Im Folgenden soll die, durch Octavian am 13. Januar des Jahres 27 v. Chr. erfolgte, rituelle Rückgabe der res publica an den römischen Senat sowohl auf ihre Auswirkungen für die politische Struktur Roms sowie für die an ihr Beteiligten Personen, wobei natürlich das Hauptaugenmerk auf Octavian selbst gerichtet sein soll, untersucht sowie einer kritischen Hinterfragung unterzogen werden. Dabei soll vor allem der Frage nach gegangen werden, ob es sich bei dieser Rückgabe um eine akribisch vorbereitete und aufwendig in Szene gesetzte Inszenierung mit dem Zwecke der Konstituierung der Macht Octavians oder, im Gegenteil, um einen aufrichtigen und ernst gemeinten Versuch der Restituierung der Republik handelte. Zur Beantwortung dieser Frage sollen sowohl eine nähere Betrachtung der von Octavian im Zusammenspiel mit Agrippa durchgeführten Revision der Senatsliste als auch der Vorbereitungen, die Octavian im Hinblick auf die Rückgabe getroffen hat, dienen. Abhängig von der Antwort auf die Frage nach dem Zweck der Rückgabe sollen dann die Beweggründe, welche Octavian zu diesem Schritte verleiteten, heraus gestellt werden.
Des Weiteren sind natürlich auch die beschlossenen Regelungen sowie die Verzichte, die Octavian bezüglich der Rückgabe sowie der eventuellen Neuordnung der Republik getätigt hat, Thema der Betrachtungen. Dazu zählen sowohl die Verwaltung der einzelnen Provinzen Roms als auch die religiösen bzw. staatlichen Ehrungen und Ämter, die Octavian im Zuge dessen entweder entzogen oder neu verliehen wurden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Lectio Senatus und ihre Gründe
- Die rituelle Rückgabe der Macht und die Neukonstituierung der Herrschaft im Jahre 27 v. Chr.
- Maßnahmen zur Neuordnung der res publica
- Neuordnung der Herrschaft über die Provinzen
- Zusammenfassung und Resultate der Neuordnungen
- Die Verzichte Octavians
- Die Religiösen Ehrungen für Octavian und deren Funktion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die rituelle Rückgabe der Macht durch Octavian im Jahr 27 v. Chr. und untersucht deren Auswirkungen auf die politische Struktur Roms sowie die beteiligten Personen, insbesondere Octavian selbst. Das Ziel ist es, die Frage zu beantworten, ob es sich bei dieser Rückgabe um eine inszenierte Machtkonstituierung oder um einen ernsthaften Versuch der Wiederherstellung der Republik handelte.
- Die Lectio Senatus als Instrument zur Umstrukturierung des Senats
- Die rituelle Rückgabe der Macht als Mittel zur Etablierung oder Festigung der Macht Octavians
- Die Rolle der religiösen Ehrungen in der Konsolidierung der Macht Octavians
- Die Verzichte Octavians als taktische Manöver oder Ausdruck von wirklichem Machtverzicht
- Die Auswirkungen der Neuordnung der res publica auf die politische Struktur Roms
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der rituellen Rückgabe der Macht durch Octavian im Jahr 27 v. Chr. ein und stellt die zentralen Forschungsfragen dar. Kapitel II befasst sich mit der Lectio Senatus, einer Revision der Senatsliste durch Agrippa und Octavian, die zu einer erheblichen Reduzierung der Senatorenzahl führte. Die Untersuchung beleuchtet die Gründe und Auswirkungen dieser Maßnahme, die möglicherweise dazu diente, Octavians politische Gegner aus dem Senat zu entfernen.
Kapitel III analysiert die rituelle Rückgabe der Macht durch Octavian und die damit verbundene Neukonstituierung der Herrschaft. Der Fokus liegt auf den Maßnahmen zur Neuordnung der res publica, der Neuordnung der Herrschaft über die Provinzen sowie auf einer Zusammenfassung und Bewertung der Resultate dieser Neuordnungen. Dabei werden die Verzichte Octavians und die Rolle der religiösen Ehrungen im Prozess der Machtkonzentration untersucht.
Das Kapitel IV widmet sich den Verzichtserklärungen Octavians im Kontext der Rückgabe der Macht. Die Analyse zielt darauf ab, die wahren Absichten Octavians hinter diesen Verzichtserklärungen aufzudecken und zu bewerten, ob es sich dabei um taktische Manöver oder um genuine Absichtserklärungen handelte.
Kapitel V befasst sich mit den religiösen Ehrungen für Octavian und deren Funktion im Kontext der Machtübernahme. Hierbei wird untersucht, welche Rolle die religiösen Ehrungen für die Stabilisierung und Legitimierung der Macht Octavians spielten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Octavian, Augustus, römischer Senat, Lectio Senatus, res publica, Republik, Machtübernahme, Machtkonzentration, Machtverzicht, religiöse Ehrungen, Provinzen, Verwaltung, politische Struktur, politische Ordnung.
- Quote paper
- Philipp-Michael Hebel (Author), 2011, Die rituelle Rückgabe der Macht durch Octavian im Jahre 27 v. Chr., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179089