Busreisen im Kontext des nachhaltigen Tourismus

Nachhaltige Busreisen - eine Chance und Perspektive für die Bustouristik und den nachhaltigen Tourismus


Bachelor Thesis, 2011

116 Pages, Grade: 1,3


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Kurzfassung

Abstract

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Einführung
1.1 Motivation
1.2 Problemstellung
1.3 Zielsetzung
1.4 Methodik

2. Nachhaltiger Tourismus
2.1 Begriffsbestimmung Nachhaltigkeit
2.2 Aspekte der Nachhaltigkeit im Tourismus
2.3 Angebotsanalyse im nachhaltigen Tourismus
2.3.1 Information und Buchung
2.3.2 Mobilität
2.3.3 Destinationen
2.3.4 Unterkunft
2.3.5 Verpflegung
2.3.6 Aktivitäten
2.3.7 Reiseveranstalter
2.4 Zielgruppenanalyse im nachhaltigen Tourismus
2.4.1 Aktuelle Nachfragesituation im nachhaltigen Tourismus
2.4.2 Aktuelle Zielgruppe im nachhaltigen Tourismus
2.4.3 Potenzielle Zielgruppen im nachhaltigen Tourismus

3. Konventionelle Busreisen
3.1 Begriffsbestimmung Busreisen
3.2 Angebotsanalyse des konventionellen Bustourismus
3.2.1 Der Angebotsmarkt des konventionellen Bustourismus
3.2.2 Konventionelle Busreiseangebote
3.2.3 Produktausgestaltung im konventionellen Bustourismus
3.3 Zielgruppenanalyse des konventionellen Bustourismus
3.3.1 Aktuelle Nachfragesituation innerhalb des konventionellen Bustourismus
3.3.2 Aktuelle Zielgruppen im konventionellen Bustourismus
3.3.3 Potenzielle Zielgruppen im konventionellen Bustourismus
3.4 Nachhaltigkeitsanalyse konventioneller Busreiseangebote

4. Nachhaltige Busreisen
4.1 Begriffsbestimmung nachhaltige Busreisen
4.2 Angebotsanalyse nachhaltiger Busreisen
4.2.1 Nachhaltige Busreiseangebote - Avanti Busreisen
4.2.2 Produktausgestaltung der nachhaltigen Busreisen von Avanti
4.2.3 Weitere nachhaltige Busreiseangebote
4.3 Beschreibung der Zielgruppe für nachhaltige Busreisen
4.3.1 Aktuelle Zielgruppe nachhaltiger Busreisen
4.3.2 Potenzielle Zielgruppe nachhaltiger Busreisen

5. Chancen und Potenziale nachhaltiger Busreisen für Busreiseunternehmen

6. Integration nachhaltiger Busreisen bei konventionellen Busreiseunternehmen
6.1 Grundlegende Überlegungen zur Integration nachhaltiger Busreisen
6.2 Konkrete Integrationsmöglichkeiten

7. Schlussfolgerung
7.1 Erkenntnisse
7.2 Ausblick

Anhang

Literaturverzeichnis

Kurzfassung

Nachhaltiger Tourismus und Bustourismus werden separat voneinander betrachtet und hinsichtlich ihres aktuellen Standes und ihrer Zukunftsperspektiven, sowohl anbieter- als auch nachfrageseitig analysiert. Im Anschluss werden bestehende Angebote nachhaltiger Busreisen aus der touristischen Praxis dargestellt und weitere Schlussfolgerungen aus der Kombination nachhaltiger Reisen und Busreisen abgeleitet. Aufbauend auf den gewonne- nen Erkenntnissen werden Chancen und Potenziale für Busreisen im Kontext des nachhal- tigen Tourismus dargestellt und Integrationsmöglichkeiten für Busreiseunternehmen auf- gezeigt.

Schlagwörter: Nachhaltigkeit, nachhaltig, Nachhaltiger Tourismus, nachhaltige Reise, umweltverträglicher Tourismus, sozialverträglicher Tourismus, umweltverträgliche Reise, sozialverträgliche Reise, Bustourismus, Busreise, Busurlaubsreise, Bus-Kurzurlaubsreise, nachhaltiger Bustourismus, nachhaltige Busreise, nachhaltige Busurlaubsreise, nachhaltige Bus-Kurzurlaubsreise.

Abstract

Sustainable Tourism and Coach Tourism are reviewed separately regarding their current situation and their future perspectives. Both segments are analysed from the suppliers’ point of view, as well as from the demand one. After that, existing products within the field of Sustainable Coach Trips are displayed. Further conclusions of the combination of Sustainable Tourism and Coach Trips are given. Building on the gained perceptions chances and potentials for Coach Trips in the context of Sustainable Tourism are presented, as well as possibilities of integration for Coach Trip Companies.

Keywords: Sustainability, sustainable, sustainable tourism, sustainable journey, ecological responsible tourism, social responsible tourism, ecological responsible journey, social re- sponsible journey, coach tourism, coach trip, bus trip, holiday by coach, holiday by bus, sustainable coach tourism, sustainable coach trip, sustainable bus trip, sustainable holiday by bus.

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Bewertung von Nachhaltigkeit im Tourismus

Abb. 2: CO2-Emissionen: Verkehrsmittel Vergleich

Abb. 3: INVENT-Zielgruppenmodell

Abb. 4: Busverkehr nach dem Personenbeförderungsgesetz

Abb. 5: Bustourismus nach RDA

Abb. 6: Busreisen - Übersicht relevanter Begrifflichkeiten

Abb. 7: Angebotsbeispiele Busreisen

Abb. 8: Verkehrsmittel der Urlaubsreisen 1954 - 2009

Abb. 9: Beliebte Busreiseziele 2009

Abb. 10: Altersstruktur Busreisende - Vergleich 3 Jahres Zeitraum

Abb. 11: Busreise-Interessierte 2010- 2012- Interesse an anderen Urlaubsformen

Abb. 12: Magische Fünfeck-Pyramide einer nachhaltigen touristischen Entwicklung

Abb. 13: Avanti Busreisen auf der CMT in Stuttgart

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Nachhaltigkeit im Tourismus entlang der touristischen Leistungskette

Tabelle 2: Nachhaltigkeitsorientierung - Vergleich junge mit älteren Befragten

Tabelle 3: Nachhaltigkeitsgrad - Extreme innerhalb soziodemographischer Merkmalsgruppen

Tabelle 4: Überblick Busreiseprodukte

Tabelle 5: Nachhaltigkeit von Busreisen - eine Übersicht

Tabelle 6: Potenzial für nachhaltige Busreisen - Nachhaltigkeitsorientierte Zielgruppen

Tabelle 7: Nachhaltiger Tourismus - Angebote: Information und Buchung

Tabelle 8: Nachhaltiger Tourismus - Angebote: Mobilität

Tabelle 9: Nachhaltiger Tourismus - Angebote: Destination

Tabelle 10: Nachhaltiger Tourismus - Angebote: Unterkunft

Tabelle 11: Nachhaltiger Tourismus - Angebote: Verpflegung

Tabelle 12: Nachhaltiger Tourismus - Angebote: Aktivitäten

Tabelle 13: Nachhaltiger Tourismus - Angebote: Reiseveranstalter

Tabelle 14: Ankünfte und Übernachtungen in der deutschen Hotellerie 2009

Tabelle 15: Ankünfte und Übernachtungen in der deutschen BIO-Hotellerie 2009

Tabelle 16: Anteil der BIO-Hotels am Gesamtmarkt in Deutschland

Tabelle 17: Auflagen-Vergleich deutscher Reise-Zeitschriften,

Tabelle 18: Umweltbewusst Reisende: Alter

Tabelle 19: Umweltbewusst Reisende: Alter und West-Ost-Vergleich

Tabelle 20: Umweltbewusst Reisende: Urlaubsmotive

Tabelle 21: Umweltbewusst Reisende: Urlaubsaktivitäten

Tabelle 22: Umweltbewusst Reisende: Reiseziele

Tabelle 23: Umweltbewusst Reisende: Urlaubsarten

Tabelle 24: Umweltbewusst Reisende: K ufertypen

Tabelle 25: Nachhaltigkeitsgrad - Alter

Tabelle 26: Nachhaltigkeitsgrad - Geschlecht (Kurzversion)

