Das Anliegen dieser Arbeit ist es, den Prozess der Körpererfahrung von Fritz Zorn und Klaus Uhltzscht genauer zu untersuchen. Dabei interessiert zunächst der Weg weg vom Körper: Wie kam es bei beiden Protagonisten zur körperlichen Selbstentfremdung? Welche Rolle spielen diesbezüglich die Eltern und was sind die konkreten Folgen ihrer Erziehung? Wir werden sehen, wie Fritz Zorn und Klaus Uhltzscht trotz unterschiedlichem Milieu ähnlich körperfeindlich sozialisiert werden. Auch wird die Frage nach dem Warum der ausgeübten Erziehung gestellt. Im weiteren Verlauf der Arbeit rückt das Selbstfinden der Protagonisten in der Mittelpunkt der Untersuchung. Beide brechen aus der Konformität aus. Wie gestaltet sich das Neuentdecken der eigenen Individualität und wie stehen Fritz Zorn und Klaus Uhltzscht dieser Neuentdeckung gegenüber? Sind ihre Emanzipationsversuche bewusst getroffene Entscheidungen? Auch die Folgen der von ihnen gemachten Körpererfahrung werden uns an dieser Stelle interessieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Körper Fritz Zorn und Klaus Uhltzscht in der Konformität
- Die Erziehung des Körpers des Klaus Uhltzschts
- Bernhard und Lucie Uhltzscht
- Der erzogene Körper des Klaus Uhltzschts
- Die Erziehung des Körpers des Fritz Zorns
- Die Eltern Zorn
- Der erzogene Körper des Fritz Zorns
- Politik und Körper
- Ekstasen der Körperlichkeit
- Spielarten der Ekstase
- Sexualität
- Geweckte Körperlichkeit
- Sexualität und Ekstase der Körperlichkeit bei Klaus Uhltzscht
- Krankheit und Ekstase der Körperlichkeit bei Fritz Zorn
- Folgen der körperlichen Ekstasen
- Das Schreiben – der neue Körper
- Mars - ein inszenierter Körper?
- „Sein Körper ist mein Körper“ – Körpertausch
- Mythendekonstruktion bei Thomas Brussig - Der Körper als Instrument wider Geschichtslügen und Geschichtsverklärung
- Die „selbstquälerische“ und „kritisch-betroffene DDR- und Wendeliteratur“
- Der Held der Wende
- Körperliche Selbstentfremdung und Konformität
- Die Rolle der Eltern und des sozialen Umfelds
- Körperliche Ekstasen als Befreiungserfahrung
- Neuentdeckung der Individualität und Emanzipation
- Die Folgen der Körpererfahrung und die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Prozess der Körpererfahrung von Fritz Zorn und Klaus Uhltzscht in den Romanen „Mars“ von Fritz Zorn und „Helden wie wir“ von Thomas Brussig. Dabei geht es insbesondere um die Frage, wie beide Protagonisten zu körperlicher Selbstentfremdung gelangen und welche Rolle ihre Eltern und das jeweilige gesellschaftliche Umfeld in diesem Prozess spielen. Die Arbeit beleuchtet die Folgen der körperlichen Ekstasen, die beide Protagonisten erleben, und analysiert, wie sie mit ihrer neu gewonnenen Individualität umgehen.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die unterschiedlichen Lebenswelten von Fritz Zorn und Klaus Uhltzscht, die beide dennoch durch ihre Konformität und Selbstentfremdung verbunden sind. Kapitel 2 untersucht die prägenden Einflüsse der Eltern auf die beiden Protagonisten und analysiert, wie diese zur Entwicklung körperfeindlicher Einstellungen beitragen. Das dritte Kapitel widmet sich den körperlichen Ekstasen, die sowohl bei Fritz Zorn als auch bei Klaus Uhltzscht zur Befreiung aus der Konformität führen. Die Folgen dieser Ekstasen, insbesondere die Bedeutung des Schreibens und die Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit, stehen im Zentrum des vierten Kapitels.
Schlüsselwörter
Körpererfahrung, Konformität, Selbstentfremdung, Elternrolle, körperliche Ekstase, Individualität, Emanzipation, Literatur, Fritz Zorn, Mars, Thomas Brussig, Helden wie wir, DDR, Wende, Geschichtslügen, Mythendekonstruktion.
- Citar trabajo
- Hans Erdmann (Autor), 2011, Ekstasen der Körperlichkeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177003