Im Gegensatz zu anderen deutschen Varitäten besitzt das Berlinische keine Orthographie und somit keinen Schreibprinzipien wie etwa die deutsche Standardsprache oder das Norddeutsche. Dennoch wird der Berliner Dialekt täglich in Chatrooms, als Schreibfehler oder zum Ausdruck bestimmter regionaler Identitäten in der Literatur graphematisch repräsentiert. Am Beispiel des populären Comic-Strips "Didi& Stulle: Im Auftrag der Kanzlerin" werden die hier angewendeten, meist phonographischen, Schreibprinzipien für die Berliner Varietät erforscht und ein mögliches Regelsystem für ihre Anwendung erstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Grundlagen zur Untersuchung der Schrift in „Didi & Stulle: im Auftrag der Kanzlerin“
- Schrift im Comic
- Graphem-Phonem-Korrespondenzregeln und phonographische Schreibung im Deutschen
- Lautliche Besonderheiten des Berlinischen
- Untersuchung der Schreibung in „Didi & Stulle: im Auftrag der Kanzlerin“
- <JEWINNN>, <JESTALTN>, <JEHN>: die Reduktion des <e>-Graphems
- <STAATSJESCHÄFTE>, <VÖLLICH>, <JEHASST>: die Verdrängung des <g>-Graphems
- <MÄCHTJA>, <WOHLTÄTA>, <FAÄNDAT>: der Wechsel von <er> zu <A>
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Verschriftlichung des Berliner Dialekts in der Comic-Serie „Didi & Stulle: im Auftrag der Kanzlerin“ von Philip Trägert. Ziel ist es, die graphematischen Besonderheiten der Sprache der Protagonisten Didi, Stulle und Kanzlerin Merkel zu analysieren und deren Beziehung zur Außenseiterposition der Figuren im Kontext der deutschen Standardsprache zu untersuchen. Die Analyse konzentriert sich dabei auf ausgewählte Muster in der graphematischen Repräsentation, um ein der Verschriftlichung zugrunde liegendes Regelverständnis zu rekonstruieren.
- Die Rolle der Schrift im Comic als Mittel der visuellen Sprachkommunikation und der Charakterdarstellung
- Die Graphem-Phonem-Korrespondenzregeln und die phonographische Schreibung der deutschen Standardsprache
- Die lautlichen Besonderheiten des Berlinischen und die fehlende Orthographie für den Dialekt
- Die Analyse ausgewählter Muster in der graphematischen Repräsentation der Sprechweise der Protagonisten
- Die Rekonstruktion eines möglichen Regelverständnisses, das der Verschriftlichung des Berlinischen in der Comic-Serie zugrunde liegt
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Die Arbeit stellt die Comic-Serie „Didi & Stulle: im Auftrag der Kanzlerin“ vor und erläutert die sprachlichen Besonderheiten der Protagonisten, die zwischen deutscher Umgangssprache und Berliner Dialekt variieren. Es wird auf die fehlende Orthographie für das Berlinische und die Nutzung phonographischer Schreibung in der Comic-Serie hingewiesen.
Grundlagen zur Untersuchung der Schrift in „Didi & Stulle: im Auftrag der Kanzlerin“
Schrift im Comic
Dieser Abschnitt beleuchtet den besonderen Status der Schrift im Comic als Mittel der visuellen Sprachkommunikation. Die Verwendung von Schrift in Sprechblasen ermöglicht die Darstellung von „unmittelbarem Sprechen“ und trägt zur Charakterdarstellung durch die Wahl von Typographie, Piktogrammen und anderen Comic-Chiffren bei.
Graphem-Phonem-Korrespondenzregeln und phonographische Schreibung im Deutschen
Hier werden die Graphem-Phonem-Korrespondenzregeln der deutschen Standardsprache dargestellt, die die Zuordnung von Graphemen zu Phonemen beschreiben. Das Prinzip der phonographischen Schreibung wird erläutert und die Überlagerung durch silbische und morphologische Prinzipien wird beleuchtet.
Lautliche Besonderheiten des Berlinischen
Dieser Abschnitt befasst sich mit den lautlichen Besonderheiten des Berlinischen und der fehlenden Orthographie für den Dialekt. Es werden die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung von Stadt- und Umgangssprache und die Heterogenität des Berliner Dialekts hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Comic, Schrift, Sprechblase, Berliner Dialekt, Graphem-Phonem-Korrespondenz, Phonographische Schreibung, Standardsprache, Umgangssprache, Außenseiterposition, Regelverständnis, Analyse, Verschriftlichung
- Citar trabajo
- Franz Kröber (Autor), 2011, Das Berlinische im Comic, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178093