“Digo no a un gobierno corrupto que no garantiza nuestra seguridad”1 – Dieser Ausspruch könnte von einem Bewohner der Elendsviertel (Favelas) in Rio de Janeiro oder São Paulo stammen. Die beiden brasilianischen Städte bilden den Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit. Doch warum kann die dortige Regierung keine Sicherheit für die Bevölkerung garantieren?
Im Folgenden wird zunächst verdeutlicht, wie die Polizei in Brasilien als staatliche Institution organisiert ist und welche Defizite sich daraus ergeben. Dem wird im dritten Kapitel mit dem Comando Vermelho ein wichtiger nicht-staatlicher Akteur gegenübergestellt. Die Konfrontation beider Gruppen führt fortlaufend zu heftigen
Auseinandersetzungen. Welche Konsequenzen sich dabei für die Zivilbevölkerung ergeben, wird anschließend ausführlich untersucht. Ausgehend vom Gewaltbegriff nach Johan Galtung wird dieser am Beispiel der brasilianischen Großstädte zur Anwendung gebracht. Das fünfte Kapitel geht schließlich auf das neue Phänomen der Milizen ein.
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, auf der Grundlage dieser Betrachtungen zu erörtern, ob in den brasilianischen Favelas eine parallele Macht zum Staat herrscht.
1 Bandeira 2008: 230.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Organisation der brasilianischen Polizei
3. Comando Vermelho als nicht-staatlicher Akteur
4. Konsequenzen für die Zivilbevölkerung
4.1 Gewaltbegriff nach Galtung
4.2 Die Manifestation von Gewalt in den brasilianischen Großstädten
5. Milizen
6. Parallelmacht: Ja oder nein?
7. Fazit
8. Literaturverzeichnis
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