Einleitung:
Die Vorgänge im Gehirn während der unbewussten und emotionalen Reizverarbeitung werden gerade in den verschiedensten neuronalen Forschungszweigen intensiv untersucht, unter anderem auch durch das Neuromarketing. Sehr viele kognitive Prozesse werden unbewusst und vor allem durch Emotionen gesteuert, darunter selektive Wahrnehmungs- und implizite Lernprozesse. Diese unterschwelligen Leistungen werden innerhalb der wissenschaftlichen Diskussion oft unter dem Konstrukt des ‚adaptive unconscious’ (dt. ‚adaptives Unterbewusstsein’) zusammengefasst. Parallel sind eine ganze Reihe neuer Thesen zum emotionalen Lernen wie die ‚Somatic Marker Hypothesis’ und zum unbewusst-adaptiven Verhalten entstanden, darunter diverse entscheidungsrelevante Phänomene wie ‚Priming’ und die ‚Affektheuristik’. Allerdings existiert bisher kein übergreifend erklärendes Modell für diese Einzelthesen.
Das Ziel dieser Arbeit ist es daher, die wesentlichen Ergebnisse der Neurowissenschaften sowie die aktuellen Thesen der einzelnen Forschungszweige der Sozial-, Motivationsforschung und der Verhaltenspsychologie zu einer übergreifenden Theorie der unbewussten Steuerung von Kaufentscheidungsprozessen zusammenfassend darzustellen. Damit soll eine Brücke zwischen den einzelnen Disziplinen geschlagen werden, die zugleich eine Argumentationsgrundlage für die Einflüsse des adaptiven Unterbewusstseins und der nicht strategischen Informationsverarbeitung auf unbewusstes Konsum- verhalten schafft. Das dafür eingeführte ‚Modell adaptiver Präferenzen’ (MAP) ist damit das erste Modell, das versucht, adaptives Unterbewusstsein und Präferenzurteile in einem einzigen Modell zusammen zu bringen, und erstellt eine neue Hypothese zur intuitiven Meinungsbildung und Verhaltenssteuerung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Zentrale Begriffe und Konstrukte des Modells adaptiver Präferenzen
- 2.1 Aufmerksamkeitsausrichtende Hinweisreize zur Reizselektion
- 2.2 Bewusstsein und Unterbewusstsein als ineinandergreifender Prozess
- 2.3 Emotionen, ihre Funktion und Gefühle
- 2.4 Abgrenzung der Konstrukte Motiv, Präferenz und Einstellung
- 3 Basistheorien zur intuitiven Verhaltenssteuerung
- 3.1 Duale Prozesse während der Informationsverarbeitung
- 3.2 Geheimnis der Intuition: Damasio’s Somatische Marker und die Affektheuristik
- 3.3 Neuronale Prozesse und das limbische System
- 3.3.1 Neuronale Informationsverarbeitung
- 3.3.2 Aufbau und Funktionsweise des limbischen Systems
- 3.4 Adaptives Unterbewusstsein und Implizites Lernen von Mustern
- 4 Das Modell adaptiver Präferenzen
- 4.1 Was sind adaptive Präferenzen?
- 4.2 ‚Aktive Motive’ versus ‚adaptive Präferenzen’
- 4.3 Prozess zur Entwicklung von Produktpräferenzen
- 4.4 Ableitung und Erklärung des Modells adaptiver Präferenz (MAP)
- 4.4.1 Umwelt und adaptive Präferenz
- 4.4.2 Persönlicher Kontext adaptiver Kaufentscheidungen
- 4.5 Einfluss adaptiver Präferenzen auf das Käuferverhalten
- 5 Ergebnisse und Diskussion
- 6 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist die Zusammenfassung wesentlicher Ergebnisse aus Neurowissenschaften, Sozial-, Motivationsforschung und Verhaltenspsychologie zu einer übergreifenden Theorie der unbewussten Steuerung von Kaufentscheidungen. Ein neu entwickeltes „Modell adaptiver Präferenzen“ (MAP) soll die Einflüsse des adaptiven Unterbewusstseins und der nicht-strategischen Informationsverarbeitung auf unbewusstes Konsumverhalten erklären.
- Unbewusste Steuerung von Kaufentscheidungen
- Rolle des adaptiven Unterbewusstseins im Konsumverhalten
- Einfluss von Emotionen auf die Präferenzbildung
- Das Modell adaptiver Präferenzen (MAP)
- Intuitive Entscheidungsfindung im Konsumkontext
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Arbeit untersucht die unbewusste, intuitive Entscheidungsfindung im Konsumverhalten, insbesondere die Rolle von Emotionen und dem adaptiven Unterbewusstsein. Sie führt ein neues Modell ein, das diese Prozesse erklärt und eine Brücke zwischen verschiedenen Forschungsdisziplinen schlägt.
2 Zentrale Begriffe und Konstrukte des Modells adaptiver Präferenzen: Dieses Kapitel definiert wichtige Begriffe wie Aufmerksamkeitsausrichtende Hinweisreize (cues), Bewusstsein und Unterbewusstsein, Emotionen und Gefühle, sowie Motive, Präferenzen und Einstellungen. Es differenziert diese Konstrukte und erläutert ihre Bedeutung für die Informationsaufnahme und -verarbeitung im Hinblick auf das Modell adaptiver Präferenzen.
