Vor einigen Jahren, als ich mein Studium der Pädagogik begann (damals hatte ich noch nicht das Glück, in Würzburg studieren zu dürfen), sagte man uns Studenten, man würde an den Universitäten Deutschlands keine Tiefenpsychologie lehren. Die Inhalte der Psychoanalyse und Sigmund Freuds Ansichten und Begründungen einzelner Phänomene seien zu spekulativ und unwissenschaftlich. Meine Überraschung war nun um so größer, als ich ein Jahr später mein Studium in Würzburg fortsetzte und feststellte, dass man hier genau für diese spekulativen und unwissenschaftlichen Überlegungen Freuds sensibilisieren möchte.
In dieser Arbeit möchte ich daher Sigmund Freud und seine Psychoanalyse etwas genauer untersuchen. Zentrale Fragen sollen u.a. sein, was die über 100 Jahre alte Psychoanalyse heute noch für die Pädagogik bedeuten kann. Und: Ist Freud ein Klassiker oder ist es nur Zeitverschwendung, sich mit seinen Gedanken auseinander zu setzen?
Zunächst werde ich einen Blick auf Freuds Werk werfen und eine Übersicht über die wichtigsten Inhalte der Psychoanalyse geben. Danach gehe ich ausführlich auf eines der Herz-Stücke der Psychoanalyse ein: die frühkindliche Sexualität.
Zum Schluss werde ich mich noch einmal genauer mit den oben erwähnten Fragen beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Werk Sigmund Freuds
- Überblick über die Psychoanalyse
- „Vier Vorträge über Psychoanalyse“
- Die Triebe
- Abwehr, Verdrängung, Tarnung
- Das Unbewusste
- Das Strukturmodell der Psyche
- Gibt es die infantile Sexualität?
- Das Konzept Freuds
- Der wissenschafts-geschichtliche Hintergrund
- Exkurs : Die Nachbarwissenschaft Verhaltensbiologie
- Beweise gegen die Theorie der frühkindlichen Sexualität?
- Die Bindungstheorie nach John Bowlby
- Die Missbrauchsdebatte : Miller vs. Freud
- Zusammenfassung und Fazit
- Sigmund Freud – Eine Klassiker der Pädagogik?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit Sigmund Freud und seiner Psychoanalyse. Sie untersucht die Relevanz der Psychoanalyse für die Pädagogik und hinterfragt, ob Freud als ein Klassiker der Pädagogik betrachtet werden kann.
- Das Werk Sigmund Freuds und seine wichtigsten Inhalte
- Die Bedeutung der frühkindlichen Sexualität in der Psychoanalyse
- Die wissenschaftlichen Grundlagen und Kritikpunkte der Psychoanalyse
- Die Bedeutung der Psychoanalyse für die Pädagogik
- Die Aktualität von Freuds Ideen und ihre Bedeutung für die heutige Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Relevanz der Psychoanalyse für die Pädagogik in Frage und beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven auf die Theorie.
- Das Werk Sigmund Freuds: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Freuds Leben und Werk. Es werden seine wichtigsten Schriften und die Entstehung der Psychoanalyse vorgestellt.
- Überblick über die Psychoanalyse: Dieses Kapitel erläutert die wichtigsten Inhalte der Psychoanalyse, ausgehend von Anna Freuds "Vier Vorträgen über Psychoanalyse". Themen wie die infantile Amnesie, der Ödipuskomplex und die Triebe werden behandelt.
- Gibt es die infantile Sexualität?: Dieses Kapitel befasst sich mit dem umstrittenen Konzept der infantilen Sexualität und diskutiert die wissenschaftlichen Grundlagen sowie die Kritikpunkte.
Schlüsselwörter
Sigmund Freud, Psychoanalyse, Pädagogik, infantile Sexualität, Unbewusstes, Ödipuskomplex, Triebe, Verhaltensbiologie, Bindungstheorie, Missbrauchsdebatte.
- Arbeit zitieren
- Ines Lück (Autor:in), 2002, Die Psychoanalyse Sigmund Freuds, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17649