Unsere Vorstellung von der Piraterie ist maßgeblich von romantischen Südsee-Romanen und der Adaption dieser literarischen Stoffe durch die Traumfabrik Hollywood geprägt. Dort wimmelt es
geradezu von bärtigen Unholden die mit ihren Säbeln rasseln, einbeinigen Piratenfürsten mit Papageien auf ihren Schultern und natürlich auch dem gerechten und guten Befreier, dem Erretter
der gekidnappten Jungfrauen, der die Freiheit zwar liebt, sich aber dennoch in den Dienst seines Königs stellt, um Recht und Ordnung auf den Weltmeeren aufrecht zu erhalten. Inwieweit dieses
Bild auf der Realität fußt, soll nicht Thema dieser Arbeit sein, doch ist festzustellen, dass das Bild welches von Frauen jener Zeit in jenen Gegenden oft gezeigt wird, zu großen Teilen der
Wirklichkeit entspricht. Die Besiedlung der Karibik und die Errichtung von Stützpunkten war eine Aufgabe die ausschließlich Männern zukam. Fanden Frauen ihren Weg in diese Gewässer, dann vornehmlich um als Prostituierte den männlichen Siedlern „Gesellschaft“ zu leisten. Dies deckt sich
ziemlich genau mit dem populären Bild von Piraten auf Landgängen, die sich die leichten Mädchen in den Hafenspelunken über die Schulter werfen und als Verlustierungsobjekt davon tragen.
Allerdings gab es auch andere professionelle Aufgaben für Frauen in Piratengesellschaften, als die der Prostitution. Sie wurden Verbündete, Freunde, Geschäftsführer und mitunter auch selbst Piraten. Der folgende Text soll diesen Werdegang etwas genauer beschreiben. Aufgrund der spärlichen Quellenlage wird es hierbei jedoch populärwissenschaftlich bleiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufgaben von Frauen in Piratengesellschaften
- Gründe für ein Leben als Pirat
- Beispiele
- Grace O'Malley
- Cheng I Sao
- Mary Read und Anne Bonny
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle von Frauen in Piratengesellschaften. Ziel ist es, die Gründe für das Leben von Frauen als Piratinnen zu beleuchten und anhand von Beispielen bekannter weiblicher Piraten ihre Karrieren zu beschreiben. Aufgrund der spärlichen Quellenlage bleibt die Arbeit populärwissenschaftlich.
- Aufgaben von Frauen in Piratengesellschaften (Handel, Schutz, Alehouse-Betrieb)
- Gründe für ein Leben als Piratin (Ausweg aus traditionellen Rollen, Freiheit, Abenteuer, Beute)
- Beispiele weiblicher Piraten und ihre Karrieren
- Das Bild der Frau in der Piraterie im Vergleich zu romantischen Vorstellungen
- Die wirtschaftliche Situation von Frauen in Verbindung mit Piraten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt das geschäftige Bristol des 18. Jahrhunderts als Umschlagplatz des Sklavenhandels und schildert, wie Gerüchte über die Piraterie und das Leben in der Karibik junge Männer und möglicherweise auch Frauen in die Welt der Gesetzlosigkeit lockten. Sie unterstreicht den gegensätzlichen Bild von Piraten als männlich, rücksichtslos und gewalttätig und kündigt die Untersuchung der Rolle von Frauen in diesem Umfeld an.
Aufgaben von Frauen in Piratengesellschaften: Dieses Kapitel widerlegt das gängige Bild weiblicher Rollen in der Piraterie, welches meist auf Prostitution beschränkt ist. Es zeigt, dass Frauen wichtige wirtschaftliche Funktionen erfüllten, insbesondere im Handel und im Betrieb von Alehouses (Kneipen). Diese Lokale dienten als Treffpunkt für Piraten, boten Schutz vor den Behörden und ermöglichten Frauen ein selbstständiges und von männlichen Vormündern unabhängiges Wirtschaften. Die Ehe mit einem Piraten bot zwar nicht automatisch Reichtum, konnte aber, insbesondere durch den Betrieb eines Alehouses, wirtschaftlichen Vorteil für die Frau bringen.
