Einleitung
Die Prostitution in all ihren Formen und Erscheinungen gehört zum gesellschaftlichen Kontext seit Angedenken der Menschheitsgeschichte. Überlieferte Reliquien aus den unterschiedlichsten Kulturen und Epochen der Erde zeugen von der Existenz der „käuflichen Liebe“ und der mehr oder weniger sittlichen Prostitution. Eine einschneidende Zäsur diesbezüglich stellte der Übergang vom Mittelalter zur frühen Neuzeit dar. Die von Luther postulierte Reformation der katholischen Christenwelt erschütterte die abendländische Kultur und zog Veränderungen in allen Teilen der Gesellschaft nach sich. Die Rolle der Frau, ihre Rechte und Pflichten im frühneuzeitlichen Idealbild des „ganzen Hauses“ differenzierte sich weitestgehend von der allgemeinen bekannten Darstellung der Frau im Mittelalter und zentralisiert einen Schwerpunkt moderner Gender-Forschung. Wenn auch der Grundbegriff „Prostitution“ erst im 19. Jahrhundert Einzug in die deutsche Sprache hielt und zunächst ein „öffentliches Zuschaustellen“ verkörperte, bezieht sich die vorliegende Hausarbeit auf den Begriffsgegenstand, der den rein sexuellen Aspekt berücksichtigt. Obwohl das „älteste Gewerbe der Welt“ bis heute als unmoralisch und verrufen gilt, steht das Frauenhaus damals wie heute für einen finanzstarken Wirtschaftszweig, welcher schon aus steuerlichen Einnahmegründen legitimiert werden musste.Der folgende wissenschaftliche Ansatz soll lediglich auf die allgemeine und wirtschaftliche Prostitution angewandt werden. Die vorliegende Arbeit bezieht sich somit auf die genannten Aspekte und stellt sie in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext. Mit den unterschiedlichen Formen der Prostitution und der Funktion städtischer Frauenhäuser soll ein allgemeines Bild jenes Gewerbes vermittelt werden, aus welchem sich seine Existenz begründen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Die allgemeine Situation der gewerblichen Prostitution vor der Reformation
- 1.1 Die gewerbliche Prostitution und die Frauenhäuser
- 1.2 Die Frauenhäuser aus Sicht der „gemeinen Frauen“
- 2. Die neue Sittlichkeit und der soziale Aufstieg der Frauen
- 2.1 Die Neuordnung der gewerblichen Prostitution unter Luther
- 2.2 Die Veränderungen aus der Perspektive der Prostituierten
- 3. Schlussbemerkung
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Neuordnung der gewerblichen Prostitution im Zuge der Reformation und untersucht die damit verbundenen Veränderungen in der sozialen und wirtschaftlichen Position von Frauen.
- Die Situation der gewerblichen Prostitution vor der Reformation und die Rolle der Frauenhäuser
- Die Veränderungen in der Sittlichkeit und im Frauenbild durch die Reformation
- Die Auswirkungen der Reformation auf die gewerbliche Prostitution und die Lebensbedingungen der Prostituierten
- Die soziale und wirtschaftliche Position der Frauen im Kontext der Reformierung der Prostitution
- Die Auswirkungen der Dezimierung der Bordelle auf die Frauen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der gewerblichen Prostitution im Kontext der frühneuzeitlichen Gesellschaft ein und stellt die Relevanz der Reformation für die Veränderungen in diesem Bereich dar. Die Hausarbeit fokussiert sich auf die Frage, ob sich die soziale und wirtschaftliche Position der Frauen durch die Reformierung der Prostitution verbesserte.
1. Die allgemeine Situation der gewerblichen Prostitution vor der Reformation
Dieses Kapitel beleuchtet die Definition und Organisation der gewerblichen Prostitution im mittelalterlichen Kontext, insbesondere die Rolle der Frauenhäuser und deren Bedeutung für die unterschiedlichen sozialen Schichten.
1.1 Die gewerbliche Prostitution und die Frauenhäuser
Hier wird die Funktion der Frauenhäuser als Orte sexuellen Vergnügens für Junggesellen und Lehrlinge sowie die steuerliche Relevanz dieser Einrichtungen für die Stadt behandelt.
1.2 Die Frauenhäuser aus Sicht der „gemeinen Frauen“
Dieses Kapitel betrachtet die Perspektiven der Frauen, die in den Frauenhäusern arbeiteten, und analysiert die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen ihres Lebens.
2. Die neue Sittlichkeit und der soziale Aufstieg der Frauen
Dieses Kapitel untersucht die Veränderungen in der Sittlichkeit und im Frauenbild, die durch die Reformation herbeigeführt wurden, und die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die gewerbliche Prostitution.
2.1 Die Neuordnung der gewerblichen Prostitution unter Luther
Dieser Abschnitt beleuchtet die Reformen Luthers und die damit verbundenen Veränderungen in der Gesetzgebung und Praxis der Prostitution.
2.2 Die Veränderungen aus der Perspektive der Prostituierten
Dieser Abschnitt befasst sich mit den Auswirkungen der Reformation auf die Lebensbedingungen der Prostituierten und analysiert die sozialen und wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Veränderungen.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: gewerbliche Prostitution, Reformation, Frauenhäuser, Sittlichkeit, soziale und wirtschaftliche Position der Frauen, Gender-Forschung, frühneuzeitliche Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Stephan Gottschalt (Autor:in), 2010, Die Neuordnung der gewerblichen Prostitution durch die Reformation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176280