Ein Blick auf die Entwicklung von Anzahl und Volumen der weltweit veröffentlichten M&A-Transaktionen zeigt, dass der Einsatz von M&A als Instrument der strategischen Unterneh-mensentwicklung stark zugenommen hat. Während beispielsweise im Jahr 1985 weltweit ca. 2 Tsd. Transaktionen durchgeführt und veröffentlicht wurden, waren es in 2009 ca. 39 Tsd. Ein ähnlicher Trend lässt sich beim Transaktionsvolumen feststellen, das sich innerhalb des gleichen Zeitraums von 317 Mrd. Euro im Jahr 1985 auf 1.397 Mrd. Euro im Jahr 2009 immerhin vervierfachte.
Während bei Transaktionsanzahl und -volumen somit insgesamt von einer positiven Entwick-lung gesprochen werden kann, fällt der Erfolg von M&A-Transaktionen hingegen eher gering aus, zumindest dann, wenn man diesen am vergleichsweise objektiven Kriterium der Shareholder-Value-Steigerung bemisst. So kommt eine Reihe von empirischen Studien zu dem ernüchternden Ergebnis, dass die kumulierte abnormale Aktienrendite des akquirierenden Unternehmens bei der Mehrheit der untersuchten Transaktionen negativ ausfällt.
Es existiert somit eine Diskrepanz zwischen der hohen Bedeutung von M&A als Instrument der strategischen Unternehmensentwicklung einerseits und dem geringen Erfolg solcher Transaktionen andererseits. Da davon ausgegangen werden kann, dass M&A auch künftig ein wichtiges Instrument für die strategische Entwicklung von Unternehmen sein werden, besteht Bedarf an Konzepten, die dazu beitragen, den Erfolg von M&A zu erhöhen. Ein solches Konzept – den sogenannten Wertprozess – vorzustellen, ist das Ziel des vorliegenden Beitrags.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Synergien - eine Shareholder-Value-orientierte Systematisierung
- Der Wertprozess - Identifizierung, Quantifizierung und Realisierung von Synergien bei M&A
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Beitrag befasst sich mit der Bedeutung von Synergien im Kontext von Mergers & Acquisitions (M&A) und stellt den sogenannten Wertprozess als Konzept vor, das dazu beitragen soll, den Erfolg von M&A-Transaktionen zu erhöhen. Im Mittelpunkt steht dabei die Shareholder-Value-Steigerung als Zielsetzung.
- Definition und Systematisierung von Synergien
- Der Wertprozess als Konzept zur Steigerung des Shareholder Value
- Identifizierung und Quantifizierung von Synergien bei M&A
- Realisierung von Synergien in der Praxis
- Bewertung des Einflusses von Synergien auf den Erfolg von M&A-Transaktionen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Beitrag beginnt mit einem Überblick über die Entwicklung von M&A-Transaktionen weltweit und stellt fest, dass die Anzahl und das Volumen der Transaktionen in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen sind. Allerdings zeigt sich gleichzeitig, dass der Erfolg von M&A-Transaktionen gemessen am Kriterium der Shareholder-Value-Steigerung eher gering ausfällt. Diese Diskrepanz unterstreicht die Notwendigkeit von Konzepten, die dazu beitragen, den Erfolg von M&A zu erhöhen.
Synergien - eine Shareholder-Value-orientierte Systematisierung
Dieser Abschnitt definiert Synergien im Kontext von M&A als Verbundeffekte, die den Shareholder Value verändern und erst durch den Zusammenschluss von Unternehmen oder Unternehmensteilen entstehen. Die einzelnen Synergiearten werden charakterisiert, und es wird eine Synergiesystematik vorgestellt, die auf Grundlage des Shareholder-Value-Berechnungsschemas der Flow-to-Equity-Methode erstellt wurde.
Schlüsselwörter
M&A, Synergien, Shareholder Value, Wertprozess, Flow-to-Equity-Methode, Transaktionsvolumen, Erfolg von M&A, strategische Unternehmensentwicklung
- Arbeit zitieren
- Dr. Florian Riedel (Autor:in), 2011, Synergien bei Mergers & Acquisitions - Eine Cashflow-basierte Systematik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/176944