Entwürfe davon, wie man sich als einzelnen Menschen zu individuellem Glück verhelfen kann, erfreuen sich heutzutage großer Beliebtheit. Ähnliches lässt sich auch für die Zeit der späten griechischen sowie der römischen Antike feststellen. Während sich die Lebenskunstkonzepte der Spätantike wohl am augenfälligsten und bekanntesten in der Philosphie der Stoa niederschlugen, sind sie heutzutage vor allem in der umfangreichen und stetig anwachsenden Ratgeberliteratur zu finden.
Die vorliegende Arbeit versucht, Charakteristika dieser beiden Lebenskunsttypen auszuarbeiten und diese miteinander zu vergleichen. Was lässt sich über die Lebenskunstkonzepte der Stoa, was über die der zeitgenössischen Glücksratgeber sagen? Wo bestehen auffällige Parallelen oder Unterschiede? Und was sagen solche Befunde über unsere heutige Zeit aus?
Darüber hinaus wird zur Frage, wie Entwürfe des gelingenden, glückenden und glücklichen Lebens eigentlich funktionieren, auf welche Weise sie also ihre Ziele, Kompetenzen und Methoden dem willigen Anwender vermitteln wollen. Und spätestens hier geht es eben auch ganz maßgeblich um Medialität, denn das wahnsinnige Unternehmen der Lebenskunst besteht darin, ein erdachtes Konzept in lebbares und gelebtes Leben umsetzen zu wollen.
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Vorwort
- Intro
- 1. Das Leben gelingend gestalten – Eine gegenwärtige Perspektive auf die Lebenskunst
- 2. Lebenskunst in der nachklassischen Antike – Stoische Lebenskunstphilosophie
- 3. Lebenskunst in der Gegenwart – Konzepte individueller Machbarkeit
- 4. Stoische und gegenwärtige Lebenskunstkonzepte – Ein Vergleich
- 5. Lebenskunst und Medium – Gedanken zur Medialität von Lebenskunstkonzepten
- 6. Selbstgouvernementalisierung und Gelassenheit – Kritische Anmerkungen zur zeitgenössischen Lebenskunst
- Outro
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert stoische und zeitgenössische Lebenskunstkonzepte und untersucht ihre Relevanz für die Gestaltung des individuellen Lebens im digitalen Zeitalter. Sie beleuchtet die historischen Wurzeln der stoischen Philosophie und stellt sie den modernen Konzepten der Lebenskunst gegenüber, die auf Selbstoptimierung und Selbstverwirklichung fokussieren.
- Stoische Lebenskunstphilosophie und ihre Bedeutung für die Lebensgestaltung
- Moderne Konzepte der Lebenskunst und ihre mediale Vermittlung
- Vergleich von stoischer und zeitgenössischer Lebenskunst
- Kritische Analyse der medialen Gestaltung und Einflussnahme auf Lebenskunstkonzepte
- Die Rolle der Selbstgouvernementalisierung und Gelassenheit im Kontext der Lebenskunst
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieses Kapitel bietet eine Einführung in die Thematik der Lebenskunst und beleuchtet die gegenwärtige Perspektive auf dieses Konzept. Es analysiert den Kontext der Lebenskunst im modernen Leben und beleuchtet die Herausforderungen, die mit der Gestaltung eines gelingenden Lebens verbunden sind.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel widmet sich der stoischen Lebenskunstphilosophie. Es untersucht die historischen Wurzeln des Stoizismus und analysiert seine zentralen Konzepte, wie z. B. Gelassenheit, Selbstbeherrschung und die Suche nach innerem Frieden.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel präsentiert moderne Konzepte der Lebenskunst und analysiert ihre Verbreitung und mediale Vermittlung. Es beleuchtet die unterschiedlichen Ansätze, die im Bereich der Selbstverwirklichung und Selbstoptimierung vertreten werden.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel vergleicht stoische und zeitgenössische Lebenskunstkonzepte und untersucht Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Es analysiert die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Lebenskunst und die Rolle der Medien im Kontext der Selbstfindung.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel widmet sich der Frage nach der Medialität von Lebenskunstkonzepten. Es analysiert, wie Lebenskunst in den Medien dargestellt und vermittelt wird und welche Auswirkungen dies auf das individuelle Leben hat.
- Kapitel 6: Dieses Kapitel befasst sich mit der Selbstgouvernementalisierung und Gelassenheit im Kontext der zeitgenössischen Lebenskunst. Es beleuchtet die kritischen Aspekte der Lebenskunst und diskutiert die Herausforderungen, die mit dem Streben nach Selbstverwirklichung und Kontrolle verbunden sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Spannungsfeld zwischen stoischer Lebenskunst und zeitgenössischen Lebenskunstkonzepten. Die zentralen Themen sind die Gestaltung des individuellen Lebens, Selbstverwirklichung, Selbstoptimierung, Gelassenheit, Selbstgouvernementalisierung, Medien und Digitalisierung. Die Arbeit analysiert die Rolle der Medien in der Verbreitung von Lebenskunstkonzepten und diskutiert die Auswirkungen auf das Selbstverständnis und die Lebensgestaltung des Individuums. Weitere wichtige Begriffe sind: Stoizismus, Ethik, Philosophie, Psychologie, Anthropologie, Sozialisation, Medienwissenschaft, Kultur, Gesellschaft.
- Citation du texte
- Falk Rößler (Auteur), 2009, Das starke Selbst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177554