Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Erzählung Navodnenie „Die Überschwemmung“ von Jewgeni Iwanowitsch Zamjatin, welche er 1929 fertiggestellt hat. Es ist als eines der letzten Werke in der Sowjetunion erschienen.
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die besonderen Merkmale der Erzählung herauszuarbeiten, die einzelnen Charaktere zu analysieren und die zentralen Motive zu interpretieren. Des Weiteren wird Zamjatins Stil in der Erzählung betrachtet.
Die bisher vorliegenden Untersuchungen stammen ausschließlich aus der westeuropäischen bzw. amerikanischen Slavistik. Die Gründe dafür sind vor allem Zamjatins kritische Haltung gegenüber der damaligen Gesellschaft und die daraus resultierenden Konflikte, welche die anschließende Immigration Zamjatins ins europäische Ausland bedeuteten. Dies hatte zur Folge, dass sich die Beschäftigung und Erforschung mit Zamjatins Werken, seitens der Sowjetunion, deutlich vernachlässigt wurde. Die Materialgrundlage der vorliegenden Arbeit bilden vor allem das Werk von Leonore Scheffer „Evgenij Zamjatin. Sein Weltbild und seine literarische Thematik“, welches
ausführlich Zamjatins Werke analysiert und die Analyse von Wolf Schmid „Sujet und Mythos in Evgenij Zamjatins Überschwemmung“.
Die Arbeit gliedert sich dabei folgendermaßen. Im zweiten Kapitel wird die Erzählung inhaltlich zusammengefasst. Darauf aufbauend folgt im dritten Kapitel die Analyse. Es wird zuerst auf Zamjatins sprachlichen Stil eingegangen, anschließend folgt eine zeitliche Einordnung der Erzählung und inwiefern die damaligen Ereignisse Zamjatins Arbeit beeinflusst haben.
Im nächsten Kapitel werden die drei Hauptfiguren charakterisiert, dabei wird neben der direkten Charakterisierung der Figuren, auch auch auf das Verhältnis zwischen den Figuren eingegangen. Im letzten Kapitel werden einige Deutungsansätze und Interpretationsversuche geleistet. Abschließend
folgen im Fazit die wichtigsten Erkenntnisse und eine Zusammenfassung der Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhaltliche Zusammenfassung
- Analyse der Erzählung
- Zamjatins sprachlicher Stil
- Zeitliche Einordnung
- Charakterisierung der Figuren
- Trofim Iwanytsch
- Sofja
- Ganka
- Deutungsansätze
- Die Überschwemmung
- Die Grube
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Erzählung "Die Überschwemmung" von Jewgeni Iwanowitsch Zamjatin, welche die besonderen Merkmale der Erzählung, die Charaktere und die zentralen Motive interpretieren soll. Zusätzlich wird Zamjatins Stil in der Erzählung analysiert.
- Analyse von Zamjatins sprachlichem Stil in der Erzählung
- Einordnung der Erzählung in den historischen Kontext
- Charakterisierung der Hauptfiguren und ihrer Beziehung zueinander
- Interpretation der zentralen Motive wie der Überschwemmung und der Grube
- Bedeutung von Zamjatins kritischer Haltung gegenüber der damaligen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Erzählung beginnt mit der kinderlosen Ehe von Trofim Iwanytsch und Sofja. Der Erzähler deutet an, dass Sofjas Unfruchtbarkeit der Grund für Trofims potenzielle Abwanderung ist. Die Nachbarin Ganka spielt eine wichtige Rolle, da sie eine Spannung zwischen Sofja und Trofim erzeugt. Nach dem Tod des Nachbarn, bei dem Ganka gewohnt hat, zieht sie bei Trofim und Sofja ein, was zu einem besonderen Verhältnis zwischen Ganka und Trofim führt, das Sofja verunsichert.
Ein Vorfall, der den Leser mit seiner Fantasie alleine lässt, wird erwähnt, aber ohne genaue Details beschrieben. Die Folgen des Vorfalls bleiben zunächst gering, doch Sofja spürt im Inneren eine Veränderung. Schließlich wird deutlich, dass Trofim sich von Sofja abwendet und zu Ganka geht. Die Natur spielt eine wichtige Rolle, als die Newa über die Ufer tritt und die Figuren drei Wochen bei einem Nachbarn verbringen müssen. Sofjas Hass und Angst vor dem Verlust Trofims wachsen während dieser Zeit.
Sofja, überwältigt von ihren Gefühlen, schlägt Ganka mit einem Beil, wodurch ein Gefühl der Erleichterung in ihr entsteht. Sie beseitigt die Spuren der Tat und Trofim scheint davon überzeugt zu sein, dass Ganka das Haus für immer verlassen hat. Er kehrt zu Sofja zurück, Ganka wird vergessen. Kurz darauf bekommt Sofja ein Kind und die Erzählung endet mit der Vorstellung von Gankas Leichnam, tief in der Erde verborgen.
Schlüsselwörter
Die Erzählung "Die Überschwemmung" von Jewgeni Iwanowitsch Zamjatin thematisiert die Themen Liebe, Eifersucht, Verlust, Natur und Gewalt. Die Hauptfiguren sind Trofim Iwanytsch, Sofja und Ganka. Zamjatins sprachlicher Stil, die zeitliche Einordnung der Erzählung und die Analyse der Figuren sind weitere wichtige Aspekte der Arbeit.
- Arbeit zitieren
- Alexander Lell (Autor:in), 2011, Über „Die Überschwemmung“ von Jewgeni Iwanowitsch Zamjatin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179181