Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
1 Einleitung und Motivation
2 BPM-Markthistorie
3 Marktübersicht
3.1 Entwicklung eines Ordnungsrahmens
3.2 Vorgehen und Detaillierungsgrad
3.3 Werkzeugübersicht
4 Analyse der Marktübersicht
4.1 Analysedesign
4.2 Ergebnisse
4.2.1 Werkzeugkategorien
4.2.2 Zusammenhang von Werkzeugtyp und Branchenfokus
4.2.3 Zusammenhang der Quellen
4.2.4 Zusammenhang von Werkzeugtyp und Quellen
5 Fazit
Literaturverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: BPMS-Kategorien
Tabelle 2: Kategorisierung der Marktstudie
Tabelle 3: Marktübersichten und -studien
Tabelle 4: Clusterzentren: Werkzeugkategorien
Tabelle 5: Clusterzentren: Zusammenhang von Werkzeugtyp und Branchenfokus
Tabelle 6: Clusterzentren: Zusammenhang der Quellen
Tabelle 7: Zusammenhang von Werkzeugtyp und Quellen
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 Einleitung und Motivation
Heutige Unternehmen sind, im Vergleich zu Unternehmen vor 20 Jahren, sehr stark auf flexible und globale Strukturen ausgerichtet. Sie können sich schnellstens ihrem wandelnden Umfeld anpassen und agieren mit Standorten und Lieferanten auf der ganzen Welt.
Um die dadurch immer komplexer werdenden Geschäftsprozesse zu unterstüt- zen, bietet die Informations- und Kommunikationstechnologie immer mehr und immer neuere Unterstützungsfunktionen für die Unternehmen an. Business Process Management Lösungen „versprechen Unternehmen auf dem Weg zum flexiblen Echtzeitunternehmen einen Schritt weiter zu bringen“1. Mit Hilfe dieser Werkzeuge können sich Unternehmen schneller an sich ändernde Um- feldbedingungen anpassen und somit auf kurzfristig eintretende Ereignisse schnell reagieren.2
Die vorliegende Arbeit gibt in Kapitel 2 einen Überblick über die Historie des BPM Marktes, welche Veränderungen im Laufe der Zeit aufgetreten sind und wie der aktuelle Stand zum heutigen Zeitpunkt ist. In Kapitel 3 wird konkret auf die Marktübersicht eingegangen, indem ein Ordnungsrahmen erstellt und danach eine Übersicht der existierenden BPM Werkzeuge gegeben wird. Im letzten Kapitel folgen ein Fazit und zukünftige Entwicklungen, die noch auf den BPM Markt zukommen könnten.
2 BPM-Markthistorie
„Der Betrieb ist in Wirklichkeit ein fortwährender Prozess, eine ununterbro- chene Leistungskette. […] anzustreben ist in jedem Fall eine klare Prozessglie- derung“3. Dies stellte F. Nordsieck bereits im Jahr 1932 fest und erkannte so- mit den abstrakten Geschäftsprozess als Grundlage für die Strukturierung eines Unternehmens.
Betrachtet man die Unternehmenswelt des letzten Jahrhunderts, findet man klar organisierte und strukturierte Unternehmen vor, die, angefangen von eigenen Rohstoffen über die Produktion bis hin zum Vertrieb, alle Prozesse selbständig oder mit Hilfe sehr weniger, nur für einen Zweck speziell ausgewählter Unternehmen, erledigen.4 Zu dieser Zeit waren Softwarelösungen, die globale Handlungen unterstützen, sowie komplexe Geschäftsprozesse abbilden können, nicht notwendig und somit auch nicht vorhanden.
Um sich einen Wettbewerbsvorteil am Markt zu verschaffen, wurde mit der Zeit immer wichtiger, dass nicht nur der Unternehmenserfolg im Vordergrund steht, sondern auch stets die Prozesse weiter optimiert werden müssen, da sich fortwährend komplexere Geschäftsprozesse ergaben, z.B. durch Erweiterung, Ergänzung und Verbesserung. Begleitend zu dieser Entwicklung gab es immer auch Softwarelösungen, die sich dem aktuellen Stand anpassten und die Unter- nehmen z.B. bei der Kostensenkung durch Prozessoptimierung unterstützen. Abwechselnd wurde über eine längere Zeitspanne auf organisatorische, dann auf technische Lösungen gesetzt, allerdings stellte sich heraus, dass nur ein Ansatz, der beide Aspekte berücksichtigt, erfolgsversprechend ist.5
In der heutigen Zeit existieren auf dem Markt bereits sehr viele BPM- Lösungen. Einige dieser Tools legen ihren Fokus auf bestimmte Bereiche, (z.B. die Modellierung von Prozessen) die dann verstärkt unterstützt werden, andere können den gesamten Lebenszyklus abbilden. Erreicht wird die vollständige Unterstützung des Lebenszyklus technisch meist durch die Zusammenführung existierender Technologien zur Modellierung und Automatisierung von Pro- zessen und Workflows mit Business Service und Process Manager.6
3 Marktübersicht
3.1 Entwicklung eines Ordnungsrahmens
Vor der Erstellung der eigentlichen Marktübersicht, soll zunächst ein Ord- nungsrahmen, bzw. eine sinnvolle Kategorisierung der Werkzeuge erarbeitet werden.