Tabelle 27: Nachhaltigkeitsgrad - Beruf (Kurzversion)

Tabelle 28: Nachhaltigkeitsgrad - Anzahl Kinder (Kurzversion)

Tabelle 29: Nachhaltigkeitsgrad - Einkommen (Kurzversion)

Tabelle 30: Nachhaltigkeitsgrad - Bildung (Kurzversion)

Tabelle 31: Nachhaltigkeitsgrad - Ortsgröße (Kurzversion)

Tabelle 32: Nachhaltigkeitsgrad - Bundesländer (Kurzversion)

Tabelle 33: LOHAS und Leonardos - Altersstruktur

Tabelle 34: LOHAS und Leonardos - Geschlechtsstruktur

Tabelle 35: LOHAS und Leonardos - Berufsstruktur

Tabelle 36: LOHAS und Leonardos - Anzahl Kinder

Tabelle 37: LOHAS und Leonardos - Einkommensstruktur

Tabelle 38: LOHAS und Leonardos - Bildungsstruktur

Tabelle 39: LOHAS und Leonardos - Größe des Wohnortes

Tabelle 40: LOHAS und Leonardos - Bundesländerverteilung

Tabelle 41: Nachhaltigkeitsgrad LOHAS und Leonardos

Tabelle 42: Verkehrsmittel bei Urlaubsreisen 2009

Tabelle 43: Reiseverkehrsmittel nach Reiseziel 2009

Tabelle 44: Zufallsziehung Busunternehmen - Regeln

Tabelle 45: Konventionelle Busreiseangebote im Vergleich

Tabelle 46: Übersicht Avanti Busreisen und Reiseziele

Tabelle 47: LOHAS und Leonardos - Verkehrsmittelnutzung bei letzter HUR

Tabelle 48: LOHAS und Leonardos - Verkehrsmittelnutzung bei letzter HUR ohne/mit Flug

Tabelle 49: LOHAS und Leonardos - letztes Reiseziel

Tabelle 50: LOHAS und Leonardos - Art der letzten Urlaubsreise

Tabelle 51: LOHAS und Leonardos - Verkehrsmittelnutzung bei letztem Kurzurlaub

Tabelle 52: LOHAS und Leonardos - Art der letzten Kurzurlaubsreise

1. Einführung

1.1 Motivation

Der Klimawandel und seine prognostizierten Folgen sind seit einigen Jahren in der Presse, auf politischen Agenden und bei der Bevölkerung als Thema präsent. Obgleich das Phä- nomen und seine Folgen durchaus relevant und dringlich sind, scheint sich nur eine kleine Anzahl an wirklich wirksamen Strategien gegen den drohenden Klimawandel durchzuset- zen. Auch im Tourismus begegnet man dem Klimawandel, ähnlich wie dem Thema Nach- haltigkeit, eher verhalten.

Wie viele andere Bereiche auch, sind aber die Tourismuswirtschaft und die Touristen an der Verschärfung der Situation ebenfalls beteiligt. Der internationale Flugverkehr nimmt Jahr für Jahr zu und verursacht klimaschädliches CO2, ohne Verantwortung für die Folgen zu übernehmen. Doch der einsetzende Klimawandel stellt die Menschheit nicht nur vor ein gravierendes ökologisches Problem. Weltweit wird sich die Schere der sozialen und öko- nomischen Ungerechtigkeit durch den Klimawandel noch weiter öffnen. Die ökologischen Auswirkungen wie Stürme, Überschwemmungen oder Dürren lassen sich vor allem in den reichen Ländern zunächst noch gut abfedern. Arme Länder des Südens hingegen haben wenige Chancen sich gegen diese Folgen zu wappnen und leiden darunter - ökologisch, wirtschaftlich und sozial.1 Nachhaltigkeit im Tourismus bedeutet daher, neben den unmit- telbaren sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen vor Ort, auch die glo- balen und generationsübergreifenden Auswirkungen von Angeboten im Blick zu haben.

Die persönliche Motivation für diese Arbeit speist sich einerseits aus der Existenz wirklich nachhaltiger Tourismusangebote und der reellen Möglichkeit echte Nachhaltigkeit, abseits von „grünen Feigenblättern“, auch breiter in der Tourismuswirtschaft zu streuen. Andererseits rührt sie aber auch aus der Hoffnung auf ein stetig stärker werdendes Bewusstsein und eine wachsende Handlungsbreitschaft unter den Konsumenten.

1.2 Problemstellung

Innerhalb dieser Arbeit werden in diesem Zusammenhang zwei Problemfelder erörtert, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. Nachhaltiger Tourismus auf der einen und Bustourismus auf der anderen Seite sind touristische Bereiche, die inhaltlich sehr weit voneinander entfernt scheinen. Auch die spezifischen Probleme dieser beiden Sparten sind sehr unterschiedlicher Natur.

Trotzdem bestehende nachhaltige Tourismusangebote wichtige Schritte in die richtige Richtung gehen und Wegbereiter für einen Ausbau hin zu einem umwelt- und sozialverträglicheren Reisen sind, lassen einige dieser bestehenden Angebote das ökologisch bedenkliche Thema Mobilität außer Acht. Es zeigt sich die Problematik, „dass selbst die bis dahin "gängigen" Formen des nachhaltigen Tourismus - insbesondere der Ökotourismus und der Pro-Poor Tourismus , aber auch die meisten Zertifizierungssysteme - keine Antwort auf die Klimakrise haben, ganz einfach deshalb, weil sie sich bisher auf nachhaltige Entwicklung in den Destinationen und Beherbergungsbetrieben konzentriert und das Transportproblem weitgehend ausgeblendet haben“2

Busreisen haben demgegenüber eine sehr positive Klimabilanz. Hier liegt die Problematik eher im schlechten Image dieser Art von Reisen, die sehr stark mit der assoziierten Ziel- gruppe verwoben ist. Ein weiteres Problemfeld ist die, auch mit der Zielgruppe in Zusam- menhang stehende, Relevanz und damit einhergehende sinkende Zukunftsfähigkeit von Busreisen.

Besteht dennoch die Möglichkeit, diese offensichtlich in Teilen sehr unterschiedlichen Sparten zusammenzubringen? Wo zeigen sich Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunkte und inwieweit können sich potenzielle Erkenntnisse in die Praxis übertragen lassen?

1.3 Zielsetzung

Ziel der Arbeit ist es, herauszufinden inwieweit Gemeinsamkeiten und Anknüpfungspunk- te zwischen Bustourismus und nachhaltigem Tourismus vorhanden sind. Außerdem soll erörtert werden, ob eine Verbindung dieser beiden Sparten denkbar ist und welche Vorteile oder Nachteile sich daraus für den nachhaltigen Tourismus und auch für den konventionellen Bustourismus ergeben könnten. Darüber hinaus, soll diese Arbeit mit Bezug zur Praxis auch ggf. geeignete Integrationsmöglichkeiten nachhaltiger Busreisen im konventionellen Bustourismus erarbeiten.

1.4 Methodik

Die grundsätzliche Basis der vorliegenden Arbeit bilden sowohl ausgewählte Fachliteratur und Erkenntnisse aus der Praxis zur Thematik des „Nachhaltigen Tourismus“ und des „Bustourismus“. Mit diesen Quellen werden wesentliche Begrifflichkeiten bestimmt und eingeordnet, Zusammenhänge hergeleitet und erläutert und Diskurse zu kritischen Frage- stellungen geführt. Erfahrungen aus der Praxis beruhen insbesondere auf den mit Avanti Busreisen und forum anders reisen geführten Experteninterviews. Diese werden ergänzt durch weitere anbieterseitige Aussagen aus Seminaren, Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Pressemitteilungen und Werbe- bzw. Kataloginhalten. Diese Arbeit bezieht sich, sofern nicht anders angegeben, auf den touristischen Quellmarkt Deutschland.