Gründe für ein Leben als Pirat: Dieses Kapitel beleuchtet die Motive von Frauen, ein Leben als Piratin zu wählen. Es präsentiert die Piraterie als Ausweg aus den eingeschränkten gesellschaftlichen Rollen für Frauen (Magd, Ehefrau, Prostituierte) und hebt die Verlockung von Freiheit, Abenteuer, Gefahr und Reichtum hervor. Es erwähnt auch gerüchtehafte Berichte über kämpfende Piratinnen, die ihre Gegner durch ungewöhnliche Taktiken überraschten, unterstreicht aber gleichzeitig die seltenen überlieferten Fälle weiblicher Piraten.
Schlüsselwörter
Frauen in der Piraterie, Piratinnen, Goldenes Zeitalter der Piraterie, Karibik, Geschlechterrollen, Handel, Alehouse, wirtschaftliche Unabhängigkeit, Abenteuer, Freiheit, Grace O'Malley, Cheng I Sao, Mary Read, Anne Bonny, populärwissenschaftliche Darstellung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Rolle der Frauen in Piratengesellschaften
Was ist der Inhalt dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle von Frauen in Piratengesellschaften des Goldenen Zeitalters der Piraterie. Sie beleuchtet die Aufgaben von Frauen, die Gründe für ihr Leben als Piratinnen und stellt anhand von Beispielen wie Grace O'Malley, Cheng I Sao, Mary Read und Anne Bonny ihre Karrieren dar. Aufgrund der spärlichen Quellenlage ist die Arbeit populärwissenschaftlich gehalten.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Aufgaben von Frauen (Handel, Schutz, Alehouse-Betrieb), die Gründe für ein Leben als Piratin (Ausweg aus traditionellen Rollen, Freiheit, Abenteuer, Beute), Beispiele weiblicher Piraten und deren Karrieren, das Bild der Frau in der Piraterie im Vergleich zu romantischen Vorstellungen und die wirtschaftliche Situation von Frauen in Verbindung mit Piraten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, ein Kapitel zu den Aufgaben von Frauen in Piratengesellschaften, ein Kapitel zu den Gründen für ein Leben als Piratin und eine Zusammenfassung. Die Einleitung beschreibt das 18. Jahrhundert in Bristol und den Reiz der Piraterie. Die Kapitel untersuchen die vielfältigen Rollen von Frauen (nicht nur Prostitution) und die Motive für die Wahl eines Lebens als Piratin (Freiheit, Abenteuer, wirtschaftliche Unabhängigkeit).
Welche Beispiele weiblicher Piraten werden genannt?
Die Arbeit nennt Grace O'Malley, Cheng I Sao, Mary Read und Anne Bonny als Beispiele für bekannte weibliche Piraten. Ihre Karrieren werden zwar nur kurz skizziert, aber dennoch als Beleg für die aktive Rolle von Frauen in der Piraterie angeführt.
Wie wird das Bild der Frau in der Piraterie dargestellt?
Die Arbeit widerlegt das gängige, oft auf Prostitution reduzierte Bild von Frauen in der Piraterie. Sie zeigt, dass Frauen wichtige wirtschaftliche Funktionen erfüllten, beispielsweise durch den Handel und den Betrieb von Alehouses (Kneipen), die ihnen wirtschaftliche Unabhängigkeit ermöglichten.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
Die Arbeit zeigt, dass Frauen in der Piraterie nicht nur passive Rollen einnahmen, sondern aktiv am Handel und im wirtschaftlichen Leben beteiligt waren. Sie suchten in der Piraterie einen Ausweg aus den eingeschränkten Rollen der traditionellen Gesellschaft und fanden in Freiheit, Abenteuer und der Möglichkeit wirtschaftlicher Unabhängigkeit einen Anreiz.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Frauen in der Piraterie, Piratinnen, Goldenes Zeitalter der Piraterie, Karibik, Geschlechterrollen, Handel, Alehouse, wirtschaftliche Unabhängigkeit, Abenteuer, Freiheit, Grace O'Malley, Cheng I Sao, Mary Read, Anne Bonny, populärwissenschaftliche Darstellung.
- Arbeit zitieren
- Christl Hinte (Autor:in), 2011, Die Rolle von Frauen in Piratengesellschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176593