Die Lehrerausbildung in der heutigen Form ist das Ergebnis einer seit Jahrhunderten währenden Entwicklung, die möglicherweise noch lange nicht abgeschlossen ist. Denn auch wenn sich das deutsche System aufgrund seiner Mehrphasigkeit bewährt und im internationalen Vergleich durchaus etabliert hat, ist zukünftig doch mit einer stetigen Veränderung bzw. Umformung zu rechnen. Die Gründe hierfür sind ganz unterschiedlicher Natur und doch lassen sich auch immer wieder Parallelen zur Vergangenheit ziehen, wo ganz verschiedene kulturelle, politische und soziale Phänomene das gesellschaftliche Leben und die Struktur des Bildungswesens geformt oder gar verformt haben, wenn man etwa an die Ideologisierung des Bildungssystem während der Herrschaft der Nationalsozialisten denkt.
In einem kurzen Rückblick soll daher ein Überblick über die wesentlichsten Entwicklungen im Bereich Lehrerausbildung gegeben werden, bevor in einem nächsten Schritt das Referendariat, also die zweite Ausbildungsphase von Lehrerinnen und Lehrern mit seinen Zielen und Strukturen beschrieben wird. Dabei werden sowohl die einzelnen Stationen dargestellt, die in den vier Ausbildungshalbjahre durchlaufen werden, als auch inhaltliche Aspekte thematisiert, mit denen sich jeder Lehramtsanwärter in seiner Ausbildung beschäftigt.
Daran anschließend wird in einem nächsten Teil der Arbeit der Frage nachgegangen, inwieweit sich von der Kultusministerkonferenz entwickelte und bundesweit gültige Standards in der Lehrerausbildung in landesspezifische Systeme zur Lehrerausbildung integrieren lassen. Dabei soll nicht außer Acht gelassen werden, dass es durchaus bereits in den Ländern Standards und Kompetenzerwartungen gibt, die hier exemplarisch am Beispiel Nordrhein Westfalen überprüft und verglichen werden.
Die Einführung von Standards für die Bildungswissenschaften stellt einen bedeutungsschweren Umbruch dar, womit natürlich auch Raum für Kritik eröffnet wird. Diese soll hier natürlich ebenfalls Platz finden und rundet das letzte Kapitel dieser Arbeit schließlich ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziele und Strukturen der zweiten Ausbildungsphase von Lehrerinnen und Lehrern
- Ein Rückblick
- Das Referendariat heute
- Die Kultusministerkonferenz-Standards für die Bildungswissenschaften
- Der Diskurs zwischen den KMK Standards und den Zielen und Strukturen des Referendariats und der Ausbildung in den Studienseminaren
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Geschichte und Struktur der Lehrerausbildung in Deutschland, mit besonderem Fokus auf das Referendariat als zweite Ausbildungsphase. Dabei werden die Ziele und Strukturen des Referendariats sowie deren Integration in die bundesweiten Standards der Kultusministerkonferenz untersucht.
- Historische Entwicklung der Lehrerausbildung
- Ziele und Strukturen des Referendariats
- Einbettung der KMK-Standards in die Lehrerausbildung
- Kritik an den KMK-Standards
- Vergleich mit landesspezifischen Standards
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine kurze Einführung in die Thematik und beleuchtet die historische Entwicklung der Lehrerausbildung in Deutschland. Im zweiten Kapitel werden die Ziele und Strukturen des Referendariats, der zweiten Ausbildungsphase für Lehrkräfte, im Detail behandelt. Dieses Kapitel beinhaltet einen Rückblick auf die Entwicklung des Referendariats und eine detaillierte Beschreibung der heutigen Ausbildungsstruktur.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit den Standards für die Bildungswissenschaften, die von der Kultusministerkonferenz entwickelt wurden. Es wird untersucht, wie diese Standards in die landesspezifischen Systeme der Lehrerausbildung integriert werden können und wie diese sich zu den bestehenden Standards in den Ländern verhalten.
Schlüsselwörter
Lehrerausbildung, Referendariat, KMK-Standards, Bildungswissenschaften, Studienseminare, Lehrerkompetenzen, historische Entwicklung, Vergleich mit landesspezifischen Standards.
- Citation du texte
- Jens Goldschmidt (Auteur), 2009, Ziele und Strukturen des Referendariats und die Kultusministerkonferenz Standards für die Bildungswissenschaften, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177031