Schriftliches Erzählen einer Abenteuergeschichte - 1. Stunde: Die ersten Schritte als Geschichtenerzähler

Klasse 5 Gym - Stoffeinheit und Unterrichtsentwurf


Hausarbeit, 2011

11 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


1. Benennung des Themas / Einordnung in den Unterrichtszusammenhang

Die ausgewählte Stunde „ Die ersten Schritte als Geschichtenerzähler“ ist die Einstiegsstunde in die neue Stoffeinheit „schriftliches Erzählen“. Sie dient der Einstimmung der SchülerInnen auf die kommenden Unterrichtstunden durch bereits Bekanntes, wie Bildergeschichten aus der Grundschule und mündliches Erzählen. Auch wird der Einstieg über die Problematik von schriftlichem Erzählen im Vergleich zum mündlichen Erzählen verdeutlicht. Die Stoffeinheit umfasst 11 Unterrichtsstunden und beinhaltet zwei Komplexe aus dem Lernbereich 2 „Schreiben“ aus dem Lehrplan Sachsen. Die Phasen der Textproduktion, sowie das schriftliche Erzählen von erlebten und erfundenen Geschichten werden wie folgt in der Stoffeinheit verknüpft:

1. Stunde: Die ersten Schritte als Geschichtenerzähler

2. Stunde: Unser Erzählrezept

3.-5. Stunde: Detailübungen: Einleitung - Hauptteil - Schluss

6.-7. Stunde: Unsere Gespenstergeschichte

8. Stunde: Der Höhepunkt

9.-11. Stunde: Ein Ende finden…

Die Stoffeinheit hat zum Ziel, dass die SchülerInnen die Merkmale einer Erzählung kennen und diese anwenden können, sowie das Verständnis für die Textproduktion zu gewinnen und das mittels unterschiedlicher Verfahren und Techniken einzuüben. Aufbauend auf der ersten Stunde wird der Erzählplan fertig gestellt und durch Einzelübungen, beispielsweise durch Weiterschreiben von Erzählanfängen, Wortschatzübungen, angewendet und gefestigt. Die Einzelübungen führen dann zum übergeordneten Ziel des Verfassens der eigenen Gespenstergeschichte.

Die Hausaufgabe zur ersten Stunde führt die Übung fort, Merkmale des Hauptteils und des Schluss einer Erzählung heraus zu finden und zu unterstreichen, die dann in der zweiten Stunde im Erzählrezept ergänzt werden.

2. Didaktische Reflexion

2.1 Begründung der Themenwahl

Die Wahl des Themenkomplexes „schriftliches Erzählen“ in Verbindung mit dem Verfahren der Textproduktion ist durch ein hohes Maß an Transfermöglichkeiten begründet. In Klasse 5 wird eine Grundlage bezüglich der Kenntnisse des schriftlichen Erzählens gelegt, auf die in Klasse 6 direkt aufgebaut wird, aber auch in höheren Klassen immer wieder indirekt Bezug genommen wird, da die Form der Erzählung eine einfache Textsorte mit einem Muster von Einleitung, Hauptteil und Schluss ist. Die Textsorte „Erzählung“ stellt somit die Basis dar, mit deren Hilfe die erworbenen Kenntnisse auf anspruchsvollere Textsorten transferiert werden können. Ebenso unterstützt die Kenntnis über Erzählungen die eigene Textproduktion, zum Beispiel bezüglich der Strukturierung. Die SchülerInnen können des Weiteren das Erlernte auf ihre mündliche Kommunikation übertragen und Erlebnisse und Geschichten strukturierter und lebendiger, spannender vortragen. Dabei hilft ebenfalls die Unterscheidung von wichtigen und unwichtigen Informationen, welche in der Stoffeinheit besprochen werden soll. So werden langfristige Kenntnisse über Textstrukturen und Textproduktion erworben, auf die die nächsten Klassenstufen aufbauen können, aber den SchülerInnen auch im Alltag und anderen Schulfächern helfen können, Texte strukturiert und präzise zu verfassen. Mit Hilfe von Methoden und Erzählplänen werden eigene Geschichten verfasst und diese wiederum überarbeitet werden. Die SchülerInnen sollen zur Einsicht kommen, dass eine erste Textfassung nicht die Letzte ist. Die SchülerInnen lernen Verfahren der Textüberarbeitung kennen und wenden diese gezielt an. Mittels eines Schreibportfolios erkennen sie die Notwendigkeit der Überarbeitung von Texten. Zudem zielen einzelne Übungen auf die sprachliche Kompetenzerweiterung ab. Beispielsweise soll beim Stationslernen der eigene Wortschatz (Adjektive, Synonyme, Verben, Satzanfänge) erweitert werden.