Im Kapitel 2 Nachhaltiger Tourismus wird anhand mehrerer bestehender theoretischer Konzepte und Kriterienkataloge aus der Praxis nachhaltiger Tourismus in seiner Gesamt- heit, auf Basis seiner touristischen Unterebenen, dargestellt. Darauf aufbauend wird die konkrete Ausgestaltung des nachhaltigen Tourismus untersucht und vorgestellt. Dazu wer- den aktuelle, verfügbare Angebote des nachhaltigen Tourismus recherchiert. Im Folgenden wird die aktuelle Zielgruppe im nachhaltigen Tourismus anhand von Branchendaten, da- rauf aufbauenden eigenen Berechnungen, statistischer Fachliteratur und Einschätzungen aus der Praxis bestimmt. Ferner werden mit Hilfe zusätzlicher Fachliteratur, in Form des Buches Traumziel Nachhaltigkeit3, und statistischer Methoden, unter Zuhilfenahme der bevölkerungsrepräsentativ erhobenen Daten der Typologie der Wünsche4, weitere Ziel- gruppenpotenziale ermittelt.

Im Kapitel 3 Konventionelle Busreisen werden zunächst aus Gesetzestexten und Angaben aus der Praxis definitorische Begriffe abgeleitet. Anschließend wird eine Zufallsziehung unter Busreiseveranstaltern durchgeführt, die zu einer repräsentativen Stichprobe innerhalb deutscher Busreiseunternehmen führt. Diese Stichprobe wird hinsichtlich ihrer Angebote verglichen und liefert Erkenntnisse darüber, welche Busreiseprodukte in welcher Ausge- staltung derzeit auf dem deutschen Markt vertreten sind. Unter Zuhilfenahme statistischer Daten der „Reiseanalyse“5 und damit verbundener Aussagen aus der Praxis werden sowohl die aktuelle, wie auch die potenzielle Zielgruppe der konventionellen Busreisenden darge- stellt.

Aufbauend auf den vorangegangenen Kapiteln, wird zu Beginn von Kapitel 4 der Begriff nachhaltige Busreisen definitorisch bestimmt. Anschließend werden bestehende Angebote nachhaltiger Busreisen innerhalb des Bustourismus detailliert vorgestellt. Der Vollständigkeit halber liefert das Kapitel auch einen kurzen Überblick über nachhaltige Busreisen, die außerhalb des bustouristischen Marktes angeboten werden. Die Zielgruppenanalyse beschäftigt sich mit aktuellen und potenziellen Zielgruppen, unter Zuhilfenahme schon gewonnener Erkenntnisse aus den vorhergehenden Abschnitten.

Im Anschluss daran geht das Kapitel 5, auch aufbauend auf bisher gewonnen Erkenntnis- sen und Einsichten, auf die Frage ein: Welche Chancen und Potenziale bieten nachhaltige Busreisen für Busreiseunternehmer? Kapitel 6 erörtert die Möglichkeiten, die sich Busrei- seunternehmern bieten, wenn sie nachhaltige Busreisen in ihr Programm aufnehmen möch- ten. Zuletzt wird im Kapitel 7 Schlussfolgerungen noch auf, im Laufe der Arbeit, gewon- nene Erkenntnisse eingegangen und ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklung nachhaltiger Busreisen gegeben. ! "

2. Nachhaltiger Tourismus

2.1 Begriffsbestimmung Nachhaltigkeit

Aufbauend auf den Vorläufern, die bis in das 18. Jahrhundert zurück reichen, wurde der Begriff der Nachhaltigen Entwicklung erstmalig 1987 im sogenannten „Brundtland- Bericht“6 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt: „Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.”7

Im Laufe der darauffolgenden Jahre etablierte sich innerhalb der Bevölkerung, wie auch in der Politik ein an dem „Drei-Säulen-Modell“ orientierter Nachhaltigkeitsbegriff, der auf einer gleichwertigen Gewichtung der Säulen Ökologie, Ökonomie und Soziales fußt.8 Die- se Definition unterliegt ihrerseits dem Konzept der „schwachen Nachhaltigkeit“. Eine Sub- stitution der drei Säulen untereinander ist nicht nur denkbar, sondern führt in der Praxis oft zu einer Substitution ökologischer Faktoren mit Wirtschaftlichen. Folglich ist „vor dem Hintergrund des Säulenmodells Nachhaltigkeit als eine ökologische und soziale Flankie- rung des wirtschaftlichen Strukturwandels zu definieren“9. Im Gegensatz dazu richtet das Konzept der „starken Nachhaltigkeit“ seinen Fokus auf das Naturkapital10. Die Ökologie gilt hier als nicht verhandelbare Basis eingerahmt von den Komponenten Ökonomie und Soziales.

In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit beiden Konzepten führten Döring und Ott die Idee einer „modifizierten Position einer starken Nachhaltigkeit“ ins Feld, die eine Substitution erlaubt, solange die „kritische Substanz“ des Naturkapitals nicht angegriffen wird“11 Neben den Problemen die sich zweifellos bei der Bestimmung von Naturkapital und einer Bewertung der kritischer Substanz ergeben, zeigt sich dieser Ansatz einerseits weniger dogmatisch als das Konzept der starken Nachhaltigkeit und andererseits als wichtiger Beitrag der Verwässerung des Begriffs „Nachhaltigkeit“ entgegenzuwirken. Die vorliegende Arbeit wird sich an diesem Gedanken insofern orientieren, als dass sie der Ökologie eine besondere Aufmerksamkeit zu Teil werden lässt. Das in vielen Modellen, Leitbildern und Kriterienkatalogen als Basis verwandte „Drei-Säulen-Modell“ wird pragmatischer Weise angenommen, unterliegt jedoch im Bereich ökologischer Komponenten einer besonderen Beobachtung und Gewichtung.

Ein wesentlicher Aspekt auf dem Weg zu einem ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis ist die Erkenntnis, dass es sich richtig formuliert immer um „Nachhaltige Entwicklung“ handelt. Nachhaltigkeit ist nie ein statischer Zustand, der einmal definiert für immer Gül- tigkeit besitzt.12 Es handelt sich vielmehr um ein sich ständig entwickelndes Konzept das sich zwar an übergeordneten Grundsätzen orientiert, in der konkreten Ausgestaltung über die Zeit aber durchaus, z.B. auf Grund von technischen Weiterentwicklungen oder gesell- schaftlichen Umgestaltungen, angepasst oder verändert werden kann und muss.

2.2 Aspekte der Nachhaltigkeit im Tourismus

Nachhaltiger Tourismus wird oft anhand der „Magischen Fünfeck-Pyramide“13 nach Mül- ler und Flügel dargestellt. Diese orientiert sich an den Grundpfeilern Wohlstand und Wohlbefinden der Bereisten, einer optimalen Bedürfnisbefriedigung der Gäste, sowie einer intakten Natur und Kultur. Jeder dieser Aspekte wird aber auch immer vor dem Hinter- grund des Gestaltungsrechts kommender Generationen gesehen.14 Damit trägt dieses Mo- dell einerseits den drei Säulen Ökologie, Soziales und Ökonomie Rechnung, wobei den sozialen Aspekten eine überproportional große Beachtung geschenkt wird, betont aber an- dererseits auch die generationelle Verantwortung einer nachhaltigen Tourismusentwicklung.

