Fast wöchentlich hört, sieht oder liest man von sexuellem Missbrauch an – in seltenen Fällen auch durch – Kindern und Jugendlichen. Erst jüngst wurde ein Fall bekannt, in dem ein Mann ein Baby mehrfach missbraucht haben soll, davon ein Video aufzeichnete und dies dann ins Internet stellte. Diese Straftat nach § 176 StGB ist jedoch kein Phänomen bestimmter sozia-ler Schichten, Ethnien oder Religionen, sondern zieht sich quer durch die gesamte Gesell-schaft. Als Beispiele ist hier auf die Fälle am Canisius Kolleg Berlin oder die katholische Odenwaldschule , beide von 2010, verwiesen.
Dieser Essay möchte zunächst einmal klären, was sexueller Missbrauch ist um zum einen einen gemeinsamen Konsens für mich und den Leser zu schaffen, auf dem die Arbeit fußt, und zum anderen für eine bessere Verständlichkeit zu sorgen. Anschließend Formen der Prä-vention beschreiben. Des Weiteren sollen Ansätze von Präventionsprogrammen dargelegt werden, bevor ich sie an drei ausgewählten Beispielen skizziere. Unter Prävention folgendes verstehen: „Als Prävention (vom lateinischen praevenire für „zuvorkommen, verhüten“)bezeichnet man vorbeugende Maßnahmen, um ein unerwünschtes Ereignis oder eine unerwünschte Entwicklung zu vermeiden. Ganz allgemein kann der Begriff mit „vorausschauender Problemvermeidung“ übersetzt werden.“ Prävention hat demnach das Ziel, negative Ereignisse vor ihrem Eintreten zu vermeiden und die Voraussetzung zu schaffen, das Risiko oder die Risiken, die möglicherweise Nachteile oder Schaden für die einzelne Person entstehen lassen, frühzeitig respektive rechtzeitig wahr-zunehmen und zu benennen, um dann gezielt entgegen wirken können . Prävention per se straft und belohnt, droht und ermutigt, schreckt ab und belehrt, sammelt und sondert aus, ent-zieht Ressourcen und teilt sie zu, installiert technische Kontrollsysteme und nutzt soziale Netzwerke .
Unter Missbrauch bei Kindern und Jugendliche allgemein ist folgendes zu verstehen:
gewaltsame psychische und/oder physische Beeinträchtigung von Kindern und Jugendlichen durch Eltern, Erziehungsberechtigte und Erwachsene in der näheren Umgebung . Diese Be-einträchtigungen können – so die Autoren – „durch aktive Handlungen (z.B. körperliche Misshandlung, sexuellen Missbrauch, verbale Beschimpfungen und Entwertungen), aber auch durch Unterlassungen (z.B. physische oder emotionale Vernachlässigung) bedingt sein“ .
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist nun sexueller Missbrauch?
- Formen der Prävention
- Präventionsprogramme und ihre unterschiedlichen Ansätze
- Allgemeine Vorüberlegungen
- Kurzportrait ausgewählter Präventionsprogramme
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay befasst sich mit dem Thema der Prävention von sexuellem Missbrauch bei Kindern und Jugendlichen. Das Ziel ist es, die verschiedenen Formen der Prävention zu beleuchten, verschiedene Präventionsansätze zu analysieren und diese anhand von Beispielen zu illustrieren.
- Definition von sexuellem Missbrauch und die Bedeutung der Sprache
- Verschiedene Formen der Prävention (primär, sekundär, tertiär)
- Analyse von Präventionsansätzen und -programmen
- Die Rolle von Eltern, Erziehern und Lehrern in der Prävention
- Die Bedeutung einer gesunden und offenen Auseinandersetzung mit Sexualität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen ein und erläutert die Relevanz dieses Problems. Sie definiert den Begriff des sexuellen Missbrauchs und erklärt die Notwendigkeit einer gemeinsamen Definition für den Essay.
- Formen der Prävention: Dieses Kapitel stellt verschiedene Formen der Prävention vor, darunter die primäre, sekundäre und tertiäre Prävention. Es werden die Ziele und Unterschiede dieser Formen sowie die spezifischen Maßnahmen, die in jeder Form eingesetzt werden, näher erläutert.
- Präventionsprogramme und ihre unterschiedlichen Ansätze: Dieses Kapitel widmet sich den verschiedenen Ansätzen von Präventionsprogrammen. Es werden allgemeine Überlegungen angestellt und ein Überblick über ausgewählte Präventionsprogramme gegeben. Die Inhalte der jeweiligen Programme werden kurz skizziert, wobei der Schwerpunkt auf den unterschiedlichen Ansätzen liegt.
Schlüsselwörter
Sexueller Missbrauch, Prävention, Kinder, Jugendliche, Präventionsformen, Präventionsprogramme, Ansätze, Zielgruppen, Eltern, Erzieher, Lehrer, Sexualität, Aufklärung, Machtgefälle, Trauma, Folgeerscheinungen.
- Citar trabajo
- Daniel Rahn (Autor), 2011, Prävention von sexuellem Mißbrauch , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179003