Im Rahmen ihres Koalitionsvertrages beschloss die damalige Bundesregierung im November 2007 ein Aktionsprogramm zum Aufbau sozialer Frühwarnsysteme im Kinderschutz und zur Förderung der Frühen Hilfen.
Während die Kinder- und Jugendhilfe, wie auch das Gesundheitssystem sich in der Bundesrepublik bis zu diesem Zeitpunkt mit wenigen bis gar keinen Schnittstellen entwickelten, sollte mit der Einrichtung eines „Nationalen Zentrums Frühe Hilfen“ (NZFH) auf eine Vernetzung dieser, wie auch weiterer geeigneter Systeme im Rahmen des Kinderschutzes hingewirkt werden.
Wo stehen wir heute? Ein kindgerechter Sozialstaat als Modellspielplatz? Und welche Erkenntnisse bringt ein Blick über den nationalen Tellerrand?
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1.1 Themenwahl
- 1.2 Herangehensweise
- 2 Thematischer Einblick und Definition
- 2.1 Kindeswohlgefährdung
- 2.2 Unterscheidungen
- Misshandlung
- Vernachlässigung
- Missbräuchliche Ausübung der elterlichen Sorge
- Unzureichender Schutz vor Gefahren durch Dritte
- Das Wohl des Kindes nicht gewährleistende Erziehung
- Unverschuldetes Versagen der Eltern
- 2.3 Ursachen
- 2.4 Beispielhafte Fälle
- 2.5 Zahlen und Eckdaten
- 2.6 Frühe Hilfen
- 3 Exemplarische Handlungskonzepte
- 3.1 Eltern
- Verhaltenstraining für Eltern
- Multidimensionale Projekte zur Förderung des Elternverhaltens
- Nutzung von Netzwerken und öffentlichen Ressourcen
- 3.2 Kind
- Allgemeine Entwicklungsförderung des Kindes
- Soziale Kompetenzförderung des Kindes
- Kurz- und Langfristige Fremdunterbringung des Kindes
- 3.3 Gesamte Familie
- Familienorientierte Maßnahmen
- 3.4 Sonstige
- Interventionen unter speziellem Misshandlungsblickwinkel
- 3.1 Eltern
- 4 Rechtsgrundlagen und deren Geschichte
- 4.1 Chronologie der Kinder- und Jugendhilfe (-Gesetze)
- 4.2 Übereinkommen über die Rechte des Kindes (CRC / UN-Kinderrechtskonvention)
- 4.3 Europäische Grundrechtecharta EGRC
- 4.4 Grundgesetz
- 4.5 BGB
- 4.6 Strafgesetzbuch
- 4.7 Schwangerschaftskonfliktgesetz SchKG
- 4.8 SGB V — Gesetzliche Krankenversicherung
- 4.9 SGB VIII- Kinder- und Jugendhilfe
- 4.10 SGB IX-Rehabilitation und Teilhabe
- 4.11 Gesetz über die Zusammenarbeit im Kinderschutz
- 4.12 Zusammenfassung der Rechtssituation
- 4.13 Steht der Rechtsrahmen zum Schutz des Kindeswohls im Widerspruch zum Grundgesetz?
- 5 Anwendung und Umsetzung
- 5.1 Interessensverbände, -vertretungen
- 5.2 Politische Umsetzung
- 5.3 Modellprojekte (Bund und Länder)
- 6 Internationaler Ausblick
- 6.1 Belgien
- 6.2 Brasilien
- 6.3 China
- 6.4 Estland
- 6.5 Finnland
- 6.6 Großbritannien (sowie Commonwealth of Nations)
- 6.7 Kanada
- 6.8 Liga der arabischen Staaten
- 6.9 Mauritius
- 6.10 Norwegen
- 6.11 Schweden
- 6.12 Internationale Frühen Hilfen
- 7 Zusammenfassung und Fazit
- 8 Literaturangaben — DIN 1505 Teil B
- 9 Anhang
- 9.1 Entwurf - Kinderschutzgesetz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit „Soziales Recht? Staatliche Gemeinschaft zwischen Macht und Ohnmacht am Beispiel der Frühen Hilfen" untersucht die rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Kinderschutzes in Deutschland, insbesondere im Kontext der Frühen Hilfen. Sie analysiert die rechtliche Grundlage der Frühen Hilfen und beleuchtet die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Umsetzung des Konzepts ergeben.
- Rechtliche Rahmenbedingungen des Kinderschutzes in Deutschland
- Das Konzept der Frühen Hilfen und dessen Umsetzung in der Praxis
- Herausforderungen und Chancen der Frühen Hilfen für das Kindeswohl
- Vergleichende Betrachtung internationaler Ansätze zum Kinderschutz
- Die Rolle des Staates und der Gesellschaft im Kinderschutz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition des Begriffs „Kindeswohlgefährdung" und einer detaillierten Analyse der verschiedenen Misshandlungsformen und Vernachlässigungsformen. Sie beleuchtet die Ursachen und Faktoren, die zu Kindeswohlgefährdung führen können, und untersucht verschiedene wissenschaftliche Erklärungsmodelle. Anhand von Beispielfällen werden die Problematik und die Komplexität der Thematik verdeutlicht. Anschließend werden Zahlen und Eckdaten zu Kindeswohlgefährdung in Deutschland präsentiert. Die Arbeit stellt das Konzept der Frühen Hilfen vor und beleuchtet dessen wissenschaftlichen Hintergrund und die verschiedenen Handlungsansätze. Es werden exemplarische Handlungskonzepte vorgestellt, die sich auf die Eltern, das Kind und die gesamte Familie konzentrieren. Die Arbeit analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen des Kinderschutzes in Deutschland, beginnend mit einer Chronologie der Kinder- und Jugendhilfe-Gesetze. Sie untersucht die wichtigsten Rechtsgrundlagen, wie die UN-Kinderrechtskonvention, die Europäische Grundrechtecharta und das Grundgesetz, sowie relevante Paragraphen des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB), des Strafgesetzbuches (StGB), des Schwangerschaftskonfliktgesetzes (SchKG) und der Sozialgesetzbücher (SGB). Die Arbeit beleuchtet die rechtliche Situation des Kinderschutzes in Deutschland und stellt die Frage, ob der Rechtsrahmen im Widerspruch zum Grundgesetz steht. Sie analysiert die Rolle von Interessensverbänden und politischen Gremien sowie die Umsetzung des Konzepts der Frühen Hilfen in der Praxis. Es werden verschiedene Modellprojekte in den Bundesländern vorgestellt, die auf die Etablierung von Frühen Hilfen zielen. Die Arbeit bietet einen internationalen Ausblick und vergleicht die rechtliche Situation von Kindern und den Kinderschutz in verschiedenen Ländern. Sie stellt interessante Projekte und Initiativen vor und beleuchtet die Besonderheiten der internationalen Ansätze. Abschließend wird ein Fazit gezogen, das die Herausforderungen und Chancen des Kinderschutzes in Deutschland und der Welt beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Kinderschutz, die Frühen Hilfen, Kindeswohlgefährdung, Misshandlung, Vernachlässigung, Elternprimat, staatliches Wächteramt, rechtliche Rahmenbedingungen, Modellprojekte, Internationale Zusammenarbeit, gesellschaftliche Verantwortung, Kinderrechte.
- Arbeit zitieren
- Thomas Lindwurm (Autor:in), 2010, Soziales Recht? Staatliche Gemeinschaft zwischen Macht und Ohnmacht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/177961