In dieser Arbeit soll die Frage geklärt werden, welche Voraussetzungen es waren, die
Karl im Gegensatz zu seinem Vater so konsequent nach der Kaiserwürde streben ließen
und worin letztlich sein Scheitern begründet lag.
Um eine umfassende Beantwortung der recht komplexen Fragestellung zu ermöglichen
wird im ersten Teil das Erbe Philipps des Guten untersucht, welche territoriale,
finanzielle und militärische Ausgangssituation bei Karls Herrschaftsantritt vorlag und
wie sich Burgund unter ihm veränderte. Zwecks Vollständigkeit ist es notwendig, auch
Philipps Ambitionen zur Kaiserwürde zumindest kurz zu untersuchen und zu erörtern,
warum er diese letztlich nicht erreichte.
Im zweiten Teil wird das politische Verhältnis Burgunds zu den umgebenden Mächten
Frankreich, England, Heiliges Römisches Reich und – ein Sonderfall – der
Eidgensossenschaft untersucht, da besonders die außenpolitische Stabilität Burgunds
unerlässlich für eine starke Verhandlungsposition des Herzogs war. Natürlich muss auch die Frage beantwortet werden wie es Karl gelang sein Herzogtum aus der
Abhängigkeit des französischen Königshauses zu lösen.
Die Verhandlungen von Trier werden im dritten Abschnitt dargestellt und bilden
sicherlich den Höhepunkt der Bestrebungen Karls des Kühnen auf dem Weg zur
Kaiserkrone. Hierbei werden vor allem die Selbstdarstellung des Herzogs sowie die
Frage nach dem Entscheidungsträger der Verhandlungen von Interesse sein.
Im letzten Teil wird der Strategiewechsel des Herzogs nach Scheitern der
Verhandlungen und die daraus resultierenden Folgen untersucht, die letztlich zum
Untergang Burgunds führten.
Inhaltsverzeichnis
- Erbe Philipps des Guten
- Ausdehnung des herzöglichen Terrioriums
- Finanzielle Situation
- Burgunds Armee
- Aussichten einer Standeserhöhung
- Karl und die europäischen Großen
- Der Konflikt mit Ludwig XI.
- Die Expansion im Heiligen Römischen Reich
- Der Kontakt zur englischen Krone
- Die Eidgenossenschaft
- Der Griff zur Macht
- Das Auftreten in Trier
- Ablauf der Verhandlungen
- Die Rolle der Kurfürsten
- Entscheidung der Waffen
- Burgund und die Kölner Stiftsfehde
- Machtvakuum und Verschiebung der Allianzen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, warum Karl der Kühne, Herzog von Burgund, im Gegensatz zu seinem Vater, Philipp dem Guten, so konsequent die Kaiserwürde anstrebte, und welche Gründe letztlich zu seinem Scheitern führten.
- Das Erbe Philipps des Guten: Territoriale, finanzielle und militärische Ausgangssituation Burgunds bei Karls Regierungsantritt.
- Das politische Verhältnis Burgunds zu den umgebenden Mächten: Frankreich, England, Heiliges Römisches Reich und die Eidgenossenschaft.
- Die Verhandlungen von Trier: Selbstdarstellung Karls des Kühnen und die Entscheidungsfindung während der Verhandlungen.
- Der Strategiewechsel Karls nach dem Scheitern der Verhandlungen und die Folgen für Burgund.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet das Erbe Philipps des Guten, die Ausdehnung des burgundischen Territoriums, die finanzielle und militärische Situation des Herzogtums sowie die Ambitionen Philipps zur Kaiserwürde. Das zweite Kapitel analysiert das politische Verhältnis Burgunds zu den umgebenden Mächten, insbesondere zu Frankreich, England, dem Heiligen Römischen Reich und der Eidgenossenschaft. Das dritte Kapitel fokussiert auf die Verhandlungen von Trier, die Selbstdarstellung des Herzogs und die Entscheidungsfindung während der Verhandlungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit untersucht die Machtbestrebungen Karls des Kühnen, Herzog von Burgund, auf dem Weg zur Kaiserwürde, seine Beziehungen zu den europäischen Mächten, die Verhandlungen von Trier und die Folgen seines Scheiterns für das Herzogtum Burgund. Zentrale Begriffe sind Standeserhöhung, Kaiserwürde, außenpolitische Stabilität, Verhandlungen, strategische Allianzen und das Schicksal Burgunds.
- Citation du texte
- Marcus Kaiser B. A. (Auteur), 2007, Karls Weg zur Krone, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176763