In meiner Hausarbeit möchte ich zunächst einmal versuchen, die Bedeutung der eng miteinander verbundenen Begriffe „Geschichtskultur“ und „Geschichtsbewußtsein“ zu erläutern. Dabei werde ich auf ihre Entwicklung und auf ihre Formen und Funktionen eingehen. Danach werde ich den Aspekt der Geschichtskultur „Geschichte und Presse“ untersuchen, wobei auch hier vor allem Formen, Funktionen und Geschichte der Presse sowie ihr spezieller Quellencharakter dargestellt werden. Die Hauptinformationen beziehe ich aus den beiden im Handbuch der Geschichtsdidaktik veröffentlichten Aufsätze „Aspekte der Geschichtskultur“ von Grütter und „Geschichte in der Presse“ von Kosyck.
Zunächst einmal möchte ich klären, was Geschichtsbewußtsein ist. Geschichtsbewußtsein ist der „Inbegriff der (unbewußten und bewußten) Denkvorgänge, durch die die Erfahrungen von Zeit im Medium der Erinnerung zu Orientierungen der Lebenspraxis verarbeitet werden“ (Brockhaus; S.391). Also kann Geschichtsbewußtsein helfen, sich durch Reflexion der Vergangenheit in der sich heute ständig ändernden Gesellschaft zurechtzufinden und darüber hinaus eine „handlungsleitende Zukunftsperspektive“ (ebd.) zu entwerfen. Außerdem ist Geschichtsbewußtsein das übergeordnete Ziel der Didaktik.
Es entsteht durch Beobachtungen innerhalb der Familie (z.B. durch Erzählungen der Großeltern) Feste, Ausflüge, Medien, Reisen, kulturelle Ereignisse und die Umwelt. Es äußert sich auch in Geschichten, denn „durch Geschichten verständigen sich Menschen darüber, wer sie sind“ (ebd.). Geschichtsbewußtsein wird im öffentlichen Leben durch Geschichtskultur erkennbar, die vor allem von Wissenschaft, Politik und Kunst bestimmt wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausarbeitung
- Aspekte der Geschichtskultur
- Definition
- Entwicklung von Geschichtskultur in Deutschland
- Ursachen für die Herausbildung von Geschichtsbewußtsein
- Funktionen von Geschichtskultur in der Gesellschaft
- Formen der Geschichtskultur
- Geschichte in der Presse
- Geschichte und Quellencharakter der Presse
- Funktionen der Presse
- Umgang der Presse mit Geschichte und die gesellschaftlichen Folgen
- Aspekte der Geschichtskultur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Bedeutung von „Geschichtskultur“ und „Geschichtsbewußtsein“ in der deutschen Gesellschaft. Die Arbeit untersucht die Entwicklung und Funktionen dieser beiden Konzepte und analysiert anschließend den Aspekt der Geschichtskultur im Zusammenhang mit der Presse, wobei die Formen, Funktionen und der Quellencharakter der Presse im Mittelpunkt stehen.
- Entwicklung und Bedeutung von „Geschichtskultur“ und „Geschichtsbewußtsein“
- Funktionen der Geschichtskultur in der Gesellschaft
- Geschichte und Quellencharakter der Presse
- Umgang der Presse mit Geschichte und deren gesellschaftliche Folgen
- Die Rolle der Geschichtskultur in der Vermittlung von Erinnerung und Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung erläutert die Bedeutung von „Geschichtskultur“ und „Geschichtsbewußtsein“ und skizziert den Forschungsgegenstand der Arbeit. Sie definiert den Begriff des Geschichtsbewußtseins und erklärt dessen Rolle bei der Orientierung in der Gesellschaft sowie als übergeordnetes Ziel der Geschichtsdidaktik. Außerdem werden verschiedene Einflussfaktoren auf die Herausbildung von Geschichtsbewußtsein, wie z.B. Familie, Medien und kulturelle Ereignisse, beleuchtet.
Aspekte der Geschichtskultur
Definition
Dieser Abschnitt definiert den Begriff „Geschichtskultur“ und zeigt die unterschiedlichen Bereiche und Formen der historischen Erinnerung auf, die sie umfasst. Es wird hervorgehoben, dass Geschichtskultur sowohl Institutionen wie Schule, Universität und Medien als auch verschiedene Tätigkeiten wie Belehrung, Unterhaltung und Kritik beinhaltet. Der Zusammenhang zwischen Schule, Universität und Geschichtskultur sowie die Entstehung des Konzepts der Geschichtskultur in den letzten Jahren werden ebenfalls thematisiert.
