Wahlen werden in der politischen Landschaft des 21. Jahrhundert eine unbestreitbar große Bedeutung beigemessen. Sei es das Versenden von unabhängigen Wahlbeobachtern in neu geschaffene Demokratien wie Afghanistan oder das Hoffen eines großen Teils der Weltbevölkerung, dass mit der Wahl in einer gestandenen Demokratie, wie der Amerikanischen, die Probleme der Menschheit gelöst oder zumindest verringert werden.
Heutzutage haben mehr als eine Milliarde Menschen die Möglichkeit zu wählen, da es kaum Länder gibt, die keine Wahlen durchführen. Wenn man jedoch gewisse Länder betrachtet, bei denen über 99 Prozent der Stimmen an die regierende Partei gehen, lässt sich festhalten, dass Wahlen nicht gleich ein Zeichen für eine Demokratie sind. Diese Thematik betrifft aber hauptsächlich Länder der Dritten Welt und trifft bei den beiden Staaten, auf die bei dieser Arbeit der Fokus gelegt wurde, die Bundesrepublik Deutschland und die Niederlande, nicht zu.
Gegenstand der Arbeit soll vielmehr der Vergleich darüber sein, welche Methodik in den beiden Staaten entwickelt wurde und heute angewendet wird, um den demokratischen Grundsätzen, der möglichst akkuraten Repräsentation des Volkes als Souverän und der Regierbarkeit eines Landes gerecht zu werden.
Hierfür werde ich im ersten Teil den Leser an die allgemeinen Begrifflichkeiten der Wahl und der Wahlsysteme heranführen, um den Grundstein für den zweiten Teil zu legen, in dem es detailliert um die beiden Wahlsysteme der Bundesrepublik Deutschland und der Niederlande geht. Im dritten Teil liegt der Fokus darauf, ob die Wahlsysteme den Ansprüchen in den einzelnen Ländern gerecht werden und ob man durch die Aneignung einzelner Konzepte des jeweils anderen Wahlsystems Verbesserung im eigenen Land herbeiführen kann.
Ich habe mich aus Gründen der Übersichtlichkeit auf die Wahl zum Bundestag und zur „Tweede Kamer der Staten-Generaal“ beschränkt, da zum einen die Regionalwahlen in beiden Ländern nur geringfügige Unterschiede aufweisen und zum anderen beide Zweite Kammern nur indirekt durch das Volk legitimiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- A) Vorüberlegungen
- B) Wahlen und Wahlsysteme im Überblick
- I. Die Funktion einer Wahl
- II. Die Wahlrechtsgrundsätze
- III. Klassifizierung eines Wahlsystems
- 1. Die Mehrheitswahl
- a) Vor- und Nachteile der Mehrheitswahl
- 2. Die Verhältniswahl
- a) Stimmenverrechnung
- b) Sperrklauseln
- c) Vor- und Nachteile der Verhältniswahl
- 1. Die Mehrheitswahl
- C) Die Wahlsysteme der Bundesrepublik Deutschland und der Niederlande
- I. Die Niederlande
- 1. Geschichte
- 2. Allgemeine Charakterisierung des Systems
- 3. Sperrklauseln
- 4. Aktives und passives Wahlrecht
- 5. Ausübung der Wahl in besonderen Fällen
- 6. Wahlkreise
- 7. Wahlperiode und Wahltag
- 8. Feststellung des Wahlergebnisses
- 9. Wahlprüfung
- II. Die Bundesrepublik Deutschland
- 1. Geschichte
- 2. Allgemeine Charakterisierung des Systems
- 3. Sperrklauseln
- 4. Aktives und passives Wahlrecht
- 5. Ausübung der Wahl in besonderen Fällen
- 6. Wahlkreise
- 7. Wahlperiode und Wahltag
- 8. Feststellung des Wahlergebnisses
- 9. Wahlprüfung
- I. Die Niederlande
- D) Schlussbemerkungen
- Abkürzungsverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die Wahlsysteme der Bundesrepublik Deutschland und der Niederlande zu vergleichen und die jeweiligen Vor- und Nachteile zu analysieren. Dabei wird der Fokus auf die Funktionsweise der beiden Systeme gelegt und es werden die historischen Entwicklungen, die rechtlichen Grundlagen und die praktischen Auswirkungen der Wahlsysteme beleuchtet.
- Funktion und Bedeutung von Wahlen
- Wahlrechtsgrundsätze und ihre Bedeutung für demokratische Wahlen
- Mehrheitswahl und Verhältniswahl: Vor- und Nachteile
- Die „personalisierte Verhältniswahl" in der Bundesrepublik Deutschland
- Die „reine Verhältniswahl" in den Niederlanden
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Wahlen und Wahlsysteme ein und beleuchtet die historische Entwicklung, die Funktion und die Bedeutung von Wahlen in der heutigen Gesellschaft. Es werden die zentralen Wahlrechtsgrundsätze erläutert und die grundlegenden Unterschiede zwischen Mehrheitswahl und Verhältniswahl dargestellt.
Im zweiten Kapitel werden die Wahlsysteme der Bundesrepublik Deutschland und der Niederlande im Detail vorgestellt. Es werden die historischen Entwicklungen, die rechtlichen Grundlagen, die praktischen Auswirkungen und die jeweiligen Vor- und Nachteile der beiden Systeme analysiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Wahlsysteme, Bundesrepublik Deutschland, Niederlande, Verhältniswahl, Mehrheitswahl, Personalisierte Verhältniswahl, Reine Verhältniswahl, Wahlrechtsgrundsätze, Demokratie, politische Stabilität, Parteienvielfalt, Sperrklauseln, Überhangmandate, Wahlkreis, Wahlperiode, Wahlprüfung.
- Quote paper
- Fabian Junge (Author), 2010, Die Wahlsysteme der Bundesrepublik Deutschland und der Niederlande im Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178386