Die Nachhaltigkeitsbewertung des Tourismus bewegt sich auf unterschiedlichen Ebenen und Komplexitätsstufen. Einzelne Produkte der touristischen Leistungskette für sich gese- hen lassen sich einfacher hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit beurteilen als eine komplette (Pauschal)-Reise, die aus verschiedenen Teilleistungen oft unterschiedlicher Anbieter be- stehen.15

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Bewertung von Nachhaltigkeit im Tourismus Eigene Darstellung

Eine realistische, touristische Nachhaltigkeitsbeurteilung16 ist, trotz der erhöhten Komple- xität, nur über die Gesamtheit eines touristischen Produkts tatsächlich machbar. Einzelleis- tungen können für sich hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit bewertet werden, lassen allerdings nicht automatisch Rückschlüsse auf die gesamte Reise zu. Reiseveranstalter positionieren sich beispielsweise im Hinblick auf ihre betriebliche Tätigkeit in Richtung Nachhaltigkeit, indem sie z.B. Umweltmanagementsysteme einführen, gute Löhne zahlen und ihren Mitar- beitern regelmäßig Weiterbildungen anbieten. Dennoch können denselben Reiseveranstal- tern, auf Grund ihrer angebotenen Leistungsbausteine, negative Nachhaltigkeitsbewertun- gen zugschrieben werden, wenn sie z.B. überspitz formuliert Kurz-Flugreisen in Regionen anbieten, deren Bewohner gezwungen sind, ihre natürliche Lebensgrundlage und kulturelle Identität zu verkaufen.

Verbände, Wissenschaftler und touristische Anbieter haben in den letzten Jahren den Rahmen für Nachhaltigkeit im Tourismus anhand von Richtlinien, Bewertungssystemen oder Kriterienkatalogen abgesteckt. Eine Gegenüberstellung zeigt, dass sich diese Aufstellungen in vielen Punkten, trotz unterschiedlicher Perspektiven, auf einer übergeordneten Ebene gleichen und teilweise auch gegenseitig ergänzen. Ausgehend von der Gesamtheit des touristischen Produkts, lässt sich, subsumiert aus den Ansätzen verschiedener Autoren, das Ideal eines nachhaltigen Tourismus wie folgt darstellen.

Tabelle 1: Nachhaltigkeit im Tourismus entlang der touristischen Leistungskette

Quelle: Vgl. (WWF Deutschland; Die VERBRAUCHER INITIATIVE e. V.; Verkehrsclub Deutschland e.

V. (VCD) o.J., S. 6ff), (KATE - Kontaktstelle für Umwelt & Entwicklung; eed Evangelischer Entwicklungs- dienst - Arbeitsstelle Tourism Watch; forum anders reisen e.V.; UNI europa 2007, S. 5) , (forum anders reisen e.V. 2009c, S. 4ff), (Schmied et al. 2009, S. 31ff), (Baumgartner 2001, S. 8f), eigene Darstellung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Diese Übersicht liefert einen groben Überblick über idealtypische Grundsätze eines nach- haltigen Tourismus. Konkret formulierte Vorgaben und Maßzahlen finden sich für einzelne Leistungsebenen in den Kriterienkatalogen der verschiedenen Anbieter im nachhaltigen Tourismus.17

2.3 Angebotsanalyse im nachhaltigen Tourismus

Entlang der touristischen Leistungskette gibt es mittlerweile für jeden Bereich auch Ange- bote, die dem Nachhaltigen Tourismus zuzuschreiben sind. Der Verbraucher kann sich bei seiner Suche nach entsprechenden Angeboten an verschiedenen Gütesiegeln, Labels und Zertifizierungen orientieren, die sich während der letzten Jahren verstärkt etabliert haben und in den jeweiligen touristischen Bereichen Nachhaltigkeit, Umweltfreundlichkeit oder Sozialverträglichkeit bescheinigen (sollen).

Mit der vorliegenden Angebotsanalyse soll sowohl auf die Aspekte der Nachhaltigkeit im jeweiligen Tourismussegment, wie auch exemplarisch auf einige Gütesiegel eingegangen werden. Begleitend zu der im Folgenden dargestellten Auswahl an konkreten Bausteinen einer nachhaltigen Reise, finden sich im Anhang dazu detailliertere Informationen inklusive Quellenangaben, sowie weitere relevante und verlässliche Angebote.18

Trotz intensiver Recherche erhebt diese Auflistung keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dies begründet sich auch dadurch, dass im internationalen Vergleich Anbieter in außereuropäischen Ländern oft keine Möglichkeit haben, sich einer Initiative anzuschließen oder sich zertifizieren zu lassen. Trotz mangelnder Zertifizierbarkeit können die Angebote dieser Anbieter dennoch den im vorangegangenen Kapitel beschriebenen Kriterien entsprechen und somit Teil einer nachhaltigen Tourismusentwicklung sein.

2.3.1 Information und Buchung

Zur Vorbereitung bieten sich dem Kunden Informationsportale wie www.reisekompass- online.de, oder www.fairunterwegs.org an, die generelle Informationen zu einer nachhalti- gen Reisegestaltung geben. Das jährlich erscheinende Magazin Verträglich Reisen unter- stützt die nachhaltige Urlaubsplanung mit konkreten Tipps und Vorschlägen. Während eine Reihe von Reiseführern und -berichten ausdrücklich auch Alltag, Kultur und Lebens- weisen in den bereisten Ländern thematisieren und damit neben der rein touristischen Sicht auch einen intensiven soziokulturellen Blick auf das Reiseziel vermitteln.

2.3.2 Mobilität

Im Bereich der Mobilität spielt vor allem der ökologische Aspekt eine große Rolle. Hierbei geht es in erster Linie um den klimaschädlichen Ausstoß von CO2, den derzeit letztlich noch alle motorbetriebenen Verkehrsmittel aufweisen. Eine umweltschonende Reisemobilität lässt sich in Vermeidungs- und Kompensationsangebote unterteilen, die im Folgenden noch näher erläutert werden.

Einleitend bietet eine Betrachtung der CO2-Emission in Gramm je Personenkilometer ei- nen guten Vergleich der einzelnen Verkehrsmittel hinsichtlich ihres Klimaschädigungspo- tenzials.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: CO2-Emissionen: Verkehrsmittel Vergleich Quelle: (Gohlisch, Richter 2008), eigene Darstellung

Der Reisebus ist mit seinem vergleichsweise geringen Ausstoß an CO2 das klimafreundlichste Verkehrsmittel. Die in Abb. 2 berücksichtigten CO2-Emissionen des Bahnverkehrs beruhen darauf, dass der Großteil des Stroms für den Betrieb der Züge nach wie vor aus fossilen Energieträgern wie Braun- und Steinkohle stammt.19 Doch trotz der CO2- Emissionen, die sowohl Busunternehmen, wie auch die Deutsche Bahn und andere Bahnunternehmen zu verantworten haben, emittieren beide Transportmittel deutlich weniger klimaschädliche Gase als das Auto und vor allem das Flugzeug. Daher können neben Busangeboten auch Bahnangebote als deutlich umweltschonendere Form der Fortbewegung beschrieben werden und damit Teil einer nachhaltigen Reise sein.

Die bereits genannten Vermeidungsangebote stellen Angebote dar, die Alternativen zu klimaschädlicheren Mobilitätsformen bieten und dadurch eine bestimmte Menge an CO2 überhaupt nicht entstehen lassen. Die Deutsche Bahn bietet diesbezüglich, neben den gän- gigen Beförderungsangeboten, u.a. mit den City Night Line - und Autozug -Angeboten Al- ternativen zur Auto- und Fluganreise, ebenso wie das Linienbusunternehmen Deutsche Touring mit seinen regelmäßigen Busverbindungen in 34 europäische Länder.

