in Las Vegas. Als Textgrundlage dient eine bei Heyne erschienene Taschenbuchausgabe von 2005.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- Teil I
- 2. Pop - Annäherungen
- 3. Pop - Literatur
- 4. Heterogenität
- Teil II
- 5. Das Buch
- 6. Exkurs: Gonzo-Journalismus
- 7. Inhalt
- 8. [...] dieses verrotteten Jahres des Herrn, 1971"
- 9. Amerikanische Träume
- Teil III
- 11. Tellerwäscher und das Scheitern der Bewegung
- 12. Bestimmung der popliterarischen Tauglichkeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Werk „Angst und Schrecken in Las Vegas“ von Hunter S. Thompson im Kontext der Popliteratur und analysiert dessen Relevanz für den deutschen Popdiskurs. Ziel ist es, die popliterarischen Eigenarten des Romans aufzuzeigen und dessen Bedeutung in der deutschen Literaturlandschaft zu beleuchten.
- Popliteratur als Genre und dessen Definition
- Die Rolle von Hunter S. Thompson als Gonzo-Journalist und Autor
- Die Verbindung zwischen amerikanischer und deutscher Popkultur
- Der Einfluss von „Angst und Schrecken in Las Vegas“ auf den deutschen Popdiskurs
- Die Kritik an gesellschaftlichen Normen und dem amerikanischen Traum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den Kontext des Romans vor und führt den Leser in die Thematik ein. Teil I beschäftigt sich mit dem Begriff „Pop“ und dessen Bedeutung in der Literatur. Kapitel 2 analysiert die verschiedenen Definitionen und Herleitungen des Begriffs, während Kapitel 3 die Entwicklung und Merkmale der Popliteratur beleuchtet. Teil II widmet sich dem Buch „Angst und Schrecken in Las Vegas“ und dessen Entstehungsgeschichte. Kapitel 5 beschreibt das Buch und seine Thematik, während Kapitel 6 den Stil des Gonzo-Journalismus untersucht. Kapitel 7 fasst den Inhalt des Romans zusammen, ohne dabei Spoiler zu verraten. Teil III setzt sich mit der Relevanz des Romans für den deutschen Popdiskurs auseinander. Kapitel 11 beleuchtet die Kritik an gesellschaftlichen Normen und dem Scheitern der Hippiebewegung.
Schlüsselwörter
Popliteratur, Gonzo-Journalismus, Hunter S. Thompson, „Angst und Schrecken in Las Vegas“, amerikanischer Traum, deutsche Popkultur, Gesellschaftskritik, Hippiebewegung, Drogenkultur, Las Vegas.
- Citation du texte
- Alexander Wloch (Auteur), 2009, Hunter S. Thompsons "Angst und Schrecken in Las Vegas" und dessen Relevanz für den deutschen Popdiskurs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175782