[...] Definiert werden muss dar¨uber hinaus auch der Begriff ”Pressearbeit“. Im Sinne von Antonios
Goros, dessen Dissertation f¨ur die Erstellung dieser Arbeit eine wichtige Grundlage
bildete, soll auch hier Pressearbeit als strategische Kommunikation der Regierung, Behörden
und weiterer staatlicher Institutionen gegenüber der Presse verstanden werden. Des Weiteren
umfasst Pressearbeit in speziellem Bezug auf die Reichswehr auch jeglichen Kontakt,
der zu Presseorganen s¨amtlicher politischer Richtungen unterhalten wurde. In diesem Zusammenhang
sollen im Kapitel ¨uber die konkrete Pressearbeit der Reichswehr auch die verschiedenen Arten des Kontakts zur Presse erl¨autert werden.
Noch zuvor soll in einem ins Thema einf¨uhrenden Kapitel die Presselandschaft derWeimarer
Republik ¨uberblicksartig dargestellt werden, um dem Leser einen Eindruck zu vermitteln,
wie das Presserecht gestaltet war, wie die Presseorgane strukturiert waren, von wem sie
gegebenenfalls abhängig waren sowie welche Rolle den amtlichen Pressestellen der Regierung
zukam. Darauf folgt die eben erwähnte Untersuchung der Pressearbeit der Reichswehr,
welche unterteilt ist in zwei Unterkapitel ¨uber milit¨areigene und -nahe Presseorgane sowie
über die Methoden der Reichswehr, Einfluss auf andere Medien zu nehmen.
Einem logischen Aufbau folgend schließt sich ein Kapitel über die eingangs angesprochene
Frage an, wie die Reichswehr als Resultat ihrer Pressearbeit tatsächlich in der Presse bewertet
wurde. Hieraus ergeben sich dann die Fragen, ob die Pressearbeit der Reichswehr
erfolgreich war, ob die Darstellung mehrheitlich positiv oder negativ war und ob diese die
Meinung der Öffentlichkeit beeinflussen konnte. In einem Resümee als letztem Kapitel sollen
die vorläufigen Ergebnisse der einzelnen Kapitel nochmals aufgegriffen und zu einer
abschließenden Gesamtdarstellung geführt werden.
Als nicht ganz einfach gestaltete sich der Inhalt der einzelnen Kapitel dahingehend, dass
die Pressearbeit der Reichswehr und die aus ihr sich ergebende Darstellung in der Presse
stellenweise nicht voneinander zu trennen waren, da sie naturgemäß eng zusammenhängen.
Überschneidungen waren daher nicht zu vermeiden. Um eine sinnvolle Strukturierung der
Arbeit zu erlangen, erschien die vorliegende Lösung jedoch als die leserfreundlichste und
inhaltlich noch am besten zu verwirklichende Gliederung. [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Die deutsche Presselandschaft nach dem Ersten Weltkrieg
- 2.1 Das Presserecht der Weimarer Republik
- 2.2 Struktur und Abhängigkeiten der Medien
- 2.3 Die Rolle der amtlichen Pressestellen
- 3 Die Pressearbeit der Reichswehr
- 3.1 Das Verhältnis zu militäreigenen und militärnahen Presseorganen
- 3.2 Beeinflussung der Presse und Öffentlichkeit
- 4 Die Darstellung der Reichswehr in der Presse
- 4.1 Militärfreundliche Medien
- 4.2 Kritik an der Reichswehr durch die Presse
- 5 Resümee
- 6 Quellen- und Literaturverzeichnis
- 6.1 Quellen
- 6.2 Literatur.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Darstellung der Reichswehr in der Presse der Weimarer Republik und untersucht das ambivalente Bild, das das Militär in den Medien dieser Zeit widerspiegelte. Die Untersuchung betrachtet dabei die Veränderungen im Presserecht und der behördlichen Pressearbeit nach dem Ersten Weltkrieg und analysiert, wie Journalisten, Herausgeber und Behörden mit der neu gewonnenen Pressefreiheit umgingen. Im Fokus stehen die Pressearbeit der Reichswehr, ihre Darstellung in der Presse und die Frage, ob und wie diese die Meinung der Öffentlichkeit beeinflusste.
- Das Presserecht der Weimarer Republik und seine Auswirkungen auf die Pressefreiheit
- Die Struktur und Abhängigkeiten der Medienlandschaft in der Weimarer Republik
- Die Pressearbeit der Reichswehr, einschließlich ihrer Strategien zur Einflussnahme auf die Presse
- Die Darstellung der Reichswehr in verschiedenen Presseorganen, sowohl von militärnahen Medien als auch von Kritikern
- Die Frage, ob die Pressearbeit der Reichswehr erfolgreich war und die öffentliche Meinung beeinflussen konnte
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Es erläutert den Begriff "Presse" im Kontext der Untersuchung und definiert den Begriff "Pressearbeit" im Hinblick auf die Reichswehr. Darüber hinaus werden die verwendeten Quellen und Literatur vorgestellt.
Kapitel zwei gibt einen Überblick über die deutsche Presselandschaft nach dem Ersten Weltkrieg. Es behandelt das Presserecht der Weimarer Republik, die Struktur der Medien und die Rolle der amtlichen Pressestellen.
Kapitel drei konzentriert sich auf die Pressearbeit der Reichswehr. Es analysiert das Verhältnis der Reichswehr zu militäreigenen und militärnahen Presseorganen sowie die Methoden, mit denen sie Einfluss auf die Presse und die Öffentlichkeit nahm.
Kapitel vier befasst sich mit der konkreten Darstellung der Reichswehr in der Presse. Es untersucht sowohl militärfreundliche Medien als auch kritische Stimmen und analysiert die Art und Weise, wie die Reichswehr in der Presse präsentiert wurde.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Reichswehr, Presse, Weimarer Republik, Pressefreiheit, Pressearbeit, Propaganda, Militärnahe Medien, Militärkritik, öffentliche Meinung, Einflussnahme, Medienlandschaft, Presserecht.
- Quote paper
- Sabine Kühn (Author), 2010, "Rückgrat unseres Volkes" oder "Hort antidemokratischer Gesinnung"?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176515