Hinter dem Begriff Kompensationsangebote steckt dagegen, bereits emittierte klimaschäd- liche Gase mit monetären Zahlungen auszugleichen. Kompensiert werden kann u.a. der CO2-Ausstoß von Flugreisen, beispielsweise über die Initiativen Atmosfair oder MyClimate. Bei diesem Prinzip hat der Verbraucher die Möglichkeit eine Ausgleichszah- lung entsprechend des für seine Reise emittierten CO2 zu leisten. Die genannten Initiativen garantieren ihrerseits die Re-Investition des Betrages in klimafördernde Maßnahmen. Auch die Deutsche Bahn bietet ihren Kunden innerhalb der Kooperation Fahrtziel Natur, in Zu- sammenarbeit mit Ameropa ein vergleichbares Angebot an. Hierbei wird die Menge an Strom aus erneuerbaren Energien in das Bahnnetz gespeist, die für die An- und Abreise notwendig ist.20

2.3.3 Destinationen

Destinationen sind als Teil der touristischen Leistungskette, neben den Reiseveranstaltern, einer der komplexeren Bereiche. Eine Destination definiert sich einerseits über die natürli- chen oder geschaffenen Gegebenheiten, wie auch über ihr Angebot im Bezug auf Unter- kunft, Verpflegung und Aktivitäten. Dementsprechend müssten in der Nachhaltigkeitsbe- wertung auch alle diese Teilaspekte betrachtet werden. In der Praxis gibt es allerdings bis dato noch kein entsprechendes Bewertungssystem, welches das Prädikat „Nachhaltige De- stination“ vergibt. Allerdings haben sich besonders in Europa Initiativen gebildet, die einen nachhaltigen Tourismus fördern und auszeichnen. Die Auszeichnung European Destinati- on of Excellence prämiert beispielsweise aufstrebende Destinationen mit Nachhaltigkeits- bezug. Mittlerweile wurden bereits 77 Destinationen aus 25 europäischen Ländern ausge- zeichnet, die jeweils detailliert auf der Projekt-Website vorgestellt werden. Die Initiative Pan Parks zertifiziert europaweit Naturschutzgebiete anhand von Umwelt- und Nachhal- tigkeitskriterien. Die insgesamt 11 zertifizierten Naturschutzgebiete befinden sich haupt- sächlich im Osten Europas. Alpine Pearls eine weitere Destinations-Initiative hingegen ist ein Dachverband von Alpen-Destinationen. Die 24 alpinen Perlen, Urlaubsorte in Deutsch- land, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien und Slowenien, zeichnen sich vor allem durch ihre besonders umweltschonenden Mobilitätsangebote vor Ort aus.

2.3.4 Unterkunft

Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit im Beherbergungssektor wird einerseits die oft inte- grierte Verpflegung entsprechend der im nächsten Abschnitt aufgeführten Betrachtung berücksichtigt. Darüber hinaus wird jedoch auch Wert auf Ressourcenschonung in allen Bereichen des betrieblichen Ablaufs und auf die Nutzung regionaler Wirtschaftskreisläufe gelegt. In dem europaweit wirkenden Verband der BIO-Hotels mit Sitz in Österreich haben sich Hoteliers zusammengeschlossen, die diesen Zielen gerecht werden. Eine ordentliche Zertifizierung ist hier jedoch bisher ausschließlich für den Bereich der Verpflegung ver- fügbar. Entsprechend eines umfassenden Nachhaltigkeitsgedankens orientieren sich viele der Mitglieder allerdings auch in anderen Betriebsbereichen jenseits dieser Zertifizierungs- standards.

Darüber hinaus haben sich europaweit unterschiedliche andere Gütesiegel und Zertifizie- rungen etabliert. So können z.B. in Deutschland umweltorientierte Unterkünfte anhand des Viabono -Siegels, in Skandinavien am Nordischen Schwan und in Italien am Label von Legambiente Turismo erkannt werden. In der Schweiz vergibt die Initiative Steinbock- Label, je nach Engagement der Betriebe, bis zu fünf Steinböcke an nachhaltige Unterkünf- te.

Neben diesen nationalen Kennzeichnungen stehen europaweit das Europäische Umweltzeichen für Beherbergungsbetriebe und der Green Key für umweltfreundliche Unterkünfte und Campingplätze zur Verfügung. Besonders hervorzuheben ist außerdem Fair Trade in Tourism South Africa. Es ist das erste Fair-Trade-Siegel im Tourismus und wird an Unterkünfte in Südafrika vergeben, die sich nachweislich fairen und verantwortungsvollen Geschäftspraktiken verschrieben haben.

Eine detaillierte Übersicht aller Kennzeichnungen, deren regionaler Gültigkeit und der jeweils angewandten Kriterien kann auch hier Anhang B) entnommen werden.

2.3.5 Verpflegung

Entsprechend der vorgenannten Kriterien bezieht sich Nachhaltigkeit im Bereich Verpfle- gung vor allem auf die Einhaltung sozialer Standards bei der Produktion und die Verwen- dung regionaler, saisonaler und ökologischer Lebensmittel. Hinsichtlich einer Kennzeich- nung entsprechender Betriebe haben sich europaweit verschiedene Gütesiegel etabliert.

Innerhalb Deutschlands besteht für den Gast die Möglichkeit, sich vor Ort in der Speise- karte am deutschlandweit einheitlichen Bio-Siegel zu orientieren. Damit werden sowohl ganze Gerichte, als auch Komponenten oder einzelne Zutaten eines Gerichts als zertifiziert ökologisch gekennzeichnet. Umfassender im Sinne der Nachhaltigkeit werden Gastrono- mische Betriebe beispielsweise in Österreich mit dem Ö sterreichischen Umweltzeichen für Tourismusbetriebe ausgezeichnet, wenn sie vorgegebene ökologische und soziale Stan- dards erfüllen. Die ausgezeichneten Betriebe achten u.a. auf eine verantwortliche Betriebs- führung und die Verwendung regionaler, biologischer Speisen und Getränke. Einem ähnli- chen Prinzip folgt auch das Label Green Tourism in Großbritannien. Restaurants, Cafés oder Pubs können je nach Engagement im Bezug auf Umweltfreundlichkeit der Betriebs- führung und Regionalität der ausgegebenen Speisen eine Bronze-, Silber-, oder Goldzerti- fizierung erlangen.

2.3.6 Aktivitäten

Auch Aktivitätsangebote vor Ort leisten ihren Anteil zu mehr Nachhaltigkeit im Touris- mus. Im Idealfall sind die Aktivitäten mit der lokalen Bevölkerung abgestimmt und basie- ren auf Kooperation und ggf. Einbindung der Menschen vor Ort. Qualifizierte, lokale Rei- seleiter sind ebenso Merkmal einer nachhaltigen Tourismusentwicklung, wie die Möglichkeit des interkulturellen Austauschs zwischen Reisenden und Bereisten. Die Akti- vitäten sollten umweltschonend, in jedem Fall aber nicht motorbetriebene Spaßmobilität, wie etwa Quadfahren oder Heli-Skiing sein. Einige gelungene Beispiele werden im Fol- genden kurz angeführt. Die jeweiligen Quellen und weitere Angebote finden sich auch hier im Anhang B).

Die Blaue Flagge z.B. ist ein international anerkanntes und verwandtes Gütesiegel für Badestellen und Sportboothäfen. Das Siegel steht u.a. für besondere Wasserqualität und ein implementiertes Umweltmanagement.

Die bereits in Zusammenhang mit umweltorientierten Unterkünften erwähnte Umweltdachmarke Viabono hat zusammen mit der Bundesvereinigung Kanutouristik ein Label für naturverträglichen Kanutourismus ins Leben gerufen. Die Träger des Siegels bekennen sich zu einer umweltfreundlichen und sozialverantwortlichen Betriebsführung und offerieren ihren Gästen naturverträgliche und qualitativ hochwertige Kanuerlebnisse.

Ebenfalls in Deutschland hat sich das Forum Neue Stadtouren e.V. gebildet, das sich am Prinzip eines umwelt- und sozialverträglichen Tourismus orientiert. Die in der Regel als Stattreisen firmierenden Veranstalter vor Ort bieten in ihrer jeweiligen Stadt Erkundungs- touren an, die sich intensiv mit Geschichte, Kultur und Sozialem auseinandersetzen.

