Seit über zweitausend Jahren wird die Menschheit von einer Plage heimgesucht, die Angst und Schrecken verbreitet und unzählige Opfer gefordert hat – die Pest. Wie ein ‚unaufhaltsamer Sturm’ fegt sie durch die Geschichte und überall wo sie auftritt, werden abertausende Menschen auf einen Streich ausgerottet. Dies hat ihr im Laufe der Zeit einen‚zweifelhaften Ruhm’ eingebracht, der sich darin zeigt, dass sie auf unterschiedliche Weisen thematisiert wurde. So ist sie in vielerlei Hinsicht zu einem übernatürlichen ‚Schreckgespenst’ stilisiert wurden, das von niemandem aufgehalten werden kann und das niemanden verschont. In der Musik, der Kunst und der Literatur ist die Pest zu einem, die Jahrhunderte überdauernden
Phänomen geworden. Bereits im 6. Jahrhundert n. Chr. schildert der byzantinische Schriftsteller Prokopius (500-562) die Symptomatik der Epidemie, die 541 in Konstantinopel weit mehr als 200.000 Opfer gefordert hat. Auch Daniel Dafoe (1660-1731), Schöpfer der Romanfigur
„Robinson Crusoe“, thematisiert 1665 die Pest in seinem Werk ‚A Journal of the Plaque Year’. Dieser literarischen Verarbeitung gingen stets verheerende Pestwellen voraus.
Inhaltsverzeichnis
- Pest und Tod in Giovanni Boccaccios „Il Decamerone“
- Einleitung: Boccaccios „Il Decamerone“ – Ein Werk der Lebensfreude in Zeiten des Todes
- Die Pest als Ausgangspunkt: Die Flucht vor der Wirklichkeit
- Der Zerfall der sozialen Bindungen: Die Pest als Katalysator der Veränderung
- Die Macht des Todes: Eine neue soziale Schicht
- Der Tod im Geistlichen Kontext: Die Kirche im Angesicht der Pest
- Der Tod der Armen: Die Verzweiflung der Unterschichten
- Boccaccios literarisches Meisterwerk: „Il Decamerone“ als Spiegel der menschlichen Existenz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Darstellung von Pest und Tod in Giovanni Boccaccios "Il Decamerone". Das Werk wird im Kontext der damaligen Pestepidemie analysiert, die die italienische Gesellschaft stark prägte. Die Arbeit untersucht, wie Boccaccio die Schrecken und sozialen Auswirkungen der Pest auf die menschliche Existenz, insbesondere auf die sozialen Bindungen und das Leben der Armen, literarisch verarbeitet.
- Die Rolle der Pest in Boccaccios „Il Decamerone“
- Die soziale Desintegration und die Auswirkungen der Pest auf die gesellschaftliche Struktur
- Die Darstellung des Todes und die Reaktionen auf die Pest in der Kirche und Gesellschaft
- Die literarische Qualität des Werks und die Verwendung von Stilmitteln durch Boccaccio
- Die Bedeutung des "Il Decamerone" als Spiegel der menschlichen Existenz
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in die Thematik der Pest ein und beleuchtet Boccaccios Lebensgeschichte, die durch die Pestepidemie in Florenz geprägt war. Es stellt "Il Decamerone" als Reaktion auf die damaligen Ereignisse vor.
- Das zweite Kapitel beleuchtet Boccaccios "Il Decamerone" als literarisches Werk, das inmitten der Pest entstanden ist. Der Fokus liegt dabei auf der Flucht der Protagonisten vor der Pest und deren Entscheidung, Geschichten zu erzählen, um sich abzulenken.
- Das dritte Kapitel analysiert die sozialen Auswirkungen der Pest, insbesondere den Zerfall der sozialen Bindungen und den Wandel des menschlichen Verhaltens in Zeiten des Elends. Es zeigt auf, wie Boccaccio die gesellschaftliche Veränderung durch die Pest kritisch beleuchtet.
- Das vierte Kapitel betrachtet die Rolle der Kirche im Angesicht der Pest und zeigt, wie der Tod durch die Pest das Leben der Menschen, insbesondere die Armen, beeinflusst hat.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Pest, Tod, Gesellschaft, soziale Bindungen, Literatur, "Il Decamerone", Giovanni Boccaccio, Humanismus, Italienische Renaissance und Kirche.
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- Daniel Meyer (Autor), 2009, Pest und Tod in Giovanni Boccaccios "Il Decamerone", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/179962