Wenn man sich intensiver mit dem Neuen Testament der Bibel beschäftigt, fällt auf, dass sich die vier Evangelien in ihrem Textsinn nicht verschieden sind. Die ersten drei Evangelien ähneln sich sogar so stark, dass sie in ihrem Wortlaut teilweise nicht zu unterscheiden sind. Die biblisch- kritische Exegese beschäftigt sich mit diesem Phänomen und formuliert folgende Frage:
„Wie erklärt sich die große literarische Verwandtschaft der synoptischen Evangelien untereinander, und worauf lassen sich die trotz der so weitgehenden Übereinstimmung vorhandenen Differenzen zurückführen?“
Ausgehend von dieser Frage, werde ich im Folgendem zunächst erläutern, welche die synoptischen Evangelien sind und was das sogenannte synoptische Problem beinhaltet. Da es mehrere Thesen gibt, die versuchen auf die oben gestellte Frage Antwort zu geben, stütze ich mich nur auf eine spezielle Theorie, die ich als die Sinnvollste ansehe. Am Ende wird deutlich, aus welchen Gründen ich diese Hypothese für die Ergiebigste gegenüber den Restlichen halte. Jedoch werden neben vielen Begründungen für die These auch Argumente gegen sie geäußert. Diese werde ich gegenüberstellen und kurz einen weiteren Ansatzpunkt aufstellen, der die sogenannte Zweiquellentheorie erweitern könnte.
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