3 Basistheorien zur intuitiven Verhaltenssteuerung: Dieses Kapitel präsentiert grundlegende Theorien, auf denen das MAP aufbaut. Es behandelt duale Prozessmodelle der Informationsverarbeitung, Damasios Somatische Marker Hypothese, die Affektheuristik und den Ansatz des adaptiven Unterbewusstseins, sowie implizites Lernen von Mustern. Diese Theorien liefern die neurobiologische und psychologische Grundlage für das Verständnis unbewusst-adaptiven Verhaltens.
4 Das Modell adaptiver Präferenzen: Dieses Kapitel stellt das Modell adaptiver Präferenzen (MAP) vor, das unbewusste Präferenzbildung und das adaptive Unterbewusstsein integriert. Es definiert adaptive Präferenzen als unbewusste Signalreize, die kontextabhängig aktiviert werden und das Käuferverhalten beeinflussen. Der Kapitel beschreibt den Prozess der Produktpräferenzentwicklung und den Einfluss von Umweltfaktoren und persönlichen Kontexten auf adaptive Kaufentscheidungen.
5 Ergebnisse und Diskussion: (Dieser Abschnitt wird aufgrund der Anweisung, keine Abschnitte aus dem Schluss-/letzten Kapitel zu verwenden, ausgelassen.)
Schlüsselwörter
Adaptives Unterbewusstsein, Emotionen, Kaufentscheidungen, Präferenzen, Modell adaptiver Präferenzen (MAP), Intuition, Somatische Marker, Affektheuristik, implizites Lernen, Neuromarketing, Konsumverhalten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Modell adaptiver Präferenzen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit fasst wesentliche Ergebnisse aus Neurowissenschaften, Sozial-, Motivationsforschung und Verhaltenspsychologie zusammen, um eine übergreifende Theorie der unbewussten Steuerung von Kaufentscheidungen zu entwickeln. Im Mittelpunkt steht ein neu entwickeltes „Modell adaptiver Präferenzen“ (MAP), das die Einflüsse des adaptiven Unterbewusstseins und der nicht-strategischen Informationsverarbeitung auf unbewusstes Konsumverhalten erklärt.
Welche zentralen Begriffe und Konstrukte werden im Modell adaptiver Präferenzen verwendet?
Das Modell verwendet wichtige Begriffe wie Aufmerksamkeitsausrichtende Hinweisreize (cues), Bewusstsein und Unterbewusstsein, Emotionen und Gefühle, sowie Motive, Präferenzen und Einstellungen. Diese Konstrukte werden differenziert und ihre Bedeutung für die Informationsaufnahme und -verarbeitung im Hinblick auf das MAP erläutert.
Welche Basistheorien bilden die Grundlage des Modells?
Das MAP baut auf grundlegenden Theorien auf, darunter duale Prozessmodelle der Informationsverarbeitung, Damasios Somatische Marker Hypothese, die Affektheuristik und den Ansatz des adaptiven Unterbewusstseins sowie implizites Lernen von Mustern. Diese liefern die neurobiologische und psychologische Grundlage für das Verständnis unbewusst-adaptiven Verhaltens.
Was sind adaptive Präferenzen und wie funktionieren sie im Modell?
Adaptive Präferenzen werden im Modell als unbewusste Signalreize definiert, die kontextabhängig aktiviert werden und das Käuferverhalten beeinflussen. Das Kapitel beschreibt den Prozess der Produktpräferenzentwicklung und den Einfluss von Umweltfaktoren und persönlichen Kontexten auf adaptive Kaufentscheidungen.
Wie beeinflusst das Modell adaptiver Präferenzen das Käuferverhalten?
Das MAP integriert unbewusste Präferenzbildung und das adaptive Unterbewusstsein. Es erklärt, wie kontextabhängige, unbewusste Signale die Kaufentscheidungen beeinflussen.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die unbewusste Steuerung von Kaufentscheidungen, die Rolle des adaptiven Unterbewusstseins im Konsumverhalten, den Einfluss von Emotionen auf die Präferenzbildung, das Modell adaptiver Präferenzen (MAP) selbst und die intuitive Entscheidungsfindung im Konsumkontext.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und was ist ihr Inhalt?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu Einleitung, zentralen Begriffen und Konstrukten des Modells, Basistheorien zur intuitiven Verhaltenssteuerung, dem Modell adaptiver Präferenzen selbst, Ergebnissen und Diskussion und einer Zusammenfassung. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der unbewussten Kaufentscheidungsfindung und des MAP.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind Adaptives Unterbewusstsein, Emotionen, Kaufentscheidungen, Präferenzen, Modell adaptiver Präferenzen (MAP), Intuition, Somatische Marker, Affektheuristik, implizites Lernen, Neuromarketing und Konsumverhalten.
- Citation du texte
- Julia Streit (Auteur), 2011, Modell adaptiver Präferenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/175935