Die vorliegende Proseminararbeit soll die Perikope Gen 6, 13-22 mit Hilfe der Methoden der historisch kritischen Exegese bearbeiten. Ich habe mich für Gen 6, 13-22 entschieden, zum einen, weil diese Perikope immer noch eine schöne Erzählgeschichte im Kindergottesdienst ist, andererseits das Thema „Sintflut“ bzw. „Flut“ noch heute immer wieder eine aktuelle Katastrophe beschreibt. So kann man zum Beispiel bei dem Tsunami in Asien ebenfalls von einer Sintflut, die die Schöpfung zerstörte und mit ihr 230.000 Menschen tötete , reden.
Als Arbeitsübersetzung für die exegetischen Schritte wähle ich die Zürcher Bibelübersetzung, da es sich hierbei um eine formal-äquivalente Übersetzung handelt, also die Zielsprache sowohl syntaktisch als auch semantisch äquivalent abbildet.
Bevor ich mit den exegetischen Schritten nach Becker beginne, werde ich drei verschiedene Gebrauchsübersetzungen vergleichen und somit die Vorarbeit für die Exegese zu liefern. Danach folgt die Textkritik und mit ihr die exegetische Arbeit. Anschließend werde ich in der Textanalyse semantische und syntaktische Beobachtungen anhand meiner Perikope darstellen, die zu einer Gliederung des Textes führen sollen. In der nachfolgenden Literarkritik versuche ich die literarische Einheitlichkeit meiner ausgewählten Perikope nachzuzeichnen und in einem weiteren Schritt, der Überlieferungsgeschichte, mögliche mündliche Vorstufen darzustellen. In der Redaktionsgeschichte untersuche ich, wie der Text in Hinblick auf die Entstehungsgeschichte redaktionsgeschichtlich einzuordnen ist. Danach überprüfe ich in der Formgeschichte, ob sich im Text Formeln oder sonstige Kennzeichen einer bestimmten Gattung finden lassen um die Perikope dann vielleicht einer Gattung zuordnen zu können. Abschließend erarbeite ich die in meinem Text erwähnten Traditionen im Zusammenhang mit Israel und seiner Umwelt. Meine Arbeit endet mit einem Fazit, indem ich meine Perikope anhand der oben genannten Schritte interpretiere und theologisch reflektiere.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Textpräsentation
- Übersetzungsvergleich
- Textkritik
- Textanalyse
- Literarkritik
- Überlieferungsgeschichte
- Redaktionsgeschichte
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Proseminararbeit setzt sich zum Ziel, die Perikope Gen 6, 13-22 mithilfe der Methoden der historisch kritischen Exegese zu analysieren. Der Fokus liegt dabei auf der Untersuchung der verschiedenen Übersetzungen des Textes, der Textkritik, der semantischen und syntaktischen Besonderheiten, der literarischen Einheitlichkeit, der Überlieferungsgeschichte, der Redaktionsgeschichte und der Formgeschichte.
- Übersetzungskritik und Vergleich verschiedener Bibelübersetzungen
- Textkritische Analyse der Perikope Gen 6, 13-22
- Semantische und syntaktische Beobachtungen in der Textanalyse
- Untersuchung der literarischen Einheitlichkeit der Perikope
- Rekonstruktion der Überlieferungsgeschichte und der Redaktionsgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Perikope Gen 6, 13-22 vor und erläutert die Methode der historisch kritischen Exegese, die zur Analyse verwendet wird. Außerdem werden die Bedeutung des Themas „Sintflut“ und die Wahl der Zürcher Bibel als Arbeitsübersetzung begründet.
- Übersetzungsvergleich: Dieser Abschnitt vergleicht die Perikope Gen 6, 13-22 in der Lutherbibel, der Zürcher Bibel und der Neues Leben Bibel. Dabei werden die unterschiedlichen sprachlichen und stilistischen Besonderheiten der Übersetzungen hervorgehoben und mögliche Gründe für die Unterschiede diskutiert.
- Textkritik: Hier werden die verschiedenen Textzeugen der Perikope Gen 6, 13-22 untersucht und mögliche Abweichungen und Fehler in den Textüberlieferungen analysiert.
- Textanalyse: Dieser Abschnitt analysiert die Perikope Gen 6, 13-22 auf semantischer und syntaktischer Ebene. Es werden wichtige Begriffe, Wortverbindungen und grammatische Strukturen untersucht, um ein tieferes Verständnis des Textes zu gewinnen.
- Literarkritik: Dieser Abschnitt untersucht die literarische Einheitlichkeit der Perikope Gen 6, 13-22. Es wird geprüft, ob der Text eine zusammenhängende Geschichte erzählt oder ob es sich um verschiedene Teile handelt, die später zusammengefügt wurden.
- Überlieferungsgeschichte: Dieser Abschnitt rekonstruiert die mögliche mündliche Überlieferung der Perikope Gen 6, 13-22 vor ihrer schriftlichen Fixierung. Es wird versucht, die Entstehungsgeschichte des Textes zurückzuverfolgen.
- Redaktionsgeschichte: Dieser Abschnitt untersucht die verschiedenen Redaktionsstufen, die die Perikope Gen 6, 13-22 durchlaufen hat. Es wird analysiert, wie der Text im Laufe der Zeit verändert und angepasst wurde.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Exegese der Perikope Gen 6, 13-22, wobei der Schwerpunkt auf der historischen Kritik, der Übersetzungskritik, der Textanalyse, der Literarkritik, der Überlieferungsgeschichte und der Redaktionsgeschichte liegt. Zentrale Themen sind die Sintflut, die Schöpfung, die Beziehung zwischen Gott und Mensch, die Rolle der Arche Noah und die Bedeutung des Bundes zwischen Gott und Noah. Die Analyse greift dabei auf verschiedene Bibelübersetzungen, die Methoden der Textkritik und der Exegese zurück, um die Perikope Gen 6, 13-22 in ihrer historischen und literarischen Bedeutung zu erschließen.
- Citation du texte
- Simone Möhlmann (Auteur), 2010, Vergleich von Übersetzungen und Exegese der Perikope Gen 6, 13-22, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177544