Das Thema Wissensmanagement ist derzeit sehr brisant. Möchte man der fachkundigen Literatur Glauben schenken, liegt der Anteil von Wissen in Unternehmen in Bezug auf die Gesamtwertschöpfung bei mindestens 60 Pro-zent (Kühner, König, 2005, S. 25). Insofern ist es kein Wunder, dass die Bandbreite an Publikationen zu dieser Thematik stetig zunimmt, da Wissen als entscheidender Erfolgsfaktor für Unternehmen gilt. Der Grund hierfür liegt in der Entwicklung unserer Gesellschaft und somit auch der Arbeitswelt. Von einer Industriegesellschaft fand eine Entwicklung hin zur Wissensgesell-schaft statt, die durch ein hohes Maß an spezialisiertem Wissen charakterisiert ist. Damit einhergeht die wachsende Abhängigkeit von diesem Wissen sowie von komplexen Technologien. Wissen wird als wertvolles Gut betrach-tet, welches für Unternehmen zum Wettbewerbsvorteil wird, wenn es in einer strategisch ausgerichteten Art und Weise gemanaged wird (Bellinger, Krie-ger, 2007, S.9).
Setzt man den beschriebenen Wandel mit der demographischen Entwicklung unserer Gesellschaft in Verbindung, scheint eine Handlungsnotwendigkeit für die Personalentwicklung von Organisationen jedweder Art erforderlich. Sta-tistiken über die Entwicklung der Erwerbsbevölkerung zeigen sehr deutlich, dass die Belegschaft zunehmend altert und der Teil der arbeitenden Men-schen kontinuierlich abnimmt. Infolge dessen müssen sich Manager von Un-ternehmen die zentrale Frage stellen, wie sie das Wissen einer alternden Mitarbeiterschaft sichern und den Transfer auf nachkommende Generationen gestalten können. Das bezeichnende Schlagwort hierfür lautet „Wissensma-nagement“, womit diese Herausforderung erfolgreich bewältigt werden kann.
Der Blick in einschlägige Literatur zeigt zahlreiche Beispiele, wie Wissens-managementsysteme und –projekte aussehen und umgesetzt werden kön-nen. Überragend ist vor allem die Vielfalt der Publikationen, die die Umset-zung auf profitorientierte Unternehmen darstellen. Da es vergleichsweise wenige Schriften zum Wissensmanagement in Bildungseinrichtungen gibt (vgl. Reinmann-Rothmeier, u. a., 2001, S.9), soll die vorliegende Arbeit einen Beitrag für Bildungseinrichtungen leisten. Nach einem kurzen Überblick über den demographischen Wandel und seine Auswirkungen auf den deutschen Arbeitsmarkt, erfolgen Ausführungen über die Folgen auf die Personalentwicklung sowie den daraus resultierenden Handlungsbedarf...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Arbeitsmarkt
- Bedeutung für die Personalentwicklung
- Relevanz von Wissensmanagement
- Begriffsklärungen
- Wissen
- Wissensmanagement
- Der Nutzen von Wissensmanagement
- Das Münchner Modell
- Teilprozess: Wissenskommunikation
- Begriffsklärungen
- Mit Wissensmanagement Wissen kommunizieren — Erfolgsbeispiele für Bildungseinrichtungen —
- Paten- und Mentoring- Modell bei der AGG Schweiz AG
- Communities of practice (CoPs) bei Xerox
- Kommunikationsförderung bei der Knoblauchunter-nehmensgruppe
- Erfolgsfaktoren für die Umsetzung von Wissensmanagementprojekten
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Vervvendete Internetseiten
- Vervvendete Studienmaterialien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Wissensmanagement im Kontext des demographischen Wandels und analysiert dessen Relevanz für Bildungseinrichtungen. Sie untersucht die Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Arbeitsmarkt und die Personalentwicklung, insbesondere die Herausforderungen, die sich durch den altersbedingten Wissenstransfer ergeben.
- Der demographische Wandel und seine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
- Die Bedeutung von Wissensmanagement für die Personalentwicklung
- Das Münchner Modell des Wissensmanagements und seine Anwendung in der Praxis
- Erfolgsfaktoren für die Implementierung von Wissensmanagementprojekten in Bildungseinrichtungen
- Die Rolle der Wissenskommunikation im Kontext des altersbedingten Wissenstransfers
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Brisanz des Themas Wissensmanagement und stellt den demographischen Wandel als zentralen Treiber für die Notwendigkeit einer systematischen Wissensmanagementstrategie dar.
Kapitel 2 analysiert die Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Arbeitsmarkt, insbesondere den drohenden Fachkräftemangel und die Herausforderungen für die Personalentwicklung.
Kapitel 3 beleuchtet die Bedeutung von Wissensmanagement für die Personalentwicklung, insbesondere die Sicherung des Wissenstransfers zwischen Generationen.
Kapitel 4 erläutert das theoretische Konstrukt des Wissensmanagements und definiert den Begriff „Wissen" sowie „Wissensmanagement". Es stellt das Münchner Modell des Wissensmanagements vor, das die verschiedenen Prozessbereiche des Wissensmanagements strukturiert darstellt. Das Kapitel fokussiert auf den Teilprozess der Wissenskommunikation.
Kapitel 5 präsentiert drei Erfolgsbeispiele aus der Wirtschaft, die den Wissenstransfer zwischen Generationen durch verschiedene Instrumente wie Mentoring, Communities of Practice und Kommunikationsförderung erfolgreich gestalten.
Kapitel 6 beleuchtet die Erfolgsfaktoren für die Implementierung von Wissensmanagementprojekten und analysiert die Bedeutung von Unternehmenskultur, Strukturen, Technologien, Fähigkeiten, Motivation und Managementunterstützung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den demographischen Wandel, den Arbeitsmarkt, die Personalentwicklung, Wissensmanagement, das Münchner Modell, Wissenskommunikation, Mentoring, Communities of Practice, Kommunikationsförderung, Erfolgsfaktoren und die lernende Organisation. Die Arbeit beleuchtet insbesondere die Bedeutung des Wissenstransfers zwischen Generationen und die Herausforderungen, die sich durch den demographischen Wandel für Bildungseinrichtungen ergeben.
- Quote paper
- Martina Schuster (Author), 2011, Wissensmanagement als eine Konsequenz des demographischen Wandels, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178066