Thukydides' Narration weicht bzgl. der Sizilienexpedition von 415 v. Chr. erheblich von seinem Kommentar in 2,65,11 ab. In dieser Arbeit wird die Darstellung der Expedition bei Thukydides untersucht und herausgearbeitet, wieso er nicht die Fehler der Strategen in den Vordergrund stellt, sondern die Schuld für das Scheitern der Expedition ganz allen bei der Ekklesia sucht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Frage der Schuld bei Thukydides
- Ursachen und Auslöser der Expedition
- Die Zeit unmittelbar vor der Ausfahrt
- Die Darstellung der Expedition
- Schlussbetrachtung
- Abbildungen
- Quellen- und Forschungsliteraturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Schuldfrage der Sizilienexpedition im thukydideischen Werk. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Ursachen und Auslöser der Expedition sowie der Darstellung der Ereignisse durch den Historiker. Besonders interessant ist dabei die Diskrepanz zwischen der Darstellung der Schuldfrage in der Narration und dem Kapitel 2,65,11, in dem Thukydides die Volksversammlung in Athen für die Niederlage verantwortlich macht.
- Die Rolle der Volksversammlung in Athen bei der Entscheidung für die Sizilienexpedition
- Thukydides' Darstellung der strategischen Entscheidungen der athenischen Feldherren
- Die Bedeutung des Strebens nach Macht im thukydideischen Werk
- Die Interpretation des Motives des "Wunsches nach Hilfe" für Segesta
- Die Rolle des Nikias und seine Positionierung als Opponent der Expedition
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung präsentiert die Sizilienexpedition als bedeutsamstes Ereignis des Peloponnesischen Krieges und führt die zentralen Forschungsfragen ein, die sich auf die Diskrepanz zwischen Thukydides' Darstellung der Ereignisse und seiner Beurteilung der Expedition fokussieren. Die Arbeit beleuchtet die Schuldfrage und untersucht, warum Thukydides die Volksversammlung in Athen für die Niederlage verantwortlich macht, anstatt die Feldherren für ihre strategischen Entscheidungen zu tadeln.
Die Frage der Schuld bei Thukydides
Dieses Kapitel analysiert Thukydides' Darstellung der Ursachen und Auslöser der Expedition. Es wird deutlich, dass die Expansionsintention der Athener eine bedeutende Rolle spielt, während die tatsächliche Auslösung der Expedition auf das Hilfegesuch der Segestaner zurückzuführen ist. Das Streben nach Macht wird als ein wichtiges Motiv in der thukydideischen Historie hervorgehoben.
Ursachen und Auslöser der Expedition
Dieses Kapitel untersucht die Motive der Athener für die Expedition nach Sizilien. Thukydides präsentiert die beiden zentralen Ursachen: den Wunsch nach Herrschaft über Sizilien und die Hilfe für die Segestaner. Der Konflikt zwischen Segesta und Selinus wird als unmittelbarer Auslöser der Expedition dargestellt. Thukydides betont, dass die attische Delegation von Segesta getäuscht wurde, was den tatsächlichen Auslöser der Expedition verdeutlicht.
Die Zeit unmittelbar vor der Ausfahrt
Dieses Kapitel beleuchtet die Debatten in der Volksversammlung über die Expedition. Die Ansprachen von Nikias und Alkibiades werden detailliert analysiert. Nikias, der als Opponent der Expedition agiert, wird als erfahrener Politiker und Diplomat vorgestellt, der die Risiken der Expedition erkannt hat. Alkibiades dagegen plädiert für den Feldzug und betont die Bündnistreue gegenüber Segesta. Thukydides verdeutlicht die politische Dynamik und die divergierenden Ansichten innerhalb der Volksversammlung.
Schlüsselwörter
Thukydides, Sizilienexpedition, Peloponnesischer Krieg, Schuldfrage, Volksversammlung, Feldherren, Nikias, Alkibiades, Segesta, Expansionsintention, Machtstreben, strategische Entscheidungen, quellenspezifische Analyse.
- Citation du texte
- Lorenz Klein (Auteur), 2011, Die Schuldfrage der Sizilienexpedition im thukydideischen Werk, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176571