2.3.7 Reiseveranstalter

Reiseveranstalter können im Hinblick auf Nachhaltigkeit, wie schon in Kapitel 2.2 erwähnt, hinsichtlich ihrer betrieblichen Tätigkeit, wie auch nach den von ihnen angebotenen Leistungen beurteilt werden. Reiseveranstalter zeichnen sich dadurch aus, dass sie Pauschalreisen anbieten, die vorab gebündelt mindestens zwei Leistungen, z.B. Beförderung und Unterkunft, beinhalten.21

Es gibt eine Reihe von tendenziell kleinen Reiseveranstaltern, die sowohl im Hinblick auf ihre betriebliche Tätigkeit, wie auch hinsichtlich ihres Leistungsspektrums als nachhaltig- keitsorientiert gelten. Als Dachverband innerhalb der Branche fungiert das forum anders reisen e.V., „ein Zusammenschluss von etwa 130 Reiseveranstaltern, die sich dem nachhal- tigen Tourismus verpflichtet haben. (…) Die Mitglieder des forum anders reisen verpflich- ten sich zur Einhaltung eines umfassenden Kriterienkatalogs für umwelt- und sozialver- trägliches Reisen. Der Kriterienkatalog weist ökonomische, ökologische und soziale Dimensionen einer Reise genauso aus wie die Verantwortung gegenüber dem Reisen- den.“22 Die teilnehmenden Veranstalter bieten unterschiedlichste Reiseformen in alle Welt an und präsentieren ihr Angebot, zusätzlich zu individuellen Plattformen, auch auf www.forumandersreisen.de. Die Gäste können dort, anhand verschiedener Filterfunktio- nen, die für sie passenden Reiseangebote suchen. Zusätzlich erscheint einmal im Jahr der Katalog „Reiseperlen“. Zuletzt für das Jahr 2011 mit 180 weltweiten Reiseangeboten, un- ter anderem den „Reisen zu WWF-Projekten“ oder den „Reisen in die Zivilgesellschaft“.23

In Zusammenarbeit mit der KATE - Kontaktstelle für Umwelt & Entwicklung hat forum anders reisen auch ein CSR-Berichtsystem eingeführt, welches seit einiger Zeit verpflich- tend für alle Reiseveranstalter des Verbandes ist.24 Der erfolgreich abgeschlossene CSR- Prozess, ist für den Reiseinteressierten anhand des Siegels CSR-tourism-certified erkenn- bar, einer Auszeichnung, die für „Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung“ im Tourismus steht. „Tourismusunternehmen mit diesem Siegel haben ihre Geschäftspraxis auf Nachhaltigkeit geprüft. Sie haben ökologische und soziale Kriterien quantitativ und qualitativ gemessen und ausgewertet. Entsprechend den Standards von TourCert hat das Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht sowie ein Verbesserungsprogramm erstellt. Mit dem Siegel verpflichtet sich das Unternehmen, seine Nachhaltigkeitsleistung kontinuierlich zu verbessern.“25 TourCert ist dabei als Zertifizierungsgesellschaft verantwortlich für die Vergabe des CSR-Siegels.26 Bereits zertifizierte Unternehmen finden sich auf der Website von TourCert27.

Abschließend sind noch die großen Reiseveranstalter zu erwähnen, die zum Teil ebenfalls auf dem Markt der nachhaltigen oder nachhaltigeren Reisen Fuß fassen möchten. Bei- spielsweise in Form von „Informationen zu Klimawandel und Tourismus“28 oder konzern- eigenen Umweltauszeichnungen29 wird versucht eine gelebte Verantwortung gegenüber den Menschen und der Natur zum Ausdruck bringen. In der Regel ist das, im Vergleich z.B. zu den Angeboten des forum anders reisen, nicht als nachhaltiger Tourismus, sondern eher als grüne Kommunikationsstrategie einzustufen. Wenn überhaupt handelt es sich bes- tenfalls um kleine Teilleistungen innerhalb eines herkömmlichen Angebots und kann daher für einen Reiseveranstalter nicht als nachhaltig gewertet werden.

2.4 Zielgruppenanalyse im nachhaltigen Tourismus

2.4.1 Aktuelle Nachfragesituation im nachhaltigen Tourismus

Die Nachfrage bezüglich nachhaltigen Reisen oder Reisebausteinen ist momentan noch sehr schwer darstellbar. Gründe dafür sind, dass sich die betreffenden Angebote auf unter- schiedlichen Ebenen der touristischen Leistungskette befinden, bei den überwiegend klei- nen Unternehmen wenig konkrete Buchungszahlen vorliegen, sowie Informationen darüber fehlen, ob tatsächlich (mehr) „Nachhaltigkeit“ ein Beweggrund für die Buchung war.

Dennoch kann zumindest anhand von Eckdaten aus der Branche festgestellt werden, dass es sich derzeit noch um einen Nischenmarkt handelt. Alle ordentlichen Mitglieder des fo- rum anders reisen, also zusammen 127 Veranstalter, erreichen nur 0,6 % des Umsatzes im deutschen Reiseveranstalter-Markt.30 Die BIO-Hotels haben in Deutschland etwa einen Anteil von 0,8 % an allen Gästeankünften in der Hotellerie.31 Und nur 4% der Bevölkerung haben schon einmal eine Flugreise kompensiert.32 Dem gegenüber steht jedoch die beacht- liche Auflage der Zeitschrift Verträglich Reisen von 215.00033. Allerdings ist hier zu be- rücksichtigen, dass es sich ausschließlich um eine Informationsquelle handelt, also zu- nächst um eine Interessensbekundung am umweltverträglichen Reisen. Allein der Auflagen-Vergleich mit anderen Reisezeitschriften, ohne Berücksichtigung sonstiger Zeit- schriften oder Medien, macht deutlich, dass auch die jährlich erscheinende Verträglich Reisen nur einen kleinen Teil der zur Verfügung stehenden Reiseinformationsquellen aus- macht.34

2.4.2 Aktuelle Zielgruppe im nachhaltigen Tourismus

Da nachhaltiger Tourismus in der gängigen Tourismus-Statistik nicht als eigenes Segment geführt wird und es eine Vielzahl, oft sehr kleiner Anbietern gibt, die in der Regel keine zu veröffentlichenden Zielgruppenanalysen machen, gestaltet sich die Beschreibung der touristischen Nachhaltigkeits-Zielgruppe schwierig. Mit Einschätzungen von forum anders reisen, Ergebnissen der Masterarbeit Nachhaltiger Tourismus von Barbara Nusser und mit den Ergebnissen der Studie Urlaubsreisen und Umwelt werden dennoch einige wesentliche Zielgruppenmerkmale herausgearbeitet.

