Die fortschreitende Globalisierung verursacht eine ständige Zunahme der weltweiten Arbeitsteilung. Dadurch steigt das Welthandelsvolumen stärker als die weltweite Produktion, was wiederrum ein wachsendes Transportaufkommen hervorruft. Aktuelle und zukünftige logistische Netzwerke werden aufgrund von steigendem Handelsaufkommen, der Automatisierung von Ladungen und zunehmender Weiterentwicklung von Lieferketten hin zu Liefernetzwerken immer komplexer und dynamischer. Gleichzeitig sind Ausmaße wie auch Schwankungen dieser steigenden Komplexität nur schwer vorhersehbar. Dabei entsteht durch das Internet und den E-Commerce allein in Deutschland ein zusätzliches Sendungsvolumen von ca. 100 Millionen Paketen pro Jahr. Zudem nimmt durch die individuelle Gestaltungsmöglichkeit beim Einkaufen von Waren der Anteil an unterschiedlichen Artikeln exponentiell zu.
Die Realisierungszeit zur Entwicklung und Implementierung von heutigen Logistiksystemen kann im Verhältnis zu ihrer Nutzungsdauer als sehr lang bezeichnet werden. So lag der durchschnittliche Lebenszeitzyklus von Geschäftsmodellen und –strategien in Industrie und Handel im Jahre 2010 bei zwei bis drei Jahren, währenddessen deren Modellierung durchschnittlich zwischen sechs bis zehn Monaten betrug. Wird zudem eine leistungsstarke neue IT-Landschaft benötigt, steigt die Gesamtrealisierungszeit auf zwölf bis 24 Monate.
Aufgrund der steigenden Anforderungen an Planungs- und Steuerungsinstanzen, werden diese nach heutigen Standards in Zukunft nicht ausreichend leistungsfähig sein und den hohen Anforderungen nicht gerecht werden können. Als Lösungsansatz fordert die Literatur grundlegend neue Architekturen mit dementsprechend kürzeren Realisierungszeiten. Hierzu wurde das Internet der Dinge entwickelt. Dabei handelt es sich um adaptive logistische Prozesse, die sich selbst steuern. Dabei stand die Natur Modell, denn sie liefert grundlegende Erkenntnisse aus dem Verhalten von Honigbienen, Ameisen und Fischen. All diese Insekten und Tiere besitzen eine ausgeprägte Schwarmintelligenz. Diese wurde für die Entwicklung des Internet der Dinge genutzt, um den o.g. Ansprüchen zukünftig entsprechen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zielsetzung
- Aufbau der Hausarbeit
- Ameisen - Logistiker in der Natur
- Schwarmintelligenz bei Ameisen
- Dezentrale Entscheidungsfindung und Informationsübermittlung
- Ganzheitliche Aufgabenbewältigung
- Reaktion auf Störungen und unerwartete Ereignisse
- Hierarchien innerhalb der Ameisenkolonie
- Internet der Dinge
- Standardisierte Komponenten
- Dezentralisierung, Selbstorganisation und Autonomie
- Vorteile des Internet der Dinge
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit setzt sich zum Ziel, das Verhalten von Ameisen in ihrer Kolonie mit den Konzepten des Internet der Dinge zu vergleichen. Der Fokus liegt dabei auf den Parallelen zwischen der Schwarmintelligenz von Ameisen und den Prinzipien der dezentralen Steuerung und Selbstorganisation in modernen Logistiksystemen.
- Schwarmintelligenz und dezentrale Entscheidungsfindung
- Selbstorganisation und Autonomie in Logistiksystemen
- Vorteile des Internet der Dinge für die Logistik
- Parallelen zwischen Ameisenverhalten und modernen Logistiksystemen
- Potenzial des Internet der Dinge für die Zukunft der Logistik
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Hausarbeit ein und erläutert die Zielsetzung sowie den Aufbau der Arbeit.
- Ameisen - Logistiker in der Natur: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit dem Verhalten von Ameisen in ihren Kolonien und beleuchtet die Prinzipien der Schwarmintelligenz. Es werden die verschiedenen Aspekte der dezentralen Entscheidungsfindung, der Informationsübermittlung, der Ganzheitlichen Aufgabenbewältigung und der Reaktion auf Störungen im Ameisenstaat näher betrachtet.
- Internet der Dinge: Dieses Kapitel stellt das Internet der Dinge als Konzept vor und beschreibt die Standardisierten Komponenten, die Dezentralisierung, die Selbstorganisation und die Autonomie von Systemen. Es werden die Vorteile des Internet der Dinge für verschiedene Bereiche, insbesondere für die Logistik, hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit behandelt die Themen Schwarmintelligenz, Internet der Dinge, Logistiksysteme, Dezentralisierung, Selbstorganisation, Ameisen, Materialfluss, Autonomie, Standardisierung und Flexibilität.
- Citar trabajo
- Alexander Glaser (Autor), 2011, Schwarmintelligenz – Internet der Dinge, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177867