Vor allem in den letzten Jahrzehnten gab es immer mehr Kritik am Behinderungsbegriff. So gilt „Behinderung“ z.B. als eine zu allgemeine Kategorie, als Ressourcenkategorie oder entwickelt sich immer mehr zu einem festgeschriebenen Personenmerkmal, was wiederum zu einer Stigmatisierung der einzelnen Person führt (Moser/Sasse 2008, 35).
In der folgenden Arbeit soll eine recht neue Sichtweise auf den Begriff der Behinderung dargestellt und analysiert werden. Hierbei soll kurz auf die Theorien des Konstruktivismus und deren Ansichten zur Wirklichkeitskonstruktion von verschiedenen Menschen eingegangen werden. Aufbauend auf diesem Wissen soll der Behinderungsbegriff als eine Kategorie des Beobachters, d.h. also als eine subjektive Kategorie näher beleuchtet werden, um letztendlich zu erklären, wie sich der Behinderungsbegriff in verschiedenen Kontexten, Situationen und durch verschiedene Einstellungen von Mensch zu Mensch unterscheidet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konstruktivistische Sichtweisen
- Behinderung als eine Kategorie des Beobachters.
- Fazit und Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet den Behinderungsbegriff aus konstruktivistischer Perspektive und analysiert, wie der Begriff als eine subjektive Kategorie des Beobachters konstruiert wird.
- Die Entstehung und Entwicklung des Konstruktivismus in der Sonderpädagogik
- Die Rolle der Sprache in der Konstruktion von Wirklichkeiten
- Die Relativität des Behinderungsbegriffs und seine Abhängigkeit vom Beobachter
- Die Folgen der Stigmatisierung und die Bedeutung der "People-First-Bewegung"
- Die Notwendigkeit, von Menschen zu sprechen, die als behindert bezeichnet werden, anstatt von "behinderten Menschen"
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit stellt die Kritik am Behinderungsbegriff in den letzten Jahrzehnten dar und führt den Konstruktivismus als eine alternative Sichtweise ein. Sie legt den Fokus auf die Untersuchung des Behinderungsbegriffs als eine subjektive Kategorie.
Konstruktivistische Sichtweisen
Dieses Kapitel beschreibt die Entstehung des Konstruktivismus in der Systemtheorie und stellt ihn dem Realismus gegenüber. Es wird die konstruktivistische Sichtweise der Sprache als ein Werkzeug zur Konstruktion von Wirklichkeiten erläutert.
Behinderung als eine Kategorie des Beobachters
Dieses Kapitel untersucht den Behinderungsbegriff aus konstruktivistischer Perspektive und argumentiert, dass er eine vom Beobachter geschaffene soziale Kategorie ist. Es analysiert verschiedene Dimensionen der Relativität von Behinderung, wie die zeitliche Begrenzung, die subjektive Wahrnehmung und die gesellschaftliche Reaktion.
Schlüsselwörter
Konstruktivismus, Behinderung, Beobachter, soziale Kategorie, Stigmatisierung, Relativität, "People-First-Bewegung", Menschen mit Lernschwierigkeiten, Wirklichkeitskonstruktion.
- Quote paper
- Monique Wicklein (Author), 2011, Der Behinderungsbegriff aus konstruktivistischer Sicht: Behinderung als eine Kategorie des Beobachters, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176024