2.4.2.1 Bewusst Konsumierende

Nach den Erfahrungen des forum anders reisen sind die Kunden nachhaltiger Reisen in der Regel der Gruppe von Menschen zuzuschreiben, die sich generell in allen Lebensbereichen für das Thema Nachhaltigkeit interessieren. Die Altersstruktur der Gäste ist laut Aussagen des Verbandes, bezogen auf die Reisen seiner Veranstalter, eher gemischt von jung bis alt. Des Weiteren ist die Zielgruppe tendenziell bereit etwas mehr für nachhaltige Reisen aus- zugeben. Nach Aussagen des forum anders reisen hat das Zielpublikum, auch auf Grund des allgemeinen Nachhaltigkeitstrends, in den letzten Jahren zugenommen und möchte auch sehr genau über die Reise und die Reisebestandteile informiert werden.35

In der Masterarbeit Nachhaltiger Tourismus kommt Nusser hingegen zu der Schlussfolge- rung, dass derzeit noch kein Zusammenhang zwischen „bewusst Konsumierenden“ und nachhaltigem Tourismus, wohl aber ein Potenzial besteht.36 „Bewusst Konsumierende“37, also Kunden, die Nachhaltigkeit in ihrem Kaufverhalten berücksichtigen, orientieren sich laut dieser Arbeit bisher nur zum Teil in ihrem tatsächlichen Reiseverhalten daran. So wa- ren 18,3%, der im Rahmen der Masterarbeit befragten „bewusst Konsumierenden“, schon an einem Ort mit Blauer Flagge, 4,0% waren bereits in einem Viabono -Hotel und ein an- deres touristisches Nachhaltigkeitssiegel haben 5,6% genutzt.38 Des Weiteren haben nur 5,6% derjenigen „die ihre letzte Haupturlaubsreise per Flugzeug angetreten haben, einen Ausgleich für die Klimaschädigung gezahlt“39. Diese Zahlen geben Aufschluss darüber, dass die tatsächliche Buchung bestehender Nachhaltigkeits-Angebote im Tourismus auch in dieser Zielgruppe nicht besonders hoch ist. Allerdings gibt es auf Grund mangelnder Daten, keine Aussagen darüber, wie hoch die Buchungshäufigkeit bei den „nicht bewusst Konsumierenden“ ist. Demnach besteht auch kein festgelegtes Vergleichsniveau an dem sich die Werte der „bewusst Konsumierenden“ messen lassen. Es liegt aber, auch auf Grund der Erfahrungen des forum anders reisen, die Vermutung nahe, dass sich „bewusst Konsumierende“ relativ gesehen, mehr für Nachhaltigkeit im Tourismus interessieren als „nicht bewusst Konsumierende“.

Diese Annahme kann mit Hilfe der Arbeit von Nusser gestützt werden. Nach eingehender Analyse des verwandten Fragebogens40, konnten letztlich zwei weitere relevante Fragen41 herausgefiltert werden. Diese liefern, neben den oben erwähnten Ergebnissen zur konkre- ten Buchung von Nachhaltigkeits-Zertifizierungen und Siegeln, weitere Ergebnisse hin- sichtlich einer nachhaltigen Urlaubsgestaltung abseits von benennbaren Labeln. Die beiden Fragen sind so gestellt, dass sie konkret Bezug auf das Reiseverhalten des Befragten neh- men und andererseits auch eine eindeutige Nachhaltigkeits-Positionierung verlangen:

- „Ich bevorzuge Tourismusunternehmen oder Hotels, die Kriterien eines ökologischen und sozial verträglichen Tourismus erfüllen - auch wenn diese etwas mehr kosten.“
- „Im Urlaub achte ich eher auf den Preis von Produkten und Dienstleistungen als auf ihre sozialen und ökologischen Auswirkungen.“

Die Antwortskala rangiert dabei 4stufig von „stimme voll und ganz zu“ bis „stimme über- haupt nicht zu“. Nusser hat für diese und andere Fragen die Befragten in drei „Typen des bewussten Konsums“, die „Intensiv bK“ die „Gelegentlich bK“ und die „Selten bK“, unter- teilt.42 Dabei stellte sich heraus, dass besonders die „Intensiv bK“ mit 34,2% auf jeden Fall Tourismusunternehmen und Hotels bevorzugen, die auf sozial- und umweltverträglichen

Tourismus setzen, während in der Gruppe der „Selten bK“ nur 8,6% bei vollem Zustimmungswert liegen. Die etwas relativierte Zustimmung in Form von „stimme eher zu“ liegt bei den „Intensiv bK“ bei 57,9% und bei den „Gelegentlich bK“ bei 54,0%. Die zweite Aussage, nach der der Preis im Urlaub entscheidender sei, als die sozialen und ökologischen Auswirkungen, verneinen die „Intensiv bK“ entschieden mit 33,3%, die „Gelegentlich bK“ mit 19,6% und die „Selten bk“ mit nur 7,2%.

Je größer die Intensität des bewussten Konsums generell, desto größer ist auch die Nach- haltigkeitsorientierung bei touristischen Produkten. Die „Intensiv bK“ orientieren sich der- zeit schon stärker an einer umwelt- und sozialverträglichen Ausgestaltung ihres Urlaubs, als die „Gelegentlich bK“ und die „Selten bK“. Folglich lassen sich die Menschen, die be- reits nachhaltige Tourismusangebote buchen, als kritische Verbraucher charakterisieren, die Nachhaltigkeit in ihrem Kaufverhalten bereits verstärkt berücksichtigen.

2.4.2.2 Umweltbewusst Reisende

Die Auseinandersetzung mit umweltbewusstem Reisen, also einem wichtigen Aspekt bzw. einer Untergruppe des nachhaltigen Reisens, anhand der, vom Studienkreis für Tourismus und Entwicklung e.V. herausgegebenen Studie Urlaubsreisen und Umwelt43, liefert eben- falls Erkenntnisse hinsichtlich weiterer Facetten der Zielgruppe der nachhaltig Reisenden. So lässt sich feststellen, dass Reisende, die auch im Urlaub auf Umweltfreundlichkeit Wert legen, tendenziell älter sind. Innerhalb dieser Gruppe lässt sich ein besonders hoher Anteil regional den neuen Bundesländern zuordnen. Bei den Urlaubsmotiven der umweltbewusst Reisenden werden sehr häufig „aus der verschmutzten Umwelt herauskommen“ und „et- was für Kultur und Bildung tun“ genannt. Sie begeistern sich oft für Aktivitäten wie Wan- dern, Radfahren oder „Naturattraktionen und Sehenswürdigkeiten besuchen“ und reisen vermehrt im Inland und dort gerne nach Mecklenburg-Vorpommern. Bevorzugte Reisear- ten sind Natur-, Kultur- und Aktivurlaub. Umweltbewusst Reisende geben ebenso tenden- ziell mehr für ihren Urlaub aus als der Durchschnitt.44

2.4.3 Potenzielle Zielgruppen im nachhaltigen Tourismus

Relevant für die Weiterentwicklung des nachhaltigen Tourismus ist nicht nur der zielgrup- penspezifische Status Quo, sondern auch der Blick auf weitere nachfrageseitige Potenziale. Daher widmen sich die folgenden Kapitel denjenigen, die möglicherweise für diese Art der Reisen begeistert werden können und bei denen eine realistische Chance für eine tatsächli- che Buchung besteht.

Wie im vorangegangenen Kapitel schon erarbeitet, sind „intensiv bewusst Konsumierende“ verstärkt in der aktuellen touristischen Nachhaltigkeitszielgruppe vertreten. Das Fazit von Nusser, bezogen auf alle „bewusst Konsumierenden“ lautet: „Bewusst Konsumierende sind potentiell auch bewusst Reisende“45 Das wiederum führt zu der Folgerung, dass das Erfolgspotenzial touristischer Nachhaltigkeitsprodukte innerhalb der Gruppe der „grundsätzlich an Nachhaltigkeit Interessierten“ gegenüber der Gesamtbevölkerung erhöht ist. Aber wie ist die Zielgruppe der „grundsätzlich Interessierten“ respektive „bewusst Konsumierenden“ strukturiert, was sind ihre weiteren Eigenschaften?

In Kapitel 2.4.3.1 wird ergründet, wo in der Gesamtbevölkerung das Interesse an Nachhal- tigkeit stark ausgeprägt ist. Im darauffolgenden Kapitel werden die beiden Zielgruppen- modelle LOHAS und Leonardos vorgestellt, die als besonders nachhaltigkeitsorientiert in Erscheinung treten und ein dementsprechendes Potenzial für nachhaltige Tourismusange- bote bergen. Abschließend werden im Kapitel 2.4.3.3 zwei nachhaltigkeitsaffine Zielgrup- pen innerhalb des touristischen Marktes aus der Publikation Traumziel Nachhaltigkeit dar- gestellt.