In Literatur und Praxis ist eine solche Kategorisierung bisweilen eher selten zu finden, jedoch konnten einige Ansätze identifiziert werden: Eine in der Litera- tur gewählte Vorgehensweise ist die Unterteilung der Werkzeuge in BPMA (= Business Process Modeling and Analysis) und BPMS (Business Process Ma- nagement System). Wie man den Bezeichnungen bereits ansehen kann, sind die Grenzen sehr unscharf, da BPMA-Funktionalitäten im Allgemeinen Bestand- teile von BPM-Systemen sind. Der Autor J. Freund führt jedoch eine Abgren- zung der beiden Kategorien mit folgenden Ergänzungen durch:7
- BPMA: Die unterstützenden Werkzeuge legen Ihren Fokus auf das or- ganisatorische Prozessmanagement. Betriebliche Abläufe werden dokumentiert, analysiert und simuliert.
- BPMS: Hierbei liegt der Fokus auf der Umsetzung von Prozessen in Softwaresystemen. Das Ergebnis ist ein technisches Prozessmodell, welche durch eine Process Engine ausgeführt werden kann.
Demnach geht es bei dieser Unterscheidung nur sekundär um den technischen Funktionsumfang, sondern vielmehr um den Fokus der Werkzeuge innerhalb eines abgrenzten Bereichs. Eine ähnliche Kategorisierung wurde von Spath durch die Studien des Fraunhofer Instituts von 20088 (Business Process Mana- gement Tools) und 20109 (Business Process Modeling Tools) gewählt. Wäh- rend es sich in der Studie aus 2008 um eine Betrachtung von Werkzeugen zum ganzheitlichen Geschäftsprozessmanagement handelt, wurde in der Studie aus 2010 der Fokus auf diejenigen Werkzeuge gelegt, die eine technische Prozess- modellierung (ggf. bis hin zur Ausführung) in besonderer Weise unterstützen. Man kann sehr gut sehen, dass sich dabei diverse Überschneidungen bei Werk- zeugauswahl ergeben haben.
Eine weitere Kategorisierung wurde ebenfalls von J. Freund im Hinblick auf die Systemarchitektur vorgenommen. Hierbei wird zwischen „Pure Play BPMS“, „Embedded BPMS“, „SaaS BPMS“ und „Open-Source-BPMS“ unter- schieden. Die konkreten Ausprägungen sind in der folgenden Tabelle beschrie- ben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 1: BPMS-Kategorien10
Kritisch ist an dieser Kategorisierung anzumerken, dass auch hierbei häufig keine eindeutige Aussage über die korrekte Zuordnung getroffen werden kann, da sich einige Werkzeuge in verschiedenen Kategorien wiederfinden können. Beispielsweise ist ein Open-Source-Werkzeug denkbar, welches als „Pure Play BPMS“, „Embedded BPMS“ oder als „SaaS BPMS“ anzusehen ist. Eine ähnli- che Untergliederung, wenn auch nicht ganz so umfangreich, wendet BPM&O11 in seinen Übersichten der BPM-Anbieter an. Hierbei wird unter dem Attribut „Art der Software“ zwischen „Reine BPM-Software“ und „Bestandteil einer Lösung unterscheiden.
Aus den genannten Gründen haben die Autoren der vorliegenden Arbeit eine Kategorisierung gewählt, welche sowohl die genannten Ansätze als auch die Phasen des BPM Lebenszyklus vereinen. Demnach soll in der Marktübersicht zwischen BPMA/E (BPMA + Execution), Modeling sowie dem „Ganzheitlichem BPM“ und Sonstige unterschieden werden. Konkret wird das Konzept in der nachfolgenden Tabelle verdeutlicht.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2: Kategorisierung der Marktstudie12
Zusätzlich zu dieser Kategorisierung werden die einzelnen Phasen des BPM Lebenszyklus („Strategy Development“, „Definition and Modeling“, „Implementation“, „Execution“, „Monitoring and Controlling“, „Optimization and Improvement“) in die Marktübersicht als Attribute aufgenommen, ebenso, wie die in Tabelle 1 genannten Ausprägungen der Architektur.
