In der jüngeren Vergangenheit rückte der Begriff Datenschutz immer mehr in den Fokus des öffentlichen Bewusstseins. Vor allem Kreditinstitute befinden sich durch ihren täglichen Umgang mit höchst sensiblen Informationen oftmals im Kreuzfeuer der Kritik. Deutlich mag dies vielleicht durch den Fall des Unternehmers Leo Kirch werden, der in einer öffentlichen Äußerung des damaligen Vorstandssprechers der Deutschen Bank, Rolf Breuer, einen Bruch des Bankgeheimnisses sieht. Ferner ist zu betrachten, dass der Ausschluss von Bankgeschäften im modernen Wirtschaftsleben für Unternehmen, aber auch für Privatleute unmöglich erscheint. Somit besteht ein innerer Zwang für die Bevölkerung über eine Bankverbindung zu verfügen und damit persönliche Informationen zumindest an ein Kreditinstitut zu übermitteln. Unter den Bedingungen der modernen Datenverarbeitung wird der Schutz des Einzelnen
gegen unbegrenzte Erhebung, Speicherung, Verwendung und Weitergabe seiner persönlichen Daten von dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht des Artikel 2 Abs. 1 i.V.m. Artikel 1 Abs. 1 Grundgesetz erfasst. Das Grundrecht gewährleistet insoweit die Befugnis des Einzelnen grundsätzlich selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten zu bestimmen.2 Dem Schutz privater Daten wird eine hohe Bedeutung zugemessen. Die Angst der Bürger vor Bekanntheit ihrer Daten scheint in Deutschland weit verbreitet. Gleichzeitig aber werden im Internet aus freien Stücken persönliche Daten massenweise veröffentlicht.
Hiervon ist auch das originäre Geschäftsfeld der Banken betroffen.
Diese Hausarbeit will klären, in welchem Spannungsfeld aus Datenschutz und Datennutzung sich Kreditinstitute heute bewegen. Dabei werden wichtige Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes ebenso beleuchtet, wie Regelungen des Geldwäsche- und Kreditwesengesetzes.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sensible Kundendaten im Bankgeschäft
- Das Bankgeheimnis
- SCHUFA
- Bankauskünfte
- Automatisierter Abruf von Kontoinformationen nach § 24c KWG
- Datenübermittlung an Auskunfteien
- Das Bundesdatenschutzgesetz in Banken
- Nutzung von Kundendaten zu Werbezwecken
- Das Geldwäschegesetz
- SWIFT
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Umgang von Kreditinstituten mit sensiblen Kundendaten im Spannungsfeld aus Datenschutz und Datennutzung. Dabei wird die Relevanz des Bankgeheimnisses im Kontext moderner Datenverarbeitung und des allgemeinen Persönlichkeitsrechts beleuchtet. Die Arbeit befasst sich mit wichtigen Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes, des Geldwäschegesetzes und des Kreditwesengesetzes, um ein umfassendes Bild der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Datenschutz im Bankgeschäft zu zeichnen.
- Sensible Kundendaten und ihre Relevanz im Bankgeschäft
- Das Bankgeheimnis und seine Ausnahmen, insbesondere die SCHUFA-Klausel und Bankauskünfte
- Rechtliche Grundlagen des Datenschutzes im Bankwesen, insbesondere die Anwendung des Bundesdatenschutzgesetzes und des Geldwäschegesetzes
- Die Rolle des automatisierten Abrufs von Kontoinformationen durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und der Datenübermittlung an Auskunfteien
- Die Bedeutung des SWIFT-Abkommens für den Datenschutz im internationalen Bankgeschäft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Datenschutzes im Bankgeschäft ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext moderner Datenverarbeitung und des allgemeinen Persönlichkeitsrechts dar.
- Sensible Kundendaten im Bankgeschäft: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Arten von sensiblen Daten, die von Banken verarbeitet werden, und erläutert, warum diese Daten besonders geschützt werden müssen.
- Das Bankgeheimnis: Dieses Kapitel beleuchtet die rechtlichen Grundlagen des Bankgeheimnisses und seine Bedeutung für den Schutz der Privatsphäre von Bankkunden. Es werden auch Ausnahmen vom Bankgeheimnis wie die SCHUFA-Klausel und die Erteilung von Bankauskünften betrachtet.
- Automatisierter Abruf von Kontoinformationen nach § 24c KWG: Dieser Abschnitt behandelt die rechtlichen Regelungen für den automatisierten Abruf von Kontoinformationen durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
- Datenübermittlung an Auskunfteien: Dieses Kapitel analysiert die rechtlichen Vorgaben für die Übermittlung von Kundendaten an Auskunfteien und die damit verbundenen datenschutzrechtlichen Aspekte.
- Das Bundesdatenschutzgesetz in Banken: Dieser Abschnitt betrachtet die Anwendung des Bundesdatenschutzgesetzes auf Bankgeschäfte, insbesondere im Hinblick auf die Nutzung von Kundendaten zu Werbezwecken.
- Das Geldwäschegesetz: Dieses Kapitel befasst sich mit den datenschutzrechtlich relevanten Regelungen des Geldwäschegesetzes, die für Banken von Bedeutung sind.
- SWIFT: Dieser Abschnitt thematisiert das SWIFT-Abkommen und seine Bedeutung für den Datenschutz im internationalen Bankgeschäft.
Schlüsselwörter
Datenschutz, Bankgeheimnis, Kundendaten, Bundesdatenschutzgesetz, Geldwäschegesetz, Kreditwesengesetz, SCHUFA, Bankauskünfte, automatisierter Abruf von Kontoinformationen, Datenübermittlung an Auskunfteien, Werbezwecke, SWIFT, Datenschutzrecht, Bankrecht.
- Citar trabajo
- Master of Laws (LL.M) Marc Schröder (Autor), 2010, Datenschutz im Bankgeschäft, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177433