2.4.3.1 Potenzial innerhalb der Gesamtbevölkerung

Unter Zuhilfenahme der Typologie der Wünsche46 können soziodemographische Merkmale ergründet werden, die auf ein erhöhtes Nachhaltigkeitsinteresse schließen lassen. Aus einer Auswahl von verschiedenen Aussagen werden 14 mit Nachhaltigkeitsbezug herausgefiltert und eine positive und sehr positive47 Übereinstimmung als Vergleichsmaßstab angelegt. Dieser Maßstab entspricht bezogen auf alle Befragten, also repräsentativ für die Gesamtbevölkerung, einem Index von 100. Werden nun weitere Parameter zur Differenzierung eingesetzt, können einzelne Unterkategorien mit der Gesamtheit anhand der Indexe verglichen werden. Die folgende Tabelle stellt das Vorgehen beispielhaft dar.

Tabelle 2: Nachhaltigkeitsorientierung - Vergleich junge mit älteren Befragten

Quelle: (Institut für Medien- und Konsumentenforschung IMUK GmbH & Co. KG 2011)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die Summe aller Indexe in einer Gruppe dividiert durch die Anzahl der Statements ergibt den Durchschnitts-Index für die jeweilige Gruppe. Ist dieser Index unter dem Durchschnittsindex aller Befragten (100) so ist die Gruppe unterdurchschnittlich nachhaltigkeitsorientiert. Bewegt sich der Wert über 100, so ist die Gruppe als überdurchschnittlich nachhaltigkeitsorientiert einzustufen. Je höher der Index umso höher ist dementsprechend der Nachhaltigkeitsgrad. Einfach angesetzte soziodemographische Parameter zeigen nur bei wenigen Merkmalsgruppen große Extreme auf.

[...]


1 Vgl. Leggewie, Welzer 2010, S. 36

2 Strasdas 2009, S. 36f

3 Schmied et al. 2009

4 Institut für Medien- und Konsumentenforschung IMUK GmbH & Co. KG 2011

5 Aderhold 2010

6 Ein Bericht der Komission Our Common Future der United Nations World Commission on Environment and Development inoffiziell oft benannt nach der früheren norwegischen Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland. (Vgl.Aachener Stiftung Kathy Beys 2010a)

7 United Nations World Commission on Environment and Development 1987

8 Die Herkunft des Modells der Nachhaltigkeitssäulen, auch Nachhaltigkeitsdreieck genannt ist nicht eindeu- tig auf eine Person oder Institution festzulegen. (Vgl. Aachener Stiftung Kathy Beys 2010b)

9 Döring, Ott 2001, S. 317

10 Vgl. Döring, Ott 2001, S. 321

11 Vgl. Döring, Ott 2001, S. 324

12 Vgl. Baumgartner 2008, S. 100

13 Siehe Anhang A) Magische Fünfeck-Pyramide einer nachhaltigen touristischen Entwicklung

14 Vgl. Müller, Flügel 1999, S. 44

15 Vgl. Nusser 2007, S. 29f

16 In diesem Kontext ist absichtlich von einer „touristischen“ Nachhaltigkeitsbeurteilung die Rede. Auch wenn nachhaltiger Tourismus realistischer Weise immer nur Teil einer übergeordneten nachhaltigen Ent- wicklung sein kann (Vgl. auch Baumgartner 2008, S. 100), ist diese branchenspezifische Eingrenzung notwendig um den Umfang der Arbeit im Rahmen der Vorgaben zu halten

17 Eine Auflistung von Anbietern, deren Kriterienkataloge i.d.R. auch über die genannte Website einsehbar sind, findet sich im Anhang B) Nachhaltiger Tourismus - eine Angebots übersicht

18 Siehe Anhang B) Nachhaltiger Tourismus - eine Angebots übersicht

19 Vgl. Deutsche Bahn AG 2009, S. 156

20 Vgl. DB Vertrieb GmbH 2011, S. 3

21 Vgl. 90/314/EWG vom 13. Juni 1990

22 forum anders reisen e.V. 2009b

23 Vgl. forum anders reisen e.V. 10.11.2011

24 Vgl. forum anders reisen e.V. 2009a

25 TourCert 2011a

26 Vgl. TourCert 2011b

27 Vgl. TourCert 2011c

28 des Teams für Umwelt und Nachhaltigkeit der REWE Touristik GmbH, das darin zunächst den Klimawan- del beschreibt und ansonsten den Anteil des Tourismus bzw. des Flugverkehrs daran stark relativiert:

http://www.rewe-touristik.com/downloads/umwelt-soziales/prima_klima_fuer_den_tourismus.pdf

29 z.B. der „TUI Umwelt Champion“, der konzernintern an besonders umweltfreundliche/ nachhaltige Hotels vergeben wird. Die Kriterien, in diesem Fall das „Punkte-Bewertungsverfahren“, werden zwar genannt, können aber trotz Link nicht eingesehen werden, ein tiefergehender Einblick und damit Transparenz fehlt:

http://www.tui-deutschland.de/td/de/qualitaet_umwelt/umwelt/Hotels/Umwelt%20Champion/index.html

30 Vgl. forum anders reisen e.V. 10.06.2010, S. 1

31 Die Berechnung dazu auf Basis der Zahlen von Die BIO-Hotels sowie dem Statistischen Bundesamt befin- det sich im Anhang C) Anteil der BIO-Hotels am deutschen Hotelmarkt

32 Vgl. Lütters, Strasdas 20.09.2010, S. 18

33 Verträglich Reisen 2010, S. 1

34 Den Auflagenvergleich von Verträglich Reisen mit anderen deutschen Reisezeitschriften siehe Anhang D) Auflagen-Vergleich deutscher Reise-Zeitschriften

35 Vgl. Kern 17.01.2011b, S. 1

36 Vgl. Nusser 2007, S. 127

37 Nusser 2007, S. 19

38 Vgl. Nusser 2007, S. 106

39 Nusser 2007, S. 109

40 Vgl. Nusser 2007, S. 129-136

41 Vgl. Nusser 2007, S. 95

42 „bK“ steht für „bewusst Konsumierende“, während die jeweilige Benennung auf die Intensität des bewuss- ten Konsums der Gruppen schließen lässt. Vgl. Nusser 2007, S. 71-77

43 Kösterke, von Laßberg 2005

44 Eine detaillierte Erläuterung der Vorgehensweise, sowie eine tabellarische Übersicht der relevanten Werte und alle dazugehörigen Quellenangaben sind im Anhang E) Merkmale der Zielgruppe „ umweltbewusst Reisende zu finden.

45 Nusser 2007, S. 127

46 Alle weiteren Ausführungen und Berechnungen in diesem Kapitel beziehen sich, wenn nicht anders ange- geben, auf das online verfügbare Zielgruppen-Analyse-Tool Typologie der Wünsche, Vgl. Institut für Medien- und Konsumentenforschung IMUK GmbH & Co. KG 2011

Excerpt out of 116 pages

Details

Title
Busreisen im Kontext des nachhaltigen Tourismus
Subtitle
Nachhaltige Busreisen - eine Chance und Perspektive für die Bustouristik und den nachhaltigen Tourismus
College
Munich University of Applied Sciences  (Fakultät für Tourismus)
Course
Tourismus Management
Grade
1,3
Author
Year
2011
Pages
116
Catalog Number
V178590
ISBN (eBook)
9783656007067
File size
31757 KB
Language
German
Keywords
Nachhaltigkeit, nachhaltig, Tourismus, touristisch, Bustourismus, Bustouristik, Busreisen, sozial verträglich, ökologisch verträglich, klimafreundlich reisen, Klimawandel, Klimawandel und Tourismus, nachhaltiger Tourismus, nachhaltigkeitsorientierter Tourismus, umweltverträgliche Reise, sozialverträgliche Reise, nachhaltige Reisen, nachhaltige Busreisen, nachhaltiger Bustourismus
Quote paper
Iris Kern (Author), 2011, Busreisen im Kontext des nachhaltigen Tourismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178590

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