Die Beschäftigung mit dem Widerstand im "Dritten Reich" in der historisch-politischen Forschung dient primär dem Ziel, einen Beitrag gegen das Vergessen des dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte zu leisten und die Erinnerung an ein unmenschliches Regime aufrecht zu erhalten, damit ähnliche Tendenzen im Ansatz erstickt werden können. Die Erinnerung hat wesentlich zur Stabilität der zweiten deutschen Demokratie beigetragen.
Die vorliegende Arbeit analysiert die Möglichkeiten der deutschen Emigranten, von ihren Auslandsaufenthalten zur Destabilisierung des Regimes beizutragen. Nach einem Überblick über die Anfänge staatlicher Rundfunkpolitik in Deutschland werden die verschiedenen
Möglichkeiten des Exilrundfunks dargestellt. Vor allem der deutschsprachige Dienst der BBC als von den Deutschen während des Nationalsozialismus am meisten gehörter Feindsender und die Ansprachen Thomas Manns, dem Freiheiten wie kaum einem anderen Emigranten eingeräumt wurden, sollen dabei untersucht werden. Anschließend soll die Resonanz und Wirkung des Exilrundfunks erörtert werden, um eine Antwort auf die Frage zu finden, ob die Rundfunknutzung der Emigranten während des Nationalsozialismus ein wirkungsvoller Beitrag zum Widerstand war.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Anfänge staatlicher Rundfunkpolitik in Deutschland
- Das Radio in der Weimarer Republik
- Die Rundfunkpolitik der Nationalsozialisten
- Widerstand gegen den Nationalsozialismus durch Nutzung des Rundfunks
- Rechtliche und technische Voraussetzungen in den Gastgeberländern
- Die verschiedenen Sendertypen
- Die offiziellen Auslandsdienste staatlicher oder militärischer Rundfunkeinrichtungen
- Überzeugungs- oder „Freiheits\"- Sender
- Tarnsender
- Taktische militärische Sender
- Binnensender
- Der Deutsche Dienst der British Broadcasting Corporation (BBC)
- Organisation, Programm und Mitarbeiter der BBC
- Die Radioansprachen Thomas Manns
- Resonanz und Wirkung der Rundfunksendungen in der Heimat: Ein wirkungsvoller Beitrag zum deutschen Widerstand?
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Anfängen der staatlichen Rundfunkpolitik in Deutschland und der Rolle des Exilrundfunks im Widerstand gegen das NS-Regime. Sie untersucht die rechtlichen und technischen Voraussetzungen, die verschiedenen Sendertypen und die Wirkung des Exilrundfunks auf die deutsche Bevölkerung.
- Die Entwicklung der staatlichen Rundfunkpolitik in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus
- Die Nutzung des Rundfunks als Instrument des Widerstands gegen das NS-Regime
- Die verschiedenen Sendertypen des Exilrundfunks und ihre Zielgruppen
- Die Wirkung des Exilrundfunks auf die deutsche Bevölkerung
- Die Bedeutung des Deutschen Dienstes der BBC und die Radioansprachen Thomas Manns
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und die Relevanz des Themas dar. Sie beleuchtet die Bedeutung des Widerstands im Dritten Reich und die Rolle des Exilrundfunks in diesem Zusammenhang.
- Das erste Kapitel beschreibt die Anfänge staatlicher Rundfunkpolitik in Deutschland, beginnend mit der Einführung des Radios in der Weimarer Republik und der Nutzung des Mediums durch die Nationalsozialisten.
- Das zweite Kapitel analysiert die verschiedenen Sendertypen des Exilrundfunks und ihre Zielgruppen. Es werden die rechtlichen und technischen Voraussetzungen für die Ausstrahlung von Sendungen aus dem Ausland betrachtet.
- Das dritte Kapitel widmet sich dem Deutschen Dienst der British Broadcasting Corporation (BBC) und den Radioansprachen Thomas Manns. Es beleuchtet die Organisation, das Programm und die Mitarbeiter der BBC sowie die besondere Bedeutung der Ansprachen Thomas Manns.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit Themen wie staatlicher Rundfunkpolitik, Exilrundfunk, Widerstand, NS-Regime, Propaganda, Destabilisierung, Deutscher Dienst der BBC, Thomas Mann, Radioansprachen, Resonanz und Wirkung.
- Arbeit zitieren
- M. A. Carsten Müller (Autor:in), 2002, Die Anfänge staatlicher Rundfunkpolitik in Deutschland und die Wirkung des Exilrundfunks: Ein wirkungsvoller Beitrag zum Widerstand gegen das NS-Regime?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176840