Entwicklung von Geschichtskultur in Deutschland
Dieser Abschnitt untersucht die Entwicklung von Geschichtskultur in Deutschland und zeigt auf, wie der Bedarf nach Geschichte in den verschiedenen Gesellschaftsformen variiert. Er beleuchtet die Zunahme der Bedeutung von Geschichte in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, die Verarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit und die unterschiedlichen Reaktionen auf die Aufarbeitung der Geschichte in der Nachkriegszeit. Außerdem werden die Bemühungen um die Wiederbelebung einer deutschen Nationalgeschichte in den 1980er Jahren und die zunehmende Bedeutung des Themas Nationalsozialismus in der Öffentlichkeit dargestellt.
Ursachen für die Herausbildung von Geschichtsbewußtsein
Dieser Abschnitt befasst sich mit den Ursachen für die Herausbildung von Geschichtsbewußtsein und zeigt auf, dass dieses besonders in Gesellschaften entsteht, in denen die Selbstbestimmung der Völker lange Zeit unterdrückt wurde. Er erläutert, wie politische Umbrüche und die Neuordnung der europäischen Staatenwelt zu historischen Deutungsmustern führen, die auf religiöse, kulturelle und ethnische Traditionen zurückgreifen. Außerdem wird die These aufgestellt, dass die Sieger die Geschichte zwar bestimmen, sie aber später wieder vergessen können, während die Besiegten sich immer wieder erinnern müssen. Auch die Rolle von Niederlagen in der Geschichte „erfolgreicher“ Staaten, wie z.B. die USA, wird beleuchtet.
Funktionen von Geschichtskultur in der Gesellschaft
Dieser Abschnitt behandelt die Funktionen der Geschichtskultur in der Gesellschaft und zeigt auf, dass eine moderne Geschichtskultur erst seit Anfang des 19. Jahrhunderts existiert. Es wird erläutert, wie gerade Industriegesellschaften mit ihren Merkmalen des technischen Wandels und des Traditionsabbaus Einrichtungen und Organisationen zur Sicherung des traditionellen, kulturellen Erbes errichten. Die Kompensationstheorie wird als Erklärung für dieses Phänomen vorgestellt, die besagt, dass die Entstehung der bürgerlich-industriellen Gesellschaft zu einer verstärkten Beschäftigung mit der Vergangenheit führt.
Geschichte in der Presse
Geschichte und Quellencharakter der Presse
Dieser Abschnitt untersucht den Quellencharakter der Presse und die Bedeutung der Presse als Medium für die Vermittlung von Geschichte. Es werden die unterschiedlichen Formen der Presse und ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte beleuchtet sowie die verschiedenen Funktionen der Presse im öffentlichen Leben dargestellt.
Funktionen der Presse
Dieser Abschnitt befasst sich mit den Funktionen der Presse in der Gesellschaft und zeigt auf, wie die Presse als Plattform für öffentliche Debatten, Meinungsbildung und die Verbreitung von Informationen dient. Es werden die verschiedenen Möglichkeiten der Presse zur Vermittlung von Geschichte und die unterschiedlichen Perspektiven, die in der Presse auf historische Ereignisse vermittelt werden, dargestellt.
Umgang der Presse mit Geschichte und die gesellschaftlichen Folgen
Dieser Abschnitt analysiert den Umgang der Presse mit Geschichte und untersucht die gesellschaftlichen Folgen der medialen Vermittlung von Geschichte. Es werden die unterschiedlichen Strategien der Presse im Umgang mit historischen Ereignissen sowie die Auswirkungen dieser Strategien auf die öffentliche Meinung und das Geschichtsbewußtsein in der Gesellschaft beleuchtet.
Schlüsselwörter
Geschichtskultur, Geschichtsbewußtsein, Erinnerung, Identität, Geschichte, Presse, Medien, Öffentlichkeit, Vermittlung, Funktionen, Entwicklung, Gesellschaft, Deutschland, Nationalsozialismus, Quellencharakter, gesellschaftliche Folgen
- Arbeit zitieren
- Jan Altendorf (Autor:in), 1998, Aspekte der Geschichtskultur am Beispiel von Geschichte in der Presse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17817