Die Anforderungen an Leitungskräfte in Organisationen sozialer Arbeit haben sich im letzten Jahrzehnt aus den unterschiedlichsten Gründen stark verändert. Während die früheren Leitungsgenerationen sich in vielen Fällen als „Knoten- und Kommunikationspunkte“ des kultur- und bildungspolitischen Handelns“ der Stadt verstanden, deren zentrales Aufgabengebiet die Sicherung der pädagogischen Qualität des Angebots war , so sind die Leitungskräfte heute mit der Forderung nach Managementdenken konfrontiert um Umwelterwartungen und Ressourcenknappheit gerecht zu werden.
Vielerorts kämpfen Leitungspersonen mit geringeren Freiräumen, veränderten Arbeitsmilieus, größerem Zeitdruck, einem veränderten Leitungsverständnis sowie steigenden Bildungs- und Integrationsaufgaben.
Wo früher Teamhandeln im Vordergrund stand und Leitung aufgrund tradierter Abneigung gegen Hierarchie eher entfunktionalisiert stattfand, gewinnt heute die Bedeutung der Steuerungsfunktion von Leitung durch Beeinflussung und Gestaltung von Organisations- und Kommunikationsstrukturen an Relevanz. (Merchel 2004a, S.10)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den modernen Anforderungen an Leitungskräfte, ein angemessenes Leitungsverhalten zu entwickeln sowie den Schwierigkeiten und Möglichkeiten, Organisation funktions- und lernfähig zu erhalten.
Wo ich kann, werde ich die Erläuterungen mit Beispielen aus meinem Arbeitsalltag beim sozialen Dienst im Altenheim belegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problematik intentionaler Steuerbarkeit von Organisationen
- Personenbezogene Leitungsfunktionen
- Persönlichkeitsmerkmale von Leitungspersonen
- Verhaltensorientierte Ansätze
- Demokratischer und autoritärer Leitungsstil
- Transaktionaler und transformativer Leitungsstil
- Situationsorientierte Ansätze
- Kontingenzmodell nach Fiedler
- Modell der situationsbezogenen Leitung von Hersey und Blanchard
- Situationsorientiertes Entscheidungsmodell nach Vroom/Yetton
- Leiten durch Zielvereinbarungen
- Macht als Gestaltungsmittel von Leitung
- Strukturbezogene Leitungsfunktionen
- Strukturierung von Organisation
- Beobachtung und Gestaltung des Umweltbezugs
- Gestaltung von Organisationskultur
- Sozialmanagement
- Qualitätsmanagement
- Organisationsentwicklung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die modernen Anforderungen an Leitungskräfte in Organisationen sozialer Arbeit. Sie untersucht, wie ein angemessenes Leitungsverhalten entwickelt werden kann, um die Funktionsfähigkeit und Lernfähigkeit von Organisationen zu erhalten. Der Fokus liegt dabei auf der Bewältigung von Herausforderungen wie Ressourcenknappheit, veränderten Arbeitsmilieus und steigenden Bildungs- und Integrationsaufgaben.
- Moderne Herausforderungen für Leitungskräfte in der Sozialen Arbeit
- Entwicklung von Leitungsverhalten
- Funktionsfähigkeit und Lernfähigkeit von Organisationen
- Problematik intentionaler Steuerbarkeit von Organisationen
- Personenbezogene und strukturbezogene Leitungsfunktionen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung erläutert den Wandel der Anforderungen an Leitungskräfte in Organisationen sozialer Arbeit. Frühere Leitungsmodelle werden mit den heutigen Anforderungen an Managementdenken und der Bewältigung von Umweltveränderungen und Ressourcenknappheit kontrastiert.
- Problematik intentionaler Steuerbarkeit von Organisationen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, wie organisationsinterne Entwicklungen durch Leitungspersonen gesteuert werden können. Es wird deutlich, dass die Vorstellung einer vollständigen Steuerbarkeit von Organisationen aufgrund der komplexen und dynamischen Interaktionen innerhalb des Systems begrenzt ist.
- Personenbezogene Leitungsfunktionen: Dieses Kapitel befasst sich mit der direkten Beeinflussung des Verhaltens von Organisationsmitgliedern durch Leitungskräfte. Es werden verschiedene Aspekte beleuchtet, darunter die Persönlichkeitsmerkmale von Leitungspersonen, verhaltensorientierte Ansätze wie demokratische und autoritäre Leitungsstile sowie situationsorientierte Ansätze wie das Kontingenzmodell nach Fiedler und das Modell der situationsbezogenen Leitung von Hersey und Blanchard.
- Strukturbezogene Leitungsfunktionen: Dieses Kapitel beleuchtet die Gestaltung von Organisationsstrukturen und -prozessen durch Leitungskräfte. Themen wie Strukturierung von Organisation, Beobachtung und Gestaltung des Umweltbezugs, Gestaltung von Organisationskultur, Sozialmanagement, Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung werden behandelt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Leitung in Organisationen sozialer Arbeit, fokussiert auf moderne Anforderungen, Leitungsverhalten, Funktionsfähigkeit, Lernfähigkeit, Steuerbarkeit, Organisationskultur, situationsorientierte Ansätze, und die Problematik der Komplexität und Eigendynamik von Organisationen. Weitere wichtige Begriffe sind Managementdenken, Ressourcenknappheit, Umweltveränderungen, Bildungs- und Integrationsaufgaben, personale und strukturelle Leitungsfunktionen, sowie die verschiedenen Modelle und Ansätze zur Gestaltung von Leitung und Organisation.
- Quote paper
- L. Lauprecht (Author), 2009, Leitung als Form der Organisationsgestaltung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178073