Der Mensch lernt nie mehr so viel und nachhaltig, wie in seinen ersten drei
Lebensjahren. Auch seine Lernbereitschaft und Auffassungsgabe ist nie wieder so
groß.
Von besonderer Bedeutung sind dabei:
· Die enorme quantitative Zunahme der Gehirnsubstanz. In Bezug auf das ZNS
macht sie die ersten drei Jahre zu einer enorm sensiblen und beeinflussbaren
Phase.
· Strukturbildung im ZNS
· Bildung der Stütz- und Ernährungszellen der Neuronen (Gliazellen) sowie die
· Differenzierung der Neuronen (z.B. Synapsenbildung)
· Markscheidenbildung (Myelinisation)
Die, in den ersten Lebensjahren besonders hohe Kompensationsfähigkeit des Gehirns,
kann z.T. durch Reifungsprozesse, aber auch durch gezieltes Funktionstraining
eingeleitet werden. Anstoß zum Entstehen eines flächendeckenden Frühfördersystems, wie es heute in de
Bundesrepublik existiert, gab der Deutsche Bildungsrat im Jahre 1973.
Er stellte eine Empfehlung zur pädagogischen Förderung behinderter und von
Behinderung bedrohter Kinder und Jugendlichen vor.
Diese Bemühungen haben zur Durchsetzung eines offenen, ganzheitlichen Systems
von Frühförderung entschieden beigetragen.
Einen weiteren Wendepunkt in der Entwicklung der Frühförderung stellte die
Studientagung der Lebenshilfe „Frühe Hilfen – wirksame Hilfen“ im Mai 1974 dar.
Heute ist Frühförderung ein selbstverständlicher und unverzichtbarer Bestandteil
geworden im System der Hilfe für entwicklungsauffällige Kinder und ihrer Familien. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist Frühförderung so wichtig?
- Geschichtliche Entwicklung der Frühförderung
- Personenkreis
- Aufgaben und Ziele
- Aufgaben
- Ziele
- Bereiche der Frühförderung
- Früherkennung
- Früherfassung
- Frühberatung
- Formen der Frühförderung /Organisation
- Mobile Frühförderung
- Ambulante Frühförderung
- Sozialformen der Frühförderung
- Finanzierung
- Wie sieht eine Frühförderstelle aus?
- Räumlichkeiten
- Materialausstattung
- Sozialpädiatrische-/ Heiltherapeutische Zentren
- Wer arbeitet in Frühförderstellen?
- Welche Aufgaben haben die verschiedenen Berufgruppen in der Frühförderstelle?
- Aufgaben der Pädagogen
- Aufgaben der Sozialarbeiter
- Aufgaben der Psychologen
- Aufgaben der Ärzte
- Aufgaben der Therapeuten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die Bedeutung und den Stellenwert von Frühförderung im Kontext der Unterstützung von Kindern mit Entwicklungsauffälligkeiten. Es werden die historischen Wurzeln, die Zielsetzung und die verschiedenen Bereiche der Frühförderung erläutert. Darüber hinaus werden die Aufgaben der verschiedenen Berufsgruppen in Frühförderstellen sowie die Finanzierung und Organisation der Frühförderung beleuchtet.
- Bedeutung der Frühförderung für die Entwicklung von Kindern
- Geschichtliche Entwicklung und wichtige Meilensteine der Frühförderung
- Aufgaben und Ziele der Frühförderung, insbesondere die Förderung von Wahrnehmung, Bewegung, Interaktion, Kommunikation und Sprache
- Verschiedene Bereiche und Formen der Frühförderung, z.B. Früherkennung, Früherfassung, mobile und ambulante Frühförderung
- Rolle der verschiedenen Berufsgruppen in der Frühförderstelle, wie Pädagogen, Sozialarbeiter, Psychologen, Ärzte und Therapeuten
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Bedeutung der Frühförderung und die entscheidende Rolle, die die ersten Lebensjahre für die Entwicklung des Gehirns und die Lernfähigkeit spielen. Kapitel 2 stellt die historische Entwicklung der Frühförderung dar und beschreibt die Entstehung eines flächendeckenden Frühfördersystems in Deutschland. Kapitel 3 definiert den Personenkreis, der von Frühförderung profitieren kann, und stellt verschiedene Auffälligkeiten und Beeinträchtigungen bei Kindern vor. Kapitel 4 behandelt die Aufgaben und Ziele der Frühförderung, wobei das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe betont wird. Es werden die wichtigsten Förderziele für Kinder und Eltern dargelegt. Kapitel 5 stellt die drei wichtigsten Bereiche der Frühförderung – Früherkennung, Früherfassung und Frühberatung – vor.
Schlüsselwörter
Frühförderung, Entwicklungsauffälligkeiten, Behinderung, Kinder, Eltern, Familie, Früherkennung, Früherfassung, Frühberatung, mobile Frühförderung, ambulante Frühförderung, Sozialformen der Frühförderung, Finanzierung, Berufsgruppen, Pädagogen, Sozialarbeiter, Psychologen, Ärzte, Therapeuten.
- Arbeit zitieren
- Judith Hilden (Autor:in), 2003, Frühförderung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17792