„Immer aber ging man davon aus, dass ein Rest des deutschen Judentums bleiben würde, den es für den geistigen Widerstand auszurüsten galt“ (Bühler, M. 1986, S.159). Dieses Zitat soll die vorliegende Arbeit einleiten und gleich zu Beginn auf das Fundament der jüdischen Erwachsenenbildung zur Zeit des Nationalsozialismus aufmerksam machen.
Die jüdische Erwachsenenbildung zur Zeit des nationalsozialistischen Regimes gleicht einem weißen Fleck. Dieser Ausspruch, welcher ebenfalls für die deutsche Erwachsenenbildung im Nationalsozialismus Verwendung findet, beschreibt die unübersichtliche Quellenlage dieser Thematik (vgl. Olbrich, J. 2001, S. 217).
Diese Arbeit hat es sich zur Aufgabe gemacht, die jüdische Erwachsenenbildung dennoch zu charakterisieren und die Grundzüge zu erläutern. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass eine vielschichtige Verwendung von Lektüren und Quellen zu der behandelten Thematik nur begrenzt genutzt werden konnte. Dies liegt zum einen an der Unübersichtlichkeit der Quellen selber, da die historisch wertvollsten Quellen zeitgenössische Texte (Rundbriefe, persönliche Briefe, Zeitungsberichte und Aufsätze) darstellen und nur von wenigen Wissenschaftlern analysiert und zusammengefasst wurden. Zum anderen liegt es an der Schwierigkeit, dass Uneinigkeit darüber herrscht, was sich im Nationalsozialimus zu dieser Thematik abgespielt hat (vgl. Bühler, M. 1986, S. 8-9).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Rahmenbedingungen zur jüdischen Bildungsarbeit im Nationalsozialismus
- Zur jüdischen Bevölkerung
- Die zwei Ziele der jüdischen Erwachsenenbildung
- Die jüdische Erwachsenenbildung und ihre Lehrhäuser
- Die Reichsvertretung der Juden in Deutschland
- Die Mittelstelle für jüdische Erwachsenenbildung
- Die Konferenz über Fragen der jüdischen Erwachsenenbildung
- Die Aufgaben der Mittelstelle
- Geistiger Widerstand
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die jüdische Erwachsenenbildung im Nationalsozialismus, welche aufgrund der unübersichtlichen Quellenlage oft als „weißer Fleck“ der deutschen Geschichte gilt. Die Arbeit fokussiert sich auf die Charakterisierung und Erläuterung der Grundzüge dieser Bildungsarbeit, wobei der Schwerpunkt auf den Herausforderungen und Möglichkeiten im Kontext des nationalsozialistischen Regimes liegt.
- Rahmenbedingungen der jüdischen Bildungsarbeit im Nationalsozialismus
- Die Rolle der Reichsvertretung der Juden in Deutschland
- Die Mittelstelle für jüdische Erwachsenenbildung und ihre Aufgaben
- Der geistige Widerstand als prägendes Element der jüdischen Erwachsenenbildung
- Die Ziele und Absichten der jüdischen Erwachsenenbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt das Thema der jüdischen Erwachsenenbildung im Nationalsozialismus vor und beleuchtet den historischen Kontext, in dem diese Form der Bildung entstand. Das zweite Kapitel behandelt die Rahmenbedingungen der jüdischen Bildungsarbeit, einschließlich der Situation der jüdischen Bevölkerung und der politischen Einschränkungen. Das dritte Kapitel widmet sich der Reichsvertretung der Juden in Deutschland, einer Institution, die die jüdische Erwachsenenbildung ermöglichte. Das vierte Kapitel analysiert die Mittelstelle für jüdische Erwachsenenbildung, die eine koordinierende und organisierende Rolle spielte. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Konzept des geistigen Widerstandes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen wie jüdische Erwachsenenbildung, Nationalsozialismus, Reichsvertretung der Juden, Mittelstelle für jüdische Erwachsenenbildung, geistiger Widerstand, Zionismus, Auswanderung, Selbsthilfeorganisationen, Berufsumschichtung, politische Einschränkungen.
- Quote paper
- Johannes Keller (Author), 2010, Die jüdische Erwachsenenbildung zur Zeit des nationalsozialistischen Regimes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177017