Ein Blick aus dem 11. Stock eines Großstadtfensters lässt über die Jahre hinweg zunehmend verstopfte Straßen erblicken. Das Fenster zur Straße hin wird meist nur außerhalb der Rushhour geöffnet, aus zwei zentralen Gründen. Einerseits aufgrund der stark abgasbelasteten Luft, andererseits aufgrund der hohen Lärmkulisse, resultierend aus den ständig aufheulenden Motorengeräuschen.
Trotzdem ist heute von einer zunehmenden Urbanisierung die Rede, mehr Menschen entscheiden sich für das Leben in einer urbanen Umgebung. Großstädte wachsen zu Millionenstädten heran und Millionenstädte ihrerseits ufern in Megacitys aus. Gerade in den angesprochenen Megacitys entwickelt sich die Fahrzeugdichte exorbitant steigend. Um Herr der Lage zu bleiben, greifen die Regierungen zu Mengenkontingentierungen in den Neuwagenzulassungen. Während in den täglichen Medienberichterstattungen von Rekordumsatzzahlen bei den großen Herstellern zu lesen ist.
Es stellt sich zu Recht die Frage: Kann das so weiter gehen? In vielen Städten hat man heute erkannt, dass der begrenzende Faktor, der zur Verfügung stehende Raum darstellt.
Folglich wird in großem Stil geforscht und entwickelt, um dieses Paradigma zu lösen. Folgt man dem aktuellen Diskurs, so könnte man der Auffassung sein, dass durch das in den letzten Zügen stehende Elektromobil eine schnelle Wende einkehren wird. Die meisten Menschen assoziieren mit dem Elektromobil die Begriffe „klimaschonend“ und „emissionsfrei“, doch ist das wirklich so und ist das Elektromobil das richtige und alleinige Heilmittel für diese Problematik? Oder doch eher eine Fokussierung auf die Busse, Bahnen, das Fahrrad oder am besten alles in einem Mobilitätsverbund?
Eines ist klar, die Mobilität ist aus dem Leben im 21. Jahrhundert nicht mehr wegzudenken. Ohne gegebene Mobilität sind wir Menschen in unseren Handlungsspielräumen eingeschränkt und das Partizipieren am gesellschaftlichen und beruflichen Leben würde nicht ohne Probleme vonstatten gehen.
Reflektiert man das Verbraucherverhalten von jugendlichen Großstadtmenschen, so müssen die Automobilhersteller mit gewisser Sorge feststellen, dass die Lust am Blech immer weiter schwindet. Diese neue Generation verlangt nach neuen Mobilitätskonzepten, statt endlosen Staus, dicker Luft und überfüllten Parkplätzen. Einerseits große Herausforderungen, andererseits eine Fülle an neuen Geschäftsmöglichkeiten und Handlungsfelder, die sich für die Hersteller, den Handel und externe Akteure gleichermaßen ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung der Untersuchung
- 1.2 Allgemeine Vorgehensweise im Rahmen der Untersuchung
- 2. Begriffliche Grundlagen und theoretischer Bezugsrahmen
- 2.1 Mobilitätsmanagement
- 2.1.1 „Mobilität" und „Verkehr"
- 2.1.2 Mobilitätsmuster und Mobilitätssysteme
- 2.2 Verkehrsdienstleistungen
- 3. Status Quo der Mobilität des 21. Jahrhunderts
- 3.1 Beweggründe neuer Mobilitätskonzepte
- 3.1.1 Ökologische und ökonomische Rahmenbedingungen
- 3.1.2 Megatrend-Urbanisierung
- 3.1.3 Verändertes Konsumentenverhalten
- 3.1.4 Demografischer Wandel
- 3.2 Ansätze neuer Mobilitätskonzepte
- 3.2.1 Rückeroberung der Stadt durch den Menschen
- 3.2.2 Technologischer Fortschritt und vernetzte Strukturen
- 3.2.3 Existierende Konzepte und deren konkrete Umsetzung
- 3.2.3.1 Carsharing — ein Modell mit wachsendem Interesse
- 3.2.3.2 Bestand deutscher Carsharing-Anbieter
- 3.2.3.3 Vergleich Carsharing in der Schweiz mit Deutschland
- 3.2.4 Fallbeispiel: Fortbewegung „flexibel"
- 3.2.5 Die Renaissance des Fahrrads
- 3.2.6 Eintritt neuer Akteure
- 4. Die Sicht des Automobilhandels
- 4.1 Chancen in neuen Geschäftsfeldern
- 4.2 Bewertung der Situation
- 5. Einfluss der Elektromobilität auf nachhaltige Mobilitätskonzepte
- 6. Innovative Konzepte für die Zukunft
- 7. Schlussbetrachtung mit Ausblick
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelor-Thesis „Neue Mobilitätskonzepte in Städten und Ballungsräumen" untersucht die Herausforderungen und Chancen der Mobilität im 21. Jahrhundert, insbesondere in urbanen Ballungsräumen. Die Arbeit analysiert die Beweggründe für neue Mobilitätskonzepte, wie den Megatrend der Urbanisierung, das veränderte Konsumentenverhalten und die wachsende Bedeutung des Umweltschutzes.
- Der Einfluss der Urbanisierung auf die Mobilität in Städten
- Die Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte wie Carsharing und Bike-Sharing
- Die Rolle der Elektromobilität und ihre Auswirkungen auf die Automobilindustrie
- Die Chancen und Herausforderungen für den Automobilhandel im Wandel der Mobilität
- Innovative Konzepte für eine nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität in Städten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik der zunehmenden Verkehrsdichte in urbanen Ballungsräumen dar und leitet die Zielsetzung der Untersuchung ab. Kapitel zwei definiert den Begriff „Mobilitätsmanagement" und differenziert zwischen „Mobilität" und „Verkehr", bevor es auf Mobilitätsmuster und Mobilitätssysteme eingeht. Kapitel drei analysiert den Status Quo der Mobilität im 21. Jahrhundert, indem es die treibenden Faktoren für neue Mobilitätskonzepte wie den steigenden Energieverbrauch und den wachsenden Umweltbewusstsein beleuchtet. Des Weiteren werden verschiedene Ansätze neuer Mobilitätskonzepte vorgestellt, darunter Carsharing, Bike-Sharing und die Renaissance des Fahrrads.
Kapitel vier beleuchtet die Sicht des Automobilhandels im Wandel der Mobilität und zeigt die Chancen und Herausforderungen für den Handel auf. Kapitel fünf untersucht den Einfluss der Elektromobilität auf nachhaltige Mobilitätskonzepte und analysiert die Herausforderungen und Chancen dieser Technologie. Schließlich werden in Kapitel sechs innovative Konzepte für die Zukunft vorgestellt, die das Mobilitätssystem verbessern könnten, wie beispielsweise die Nutzung von Solarzellen für Straßenbeleuchtung und Elektrofahrzeuge.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Mobilität in Städten und Ballungsräumen, neue Mobilitätskonzepte, Carsharing, Bike-Sharing, Elektromobilität, Urbanisierung, Verkehrsdichte, Umweltschutz, Automobilhandel, Nachhaltigkeit und innovative Konzepte.
- Quote paper
- Markus Ziegler (Author), 2011, Neue Mobilitätskonzepte in Städten und Ballungsräumen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178222