3.2 Vorgehen und Detaillierungsgrad
In diesem Teilkapitel soll geklärt werden, auf welche Weise die relevanten Werkzeuge identifiziert werden und welche Informationen in die Marktübersicht übernommen werden.
Im Vorfeld ist anzumerken, dass bereits in Literatur und Praxis diverse Markt- übersichten und Marktstudien im Kontext der BPM-Werkzeuge existieren. Dementsprechend bedienen sich die Autoren einer Auswahl dieser Arbeiten zur Identifikation der Werkzeuge. In diesem Schritt werden Herstellername, Produktname und Webseite notiert, da diese Informationen für die nachfolgen- den Schritte obligatorisch sind. Folgende Übersichten werden für diesen Schritt herangezogen:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 3: Marktübersichten und -studien
Es werden bewusst Übersichten unterschiedlichen Alters herangezogen, um einen möglichst vielseitigen Einblick in den Markt zu erlangen. Im Rahmen der herangezogenen Arbeiten kann die Auswahl der Werkzeuge als vollständig angesehen werden.
Entsprechend Kapitel 3.1 werden im Folgeschritt die für die Kategorisierung notwendigen Informationen anhand von Whitepapers und/oder der Herstellerwebseiten beschafft. Konkret bedeutet das die Identifikation des Fokus der Werkzeuge entsprechend der erarbeiteten Kategorien, sowie die Analyse der technischen Unterstützung der einzelnen Phasen des BPM Lebenszyklus und Informationen zur Systemarchitektur.
Abschließend sollen noch Informationen zum eventuellen Branchenfokus sowie sonstigen Funktionalitäten der Werkzeuge herausgearbeitet und in der Marktübersicht zur Verfügung gestellt werden.
[...]
1 Müller, D.: Business Process Management (BPM) auf dem Vormarsch, September 2004, http://www.zdnet.de/it_business_technik_business_process_management__bpm__auf_dem_vo rmarsch_story-11000009-39125776-1.htm, Zugriff am 1.3.2011
2 Pajkovska Goceva, S.: Business Process Management Suites: Ein Überblick, Grin Verlag 2009, S.1
3 Nordsieck, F.: Die schaubildliche Erfassung und Untersuchung der Betriebsorganisation, 1932
4 Pajkovska Goceva, S.: Business Process Management Suites: Ein Überblick, Grin Verlag 2009, S.1
5 Kostengünstig und effektiv: Ganzheitlicher Ansatz bietet Unternehmen flexible und optimale Lösungen -Mit Business Process Management (BPM) an die Marktspitze, http://www.pressebox.de/pressemeldungen/frontrange-solutions-deutschland- gmbh/boxid/91487, Zugriff am 1.3.2011
6 Kostengünstig und effektiv: Ganzheitlicher Ansatz bietet Unternehmen flexible und optimale Lösungen -Mit Business Process Management (BPM) an die Marktspitze, http://www.pressebox.de/pressemeldungen/frontrange-solutions-deutschland- gmbh/boxid/91487, Zugriff am 1.3.2011
7 Freund. J: Orientierung BPM, http://www.bpm-guide.de/wp-content/uploads/2010/08/cw33- s14-17.pdf, Abrufdatum: 01.03.2011, S. 15
8 Spath, D., Weisbecker, A. (Hrsg.): Business Process Management Tools 2008 - Ein evaluie- rende Marktstudie zu aktuellen Werkzeugen, Fraunhofer Institut Arbeitswirtschaft und Organi- sation
9 Spath, D. (Hrsg.), Weisbecker, A., Drawehn, J.: Business Process Modeling 2010 - Modellierung von ausführbaren Geschäftsprozessen mit der Business Process Modeling Notation, Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
10 Freund. J: Orientierung BPM, http://www.bpm-guide.de/wp-content/uploads/2010/08/cw33- s14-17.pdf, Abrufdatum: 01.03.2011, S. 16f
11 URL: http://www.bpmo.de/bpmo/export/sites/default/de/know_how/downloads/BPM- Anbieter_Umfrage_08.11.2010.pdf, Abrufdatum: 03.03.2010
12 Eigene Erstellung