Die separatistischen Konflikte im postsowjetischen Raum werden oft als frozen conflicts bezeichnet. Der Fünf-Tage-Krieg zwischen Georgien, Südossetien und Russland Anfang August 2008 hat gezeigt, dass ein frozen conflict zu einem Krieg werden kann. Auf diesem wenig untersuchten Feld, wie und wann aus einem frozen conflict ein Krieg wird, gibt es einen großen Forschungsbedarf.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben viele ehemaligen Sowjetrepubliken ihre Unabhängigkeit erklärt und sind dadurch souveräne Staaten geworden. Gleichzeitig haben eine Reihe kleiner Territorien innerhalb dieser neu gebildeten Staaten ihre eigene Unabhängigkeit deklariert. Dazu gehören Bergkarabach in Armenien und Aserbaidschan, Transnistrien in der Republik Moldau, Tschetschenien in der Russischen Föderation sowie Adjarien, Südossetien und Abchasien jeweils in Georgien. Die Unabhängigkeitserklärungen dieser Territorien wurden von der internationalen Staatengemeinschaft nicht anerkannt. Die Bevölkerung und die Politiker dieser Territorien behaarten aber auf ihre Eigenständigkeit. Sie bauten semi-staatliche Strukturen auf. Der Konflikt zwischen dem abtrünnigen Gebiet und dem Mutterland wurde in fast allen genannten Fällen in den letzten zwei Dekaden nicht gelöst. So entstanden die frozen conflicts, die teilweise tiefere historische Wurzel haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Forschungsstand
- Fragestellung, Methode und Relevanz
- Theoretischer Hintergrund und Untersuchungsrahmen
- Die Eskalation des Konfliktes um Südossetien
- Die Vorgeschichte des Konfliktes 1989-2004
- Die wachsende Spannung in den Beziehungen zwischen Russland und Georgien 2004-2007
- Die Eskalation des Konfliktes in der Endphase vor dem Fünf-Tage-Krieg 2008
- Analyse des Eskalationsprozesses zwischen Georgien und Russland
- Analyse des Eskalationsmusters vor dem Fünf-Tage-Krieg
- Analyse des Grundes des Fünf-Tage-Krieges
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert den Eskalationsprozess zwischen Georgien, Südossetien und Russland vor dem Fünf-Tage-Krieg im August 2008. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie aus einem sogenannten "frozen conflict" ein Krieg werden kann.
- Die historische Entwicklung des Konfliktes um Südossetien
- Die Rolle Russlands und Georgiens im Eskalationsprozess
- Die Ursachen und Mechanismen der Eskalation
- Die Rolle der internationalen Akteure (NATO und EU)
- Die Folgen des Fünf-Tage-Krieges für die Region
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt den Forschungsstand zum Thema "frozen conflicts" im postsowjetischen Raum dar und definiert die Fragestellung, Methode und Relevanz der Arbeit. Der theoretische Rahmen wird mit der Friedens- und Konfliktforschung begründet. Das zweite Kapitel beschreibt den Eskalationsprozess des Konfliktes chronologisch, wobei die Vorgeschichte ab 1989 bis zum Ausbruch des Krieges im August 2008 betrachtet wird. Das dritte Kapitel analysiert den Eskalationsprozess anhand der einzelnen Phasen und versucht, den zentralen Auslöser des Krieges zu identifizieren.
Schlüsselwörter
Frozen conflicts, Eskalationsprozess, Südossetien, Georgien, Russland, Fünf-Tage-Krieg, NATO, EU, Friedens- und Konfliktforschung.
- Quote paper
- Olga Siemers (Author), 2009, Analyse des Eskalationsprozesses zwischen Georgien, Südossetien und Russland vor dem Fünf-Tage-Krieg in Südossetien 2008, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179796