Die Einführungsstunde leistet einen transparenten Beitrag zum Ziel der Stoffeinheit. In der ersten Stunde stellt die Lehrerin die Stoffeinheit vor und das übergeordnete Ziel eines Schreibportfolios wird klar benannt. Die erste Stunde knüpft an bereits Bekanntes an und bietet somit einen leichten Einstieg. Unter Beachtung des Ziels, eine eigene Geschichte zu schreiben, werden in der Einführungsstunde „erste Schritte als GeschichtenerfinderIn“ getätigt und erarbeitet. Dazu zählen der Rückgriff auf Vorkenntnisse der Bildergeschichte und der mündlichen Kommunikation, sowie der Beginn der Erstellung eines Erzählrezepts.1

2.2 Sachanalyse

Das schriftliche Erzählen unterliegt einem narrativen Textmuster, welches Handlungen und Vorgänge wiedergibt. Ziel des Erzählens ist es ein Ereignis spannend und unterhaltsam auszugestalten.

Erzählungen können vielfältiger Art sein und durch unterschiedliche Impulse initiiert werden: Bildergeschichten, Nacherzählungen, Erlebnisgeschichten und, Fantasiegeschichten. Alle Formen verlangen einen lebendigen Erzählstil, knappe Satzstrukturen, direkte Rede und das Präteritum als bevorzugte Zeitform. Aber auch Adverbialbestimmungen zur Orientierung für den Leser in Raum und Zeit und verdeutlichen von wichtigen Kausalzusammenhängen. Dabei muss sich der Schreiber in das Geschehen hineinversetzen und anhand eines Strukturschemas sein Ereignis als Beteiligter oder Allwissender erzählen.

Eine Erzählung folgt der klassischen Gliederung in: Einleitung, Hauptteil und Schluss, welche textsortenspezifische Merkmale aufweisen. Die Einleitung beantwortet die so genannten W-Fragen: Wer? Wann? Wo? (Was?). Nachdem der Schreiber die Informationen eingeführt hat, baut er eine Spannungskurve im Hauptteil durch kleinere Episoden mit Ereignissen auf, welche entweder in einer Reaktion oder einer überraschenden Wende münden und in einer Auflösung im Schlussteil enden, welcher eine Rückschau und Bewertung des Geschehens durch den Erzähler beinhalten kann. Es folgt der zeitlichen Ordnung des Nacheinanders. Es ist notwendig in einer Erzählung lebendig und anschaulich zu erzählen. Erreicht wird dies unter anderem durch die direkte Rede und vermitteln von Gedanken und Gefühlen, detailliertes Beschreiben durch Adjektive und Adverbien, abwechslungsreiche Wortwahl und Nennung von Ort und Zeit, aber auch der Ausgestaltung des Höhepunktes. Werden diese Mittel beachtet, schlussfolgert sich, dass eine Erzählung subjektbezogen, emotional, szenisch, perspektivisch und stimmungsvoll ist.

[...]


1 Für das Erzählrezept habe ich mich entschieden, da zu einer guten Geschichte viele Details, zum Beispiel die Verwendung von vielen Adjektiven, variable Satzanfänge, Synonyme und direkte Rede (Zutaten) gehören und nicht nur eine bloße Abfolge, ein Erzählplan.

Ende der Leseprobe aus 11 Seiten

Details

Titel
Schriftliches Erzählen einer Abenteuergeschichte - 1. Stunde: Die ersten Schritte als Geschichtenerzähler
Untertitel
Klasse 5 Gym - Stoffeinheit und Unterrichtsentwurf
Hochschule
Universität Leipzig  (Institut für Germanistik)
Note
2,0
Autor
Jahr
2011
Seiten
11
Katalognummer
V176066
ISBN (eBook)
9783640973521
ISBN (Buch)
9783640973187
Dateigröße
572 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Erzählen, 5.Klasse, Abenteuergeschichte, Stoffeinheit, Unterrichtsstunde
Arbeit zitieren
Bachelor of Arts Anne Golatowski (Autor:in), 2011, Schriftliches Erzählen einer Abenteuergeschichte - 1. Stunde: Die ersten Schritte als Geschichtenerzähler, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176066

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