In dieser Hausarbeit findet sich der Versuch Nietzsches Verständnis vom Willen zur Macht darzustellen, d.h. es soll verdeutlicht werden, was der Wille zur Macht ist und wie er wirkt. Bei meiner Literaturrecherche stellte sich aber die Frage, anhand welcher Texte bzw. Aphorismen ich diese Interpretation durchführen sollte, denn Nietzsche stellt sein Konzept des Willens zur Macht in diversen Werken vor bzw. erwähnt dieses in kurzen Abhandlungen. Die Auswahl wurde zudem erschwert durch den Umstand der Nachlass-Problematik. Dabei handelt es sich um die Frage inwieweit Nietzsches unveröffentlichte Aufzeichnungen zu dem Verständnis des Willens zur Macht beitragen oder ob diese gar das eigentliche Verständnis des Willens zur Macht bilden. Eingeleitet wurde dieser Streit um die Relevanz des Nachlasses durch die Publikation der «Groß-Oktav-Ausgabe» in der das Buch mit dem Titel «Der Wille zur Macht» enthalten ist. Dieses Buch wurde editorisch aus den nachgelassenen, nicht veröffentlichten Aufzeichnungen Nietzsches zusammengestellt und wurde als Nietzsches philosophisches Hauptwerk postuliert. Die Wirkung dieses Buches hallt in der Nietzsche-Forschung bis heute nach.
Eine allumfassende Analyse schien im Rahmen einer Hausarbeit nicht möglich, daher beschränke ich die Ausführungen über den Willen zur Macht auf das veröffentlichte Werk «Also sprach Zarathustra», was meiner Meinung nach einen guten Einblick in das Verständnis des Willens zur Macht gibt. Ich würde sogar soweit gehen zu behaupten, dass es «zureichend» ist, d.h. Nietzsche hat in dem von ihm veröffentlichen Werk ein in sich geschlossenes, stimmiges Konzept des Willens zur Macht dargestellt. Die Frage ob der Nachlass, wie K. Schlechta behauptet, keine neuen Facetten oder Wesenszüge des Willens zur Macht eröffnet, muss ich als unbeantwortet stehen lassen, denn Ziel dieser Hausarbeit ist der Versuch einer Interpretation des Willens zur Macht auf der Textgrundlage des veröffentlichten Werkes «Also sprach Zarathustra» und nicht ein Versuch zur Beilegung des Streites um die Legitimität des Nachlasses.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Wille zur Macht in «Also sprach Zarathustra»
- Die Makroebene des Willens zur Macht
- Der Wille zur Macht als Prinzip des Lebens
- Der Wille zur Macht als Wettstreitstifter
- Die Mikroebene des Willens zur Macht
- Der Wille zur Macht beim Philosophen
- Der Wille zur Macht als Ursprung für «Gehorchen» und «Befehlen»
- Der Wille zur Macht als Wille zur Selbstüberwindung
- Die Makroebene des Willens zur Macht
- Schluss
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abbildung 1 : Das Streben nach Größe in Abhängigkeit von dem Willen zur Macht
- Abbildung 2: Der Wille zur Macht als «Motor» der menschlichen Entwicklung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit Nietzsches Verständnis vom Willen zur Macht und analysiert dessen Funktionsweise im Kontext des Werkes «Also sprach Zarathustra». Dabei wird untersucht, wie der Wille zur Macht als Prinzip des Lebens, als treibende Kraft hinter der Entwicklung von Moralsystemen und als Ursprung für «Gehorchen» und «Befehlen» wirkt. Die Hausarbeit beleuchtet sowohl die Makroebene des Willens zur Macht im Verhältnis zwischen Völkern als auch die Mikroebene, die sich auf die Interaktion von Individuen in einer Gesellschaft konzentriert.
- Der Wille zur Macht als Prinzip des Lebens
- Der Wille zur Macht als treibende Kraft hinter der Entwicklung von Moralsystemen
- Der Wille zur Macht als Ursprung für «Gehorchen» und «Befehlen»
- Der Wille zur Macht als Wille zur Selbstüberwindung
- Die Rolle des Philosophen im Kontext des Willens zur Macht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Hausarbeit und deren Zielsetzung vor, wobei die Problematik der Interpretation des Willens zur Macht im Kontext der nachgelassenen Schriften Nietzsches angesprochen wird. Die Arbeit konzentriert sich auf die Interpretation des Willens zur Macht im Kontext des Werkes «Also sprach Zarathustra».
Das Kapitel «Der Wille zur Macht in «Also sprach Zarathustra»» analysiert die Wirkungsweise des Willens zur Macht auf zwei Ebenen: der Makroebene und der Mikroebene. Auf der Makroebene wird der Wille zur Macht als Prinzip des Lebens und als Wettstreitstifter zwischen Völkern dargestellt. Nietzsche untersucht, wie Völker durch den Willen zur Macht ihre eigenen Wertesysteme und Moralvorstellungen entwickeln, die sich in einem ständigen Wettstreit mit anderen Völkern befinden. Die Abgrenzung der Völker durch unterschiedliche Wertesysteme dient der Erhaltung der eigenen Identität und des Zusammenhalts.
Auf der Mikroebene wird der Wille zur Macht im Kontext der Interaktion von Individuen in einer Gesellschaft betrachtet. Der Philosoph wird als derjenige dargestellt, der Werte für die Masse definiert und ihnen diese aufzwingt. Der Wille zur Macht wird als Ursprung für «Befehlen» und «Gehorsam» als eine Eigenschaft von allem Lebendigem betrachtet. Der Mensch existiert in einem dynamischen System von «Gehorchen» und «Befehlen», wobei der Wille zur Macht die Tendenz zum Herrschen und zur Selbstüberwindung beinhaltet.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Willen zur Macht, «Also sprach Zarathustra», Moral, Wertesysteme, «Gehorchen» und «Befehlen», Selbstüberwindung, Interpretation des Seins, Philosoph, Kulturgeschichte, Zivilisation, Leben, Entwicklung, Trieb, Streben, Verlangen, Fortschritt, Selbsterhaltung.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2009, Friedrich Nietzsche - Der Wille zu Macht in "Also sprach Zarathustra", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/178910